Die OECD-Staaten haben kürzlich die Einführung einer Mindeststeuer in Höhe von 15 % beschlossen, die ab Anfang 2024 in Kraft tritt und bis Ende 2023 installiert sein muss. Diese Maßnahme betrifft insbesondere multinationale Konzerne, die in mindestens zwei der letzten vier Jahre einen Jahresumsatz von über 750 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Die Aktualität und Dringlichkeit dieses Themas liegen auf der Hand, da die Mindeststeuer erhebliche Auswirkungen auf die Steuerpraktiken und die globale Wirtschaft haben wird.
Welche konkreten Herausforderungen entstehen durch diese Änderung und welche Lösungsansätze ergeben sich? Welche Möglichkeiten gibt es, die Mindeststeuer verfassungs- und völkerrechtskonform umzusetzen und wie können Unternehmen bzw. die sogenannten Niedrigsteuerstaaten ihre Standortattraktivität trotz dieser Maßnahme aufrechterhalten? Welche Auswirkungen hat die Mindestbesteuerung auf den Beteiligungsabzug oder die Ausgestaltungsformen von Transferpreisregelungen, insbesondere im Lichte der GloBE Model Rules auf Basis von IFRS?
Marcus Lotz beleuchtet das Problem der Mindestbesteuerung und legt besonderen Fokus auf praktische Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze für die betroffenen Unternehmen. Das Buch richtet sich insbesondere an diejenigen, die bereits jetzt damit beginnen müssen, sich mit den Model Rules und der Mindestbesteuerung auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Grundlagen zur globalen Mindeststeuer
- 1. Begriffliches
- 2. Anwendungsschritte
- 3. Entstehungsgeschichte und institutionelle Einordnung
- 4. Ziele der globalen Mindeststeuer
- 5. Fiskalische Auswirkungen
- III. Stand der Umsetzung in Deutschland
- 1. Stand der Umsetzung in der EU
- 2. Stand der Umsetzung in Deutschland (Mai 2023)
- 3. Rechtfertigungsgründe zur Mindestbesteuerung in Deutschland
- 4. In Deutschland betroffene Unternehmen
- 5. Erwartete Folgen der neuen Regeln in Deutschland
- 6. Stellungnahme der deutschen Wirtschaftsverbände
- 7. Zwischenfazit
- IV. Allgemeine Ausführung zur Ergänzung der Ergänzungssteuer
- 1. Fokussierung auf Qualified Domestic Top-up Tax (QDMTT) als nationale Ergänzungssteuer
- 2. Subjektiver Anwendungsbereich
- 2.1. International tätige Unternehmensgruppen mit einem Umsatz von mindestens 750 €
- 2.2. Ausnahmefall Investment Fonds
- 3. Objektiver Anwendungsbereich
- 3.1. Funktionsweise und Ermittlung der Ergänzungssteuer
- 3.2. Berechnung des GloBE-Netto-Gewinns (Net GloBE Income)
- 3.3. Berechnung der angepassten erfassten Steuer (adjusted covered taxes)
- 4. Exkurs: Besonderheiten der Internationalen Ergänzungssteuer
- 4.1. Besonderheiten der Income Inclusion Rule (IIR)
- 4.2. Besonderheiten der Undertaxed Payments Rules (UTPR)
- V. Stand in der Schweiz
- 1. Schweizer Steuersystem
- 2. Gerechter Steuersatz – Gibt es den?
