In dieser Hausarbeit wird auf die stichhaltigsten Erklärungsansätze des Revelation-Effekts eingegangen. Diese sind die Global-matching Hypothese, Decrement-to-familiarity Hypothese, Discrepancy-attribution Hypothese und Criterion-flux Hypothese. Die Hypothesen werden genauer erklärt und auch kritisch hinterfragt.
Der sogenannte Revelation-Effekt, der in dieser Arbeit weiter vertieft wird, eröffnet als ein auf den ersten Blick sehr theoretisch wirkender kognitiver Effekt ein kleines Fenster, um die komplexen Wirkmechanismen, wie und durch welche Prozesse genau Urteile zustande kommen und wie sich diese theoretischen Befunde vielleicht doch in unseren Alltag integriert lassen, entdecken und verstehen zu können.
Die Entstehung dieses Effektes wird durch verschiedene Erklärungsansätze dargestellt. Es zeichnet sich nach kritischer Reflektion dieser Ansätze ab, dass alle hierbei diskutierten in ihren Ausführungen sehr vage sind und falsche Vorhersagen machen. Besonders die familiaritätsbasierten Ansätze schließen diejenigen Erklärversuche, die auf fluency beruhen, aus und können nur manche Punkte des Revelation-Effekts erklären. Im Hinblick auf aktuellere Versuche, einen klareren Wirkmechanismus zu bieten, der die vielseitigen Befunde erklären kann, zeichnet sich jedoch die criterion-flux Hypothese als die plausibelste der erläuterten Hypothesen ab.
Der Revelation-Effekt wurde von Watkins und Peynircioglu (1990) erstmals als solchen, wie er heute bekannt ist, beschrieben. Sie berichten in ihrer Studie (1990) von einem bias, bei dem Items, die in ihrer Form verschleiert sind und somit zuerst enthüllt werden müssen, als bekannter beurteilt werden, als Items, bei denen eine solche Entschlüsselung zuvor nicht not-wendig war. Dieser Effekt stellt sich als sehr robust dar, da er auch dann auftritt, wenn die Versuchspersonen darüber informiert und der Meinung sind, diesen effektiv verhindert zu haben.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeines zum Revelation-Effekt
- Standard-Paradigma
- Urteile
- Preceding-Tasks
- Inhaltliche und kritische Betrachtung der Wirkmechanismen
- Global-matching Hypothese
- Decrement-to-familiarity Hypothese
- Discrepancy-attribution Hypothese
- Criterion-flux Hypothese
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Revelation-Effekt, einem kognitiven Effekt, der die komplexen Wirkmechanismen von Urteilen beleuchtet. Sie untersucht verschiedene Erklärungsansätze und analysiert deren Stärken und Schwächen im Hinblick auf die Vorhersage des Effekts. Insbesondere werden die Plausibilität und der Umfang der verschiedenen Hypothesen in Bezug auf das Standard-Paradigma des Revelation-Effekts sowie auf die Rolle von preceding tasks und Urteilsformen untersucht.
- Der Revelation-Effekt und seine Bedeutung für Urteilsforschung
- Analyse verschiedener Erklärungsansätze für den Revelation-Effekt
- Bewertung der Plausibilität und Vorhersagekraft der Hypothesen
- Untersuchung des Standard-Paradigmas und der Rolle von preceding tasks
- Analyse des Einflusses verschiedener Urteilsformen auf den Revelation-Effekt
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Kapitel "Allgemeines zum Revelation-Effekt" führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung des Effekts für die Urteilsforschung. Es stellt verschiedene Erklärungsansätze vor und zeigt deren allgemeine Schwächen auf.
- Das Kapitel "Standard-Paradigma" beschreibt das typische experimentelle Setup eines Revelation-Effekt Experiments. Es erläutert die Verwendung von Wortlisten, Rekognitionsaufgaben und preceding tasks.
- Das Kapitel "Urteile" geht auf verschiedene Arten von Urteilen ein, bei denen der Revelation-Effekt auftritt. Es untersucht den Einfluss des Effekts auf Rekognitionsurteile, autobiographische Ereignisse, feeling-of-knowing Urteile, Wahrheitsurteile und Präferenzen.
- Das Kapitel "Preceding-Tasks" beschreibt die Rolle von preceding tasks im Revelation-Effekt Experiment. Es analysiert verschiedene Arten von Aufgaben, die zur Hervorrufung des Effekts eingesetzt werden, und diskutiert die Bedeutung von Schwierigkeitsgrad und Manipulation-Checks.
- Das Kapitel "Inhaltliche und kritische Betrachtung der Wirkmechanismen" widmet sich den wichtigsten Erklärungsansätzen für den Revelation-Effekt. Es analysiert die global-matching Hypothese, die decrement-to-familiarity Hypothese, die discrepancy-attribution Hypothese und die criterion-flux Hypothese.
Schlüsselwörter
Revelation-Effekt, Urteilsforschung, kognitive Mechanismen, Familiarität, Fluency, preceding task, Rekognitionsurteil, Global-matching Hypothese, Decrement-to-familiarity Hypothese, Discrepancy-attribution Hypothese, Criterion-flux Hypothese.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Revelation-Effekt. Kritische Betrachtung der kognitiven Wirkmechanismen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1400455