- 3. Schweizer Volksinitiative zur Umsetzung des OECD/G20-Projekts zur Besteuerung großer Unternehmensgruppen
- 4. Vorübergehende Umsetzung durch Verordnung
- 5. Argumente bzgl. Umsetzung der Mindeststeuer
- 6. Stilblüten: Hochseeschifffahrt, Forschung und Entwicklung
- VI. Status quo der Implementierung in der Schweiz (politischer Prozess)
- 1. Internationale Diskussion
- 2. Politische Beratung zur neuen BV-Bestimmung
- 3. Neue Verordnungsbestimmungen
- VII. Verfassungskonforme Umsetzung (Kompetenzfrage)
- 1. Grundlagen
- 2. Beurteilung nach Art. 129a E-BV
- 3. Art. 197 Ziff. 14 Abs 1 E-BV
- 4. Zwischenfazit
- VIII. Verfassungskonforme Umsetzung (Grundsätze der Besteuerung)
- 1. Übersicht
- 2. Messlatte Legalitätsprinzip
- 2.1 Anerkannte Rechnungslegungsstandards als Basis für die Ergänzungssteuer
- 2.2 Lobbyismus und ökonomische Ratio
- 2.3 Institutionelle Struktur, Ziele und Einflussnahme auf Standardsetzung
- 2.4 Vom IASB über ISSB zum IFRS
- 2.5 Swiss GAAP FER
- 2.6 Bisherige Berücksichtigung steuerlicher Überlegungen
- 2.7 Zwischenfazit
- 3. Messlatte Gleichbehandlungsgebot
- 3.1 Vorbemerkungen
- 3.2 GloBE-MR bedingte Ungleichbehandlung
- IX. Völkerrechtskonforme Umsetzung
- 1. Möglicher Verstoß gegen DBA / Kompatibilität der Ergänzungssteuer mit DBA
- 2. Möglicher Verstoß gegen die Genuine Link Doctrine / Kompatibilität mit der Genuine Link Doctrine
- 3. Zwischenfazit
- X. Fördermaßnahmen
- 1. Übersicht
- 2. Qualified Refundable Tax Credit (QRTC)
- 2.1 Vorgaben Model Rules und Qualified Refundable Tax Credit (QRTC)
- 2.2 Ausgestaltung der Qualified Refundable Tax Credit (QRTC)
- 3. Reine Subventionen
- 4. Problematik der Rückverteilung
- 5. Vorgaben in der Bundesverfassung (BV)
- 5.1 Übersicht
- 5.2 Verfassungskonformität der vorgeschlagenen Fördermaßnahmen?
- 5.3 Völkerrechtliche Vorgaben
- 5.3.1 Freihandelsabkommen (inkl. EU-Beihilferecht)
- 5.3.2 WTO-Verträge
- 5.4 Bundesgesetze
- 5.4.1 Steuerharmonisierungsgesetz (StHG)
- 5.4.2 Schweizer Binnenmarktgesetz (BGBM)
- 5.5 Weitere mögliche Fördermaßnahmen
- 6. Zwischenfazit
- XI. Auswirkungen der GloBE Model Rules auf Basis IFRS auf den Beteiligungsabzug in der Schweiz
- 1 Generelles
- 2 Zivilrechtliche Betrachtungen (Obligationenrecht OR)
- 3 Steuerrechtliche Betrachtungen (insbes. Gewinnsteuerrecht nach DBG)
- 4 Internationale Rechnungslegung (IFRS)
- 4.1 Allgemeines
- 4.2 Beteiligungs-Begriff
- 4.3 Ausweis in der Bilanz
- 4.3.1 Bewertung
- 4.3.2 Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten („at cost“)
- 4.3.3 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert („at fair value“)
- 4.3.4 Bewertung nach der Eigenkapitalmethode („at equity“)
- 4.3.5 Wertminderungen nach IAS 36
- 4.3.6 Steuerlatenzen
- 4.3.6.1 Grundsätzliches
- 4.3.6.2 Ausnahmeregelung
- 4.4 Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung
- 4.4.1 Ausschüttungen
- 4.4.2 Ab-/ Zuschreibung
- 4.4.3 Kapitalgewinne/-verluste
- 4.4.4 Konzerninterne Umstrukturierungen
- 5. Beteiligungsertrag in den Model Rules
- 5.1 Grundlagen
- 5.2 Ausschüttungen (Excluded Dividend, Art. 3.2.1 lit. b MR)
- 5.2.1 Funktionsweise
- 5.2.2 Subjektive Voraussetzungen
- 5.2.3 Objektive Voraussetzungen
- 5.2.3.1 Begriff „Beteiligung“ (Ownership Interest)
- 5.2.3.2 Begriff Ausschüttung
- 5.2.3.3 Quote und Haltedauer
- 5.2.3.4 Vergleich mit (Gewinn)Steuerrecht (DBG)
- 5.2.4 Erfasste Steuern (Covered Taxes)
- 5.2.4.1 Gewinnsteuer
- 5.2.4.2 Nicht rückforderbare ausländische Quellensteuern
- 5.2.4.3 Exkurs: Kapitalsteuer als erfasste Steuer
- 5.3 Ausgenommene Eigenkapitalgewinne oder -verluste, (Art. 3.2.1 lit. c MR)
- 5.3.1 Funktionsweise
- 5.3.2 Abschreibungen und Zuschreibungen
- 5.3.3 Kapitalgewinne und Kapitalverluste
- 5.3.4 Erfasste Steuern (Covered Taxes)
- 5.3.4.1 Laufende Gewinnsteuern
- 5.3.4.2 Latente Gewinnsteuern
- 5.4 Konzerninterne Umstrukturierungen (GloBE Reorganisation, Art. 6.3 MR)
- 5.4.1 Voraussetzungen
- 5.4.2 Vergleich mit (Gewinn-)Steuerrecht (DBG)
- 5.4.2.1 Problematik der Entschädigung in Form von Eigenkapitalanteilen (GloBE-Voraussetzung 1)
- 5.4.2.2 Problematik der Steuerneutralität (GloBE-Voraussetzung 2 und 3)
- 6. Problemfelder
- 6.1 Themenfeld 1 – Funktionsweise der steuerlichen Privilegierung
- 6.2 Themenfeld 2 – Subjektive Voraussetzungen
- 6.3 Themenfeld 3 – Objektive Voraussetzungen
- 6.4 Themenfeld 4 – Ab-/Zuschreibungen und Kapitalverluste
- 7. Handlungsempfehlungen aus dem Bereich Beteiligungsabzug im Lichte der GloBE Model Rules
- XII. Das Zusammenwirken zwischen Transferpreisen nach dem Drittvergleichsgrundsatz (Arm’s Length Prinziple) und den Model Rules
- 1. Zielsetzung dieses Unterabschnitts
- 2. Betrachtung des Nenners – (GloBE Income/Loss)
- 2.1 Grenzüberschreitende Anwendung der ALP-Situationen
- 2.1.1 Einleitende Bemerkungen
- 2.1.2 In bilateralen Advanced Pricing Agreements (APA) vereinbarte Arm’s Length Principle (ALP – Drittvergleichsgrundsatz)
- 2.1.3 In einseitigen Verrechnungspreisvereinbarungen (APA), Drittvergleichsgrundsatz (ALP)
- 2.1.3.1 Übersicht
- 2.1.3.2 Im Hochbesteuerungsland geschlossener Vertrag
- 2.1.3.3 Vertrag geschlossen in einem Niedrigbesteuerungsland
- 2.1.3.4 Von MR nicht abgedeckte Situationen
- 2.2 Anwendung des ALP nur in einem Hoheitsgebiet
- 2.1 Grenzüberschreitende Anwendung der ALP-Situationen
- 3. Auswirkungen von TP-Audit-Anpassungen durch Erhöhung des Zählers (erfasste Steuern)
- 3.1 Übersicht
- 3.2 ALP in einem bilateralen oder multilateralen MAP diskutiert
- 3.2.1 Eine Vereinbarung über ALP wird von den zuständigen Behörden erzielt
- 3.2.2 Die fehlenden Situationen: Vereinbarung über ALP wird nicht von zuständigen Behörden erreicht
- 3.3 Einseitige Anpassung der primären Verrechnungspreisprüfung in einem Staat und keine Maßnahmen der Gegenpartei in einem anderen Staat
- 3.3.1 Grundlegende Fakten
- 3.3.2 Verrechnungspreisanpassung durch Hochsteuergebiet
- 3.3.2.1 Die Anpassung erhöht das steuerpflichtige Einkommen im Hochsteuergebiet
- 3.3.2.2 Die Anpassung verringert das steuerpflichtige Einkommen im Hochsteuergebiet
- 3.3.2.3 Auswirkungen auf das Niedrigsteuergebiet in beiden Szenarien
- 3.3.3 Verrechnungspreisanpassung durch das Niedrigsteuergebiet
- 3.3.4 Von MR nicht abgedeckte Situationen
- 3.4 Auswirkungen historischer Verrechnungspreisstreitigkeiten, bevor die multinationalen Konzerne in das GloBE-Rahmenwerk eintreten
- 4. Die Entstehung des Prinzips der Vermeidung von Doppelbesteuerung und doppelter Nichtbesteuerung im Zusammenhang mit dem ALP und seinen Auswirkungen
- 5. Erhöhte Steuerunsicherheit durch Fehlinterpretationen der GLOBE-Vorschriften seitens Teilnehmerstaaten
- 5.1 Einleitende Bemerkungen
- 5.2 Quellen von zwischenstaatlichen Streitigkeiten
- 5.2.1 Zwischenstaatliche Streitigkeiten ausschließlicher Zuweisung von Besteuerungsrechten an einen Staat
- 5.2.2 Streitigkeiten, wenn Besteuerungsrechte einem Staat zugeteilt werden, deren Ausübung jedoch von einer „qualifizierten“ Regel im anderen Staat abhängt
- 5.2.3 Streitigkeiten, wenn Besteuerungsrechte verschiedenen Steuerzahlern in verschiedenen Steuerhoheiten zugeteilt werden
- 5.3 Umgang mit Streitigkeiten
- 5.3.1 Streitbeilegungen
- 5.3.2 Safe Harbours und ihre Interaktion mit Verrechnungspreisregeln
- 6. Zwischenfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Umsetzung der globalen Mindeststeuer am Beispiel der Schweiz umfassend zu analysieren. Dabei stehen die verfassungsrechtlichen, völkerrechtlichen und praktischen Herausforderungen im Fokus.
- Verfassungsrechtliche Aspekte der Mindeststeuer in der Schweiz
- Völkerrechtliche Kompatibilität der GloBE-Regeln
- Auswirkungen auf das Schweizer Steuersystem
- Möglichkeiten der Kompensation von Wettbewerbsnachteilen
- Zusammenspiel von Verrechnungspreisregeln und GloBE-Regeln
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung bietet einen Überblick über das Zwei-Säulen-Modell der OECD zur Besteuerung multinationaler Unternehmen, wobei Säule 1 die Neuverteilung von Besteuerungsrechten und Säule 2 die globale Mindestbesteuerung zum Thema hat. Der Fokus liegt auf Säule 2 und deren Herausforderungen für die Schweiz, die durch ihre spezifische Steuerstruktur und ihren Standortwettbewerb besonders betroffen ist. Die Arbeit skizziert die Notwendigkeit einer Verfassungsänderung und die anstehenden Herausforderungen bei der Umsetzung der Model Rules.
II. Grundlagen zur globalen Mindeststeuer: Dieses Kapitel erläutert die zentralen Begriffe der globalen Mindeststeuer, wie IIR, UTPR und QDMTT. Es beschreibt die Anwendungsschritte, die Entstehungsgeschichte und die institutionelle Einordnung des Projekts innerhalb der OECD und des Inclusive Framework. Die Ziele der Mindeststeuer und deren erwartete fiskalische Auswirkungen werden ebenfalls diskutiert.
III. Stand der Umsetzung in Deutschland: Das Kapitel beleuchtet den Stand der Umsetzung der globalen Mindeststeuer in Deutschland im Kontext der EU-Richtlinie und der nationalen Gesetzgebung. Es analysiert die Rechtfertigungsgründe der deutschen Regierung, die erwarteten Folgen und die kritischen Stellungnahmen der deutschen Wirtschaftsverbände. Die Verfassungsmäßigkeit der neuen Regelungen im Lichte des deutschen Grundgesetzes wird ebenfalls angedeutet.
IV. Allgemeine Ausführung zur Ergänzung der Ergänzungssteuer: Dieses Kapitel behandelt die drei Steuerarten der globalen Mindeststeuer (QDMTT, IIR, UTPR) mit besonderem Schwerpunkt auf der QDMTT als Schweizer Ergänzungssteuer. Es analysiert den subjektiven und objektiven Anwendungsbereich der Schweizer Ergänzungssteuer, ihre Funktionsweise und die Berechnung des GloBE-Nettogewinns und der angepassten erfassten Steuern. Besonderheiten der IIR und UTPR im internationalen Kontext werden auch erörtert.
V. Stand in der Schweiz: Das Kapitel beschreibt das Schweizer Steuersystem und seine föderale Struktur. Es diskutiert den Begriff des „gerechten Steuersatzes“ im Kontext der Laffer-Kurve und analysiert die Schweizer Volksinitiative zur Umsetzung des OECD/G20-Projekts. Die vorläufige Umsetzung durch Verordnung und die Argumente für und gegen die Mindeststeuer werden ausführlich behandelt, einschliesslich des Sonderfalls Hochseeschifffahrt und Forschung & Entwicklung.
VI. Status quo der Implementierung in der Schweiz (politischer Prozess): Dieses Kapitel beschreibt den politischen Prozess der Implementierung der globalen Mindeststeuer in der Schweiz, inklusive der internationalen Diskussion, der politischen Beratung zur neuen BV-Bestimmung und den neuen Verordnungsbestimmungen. Es beleuchtet die internationalen Herausforderungen und den politischen Konsens in der Schweiz.
VII. Verfassungskonforme Umsetzung (Kompetenzfrage): Das Kapitel befasst sich mit der verfassungsrechtlichen Kompetenzfrage bezüglich der Erhebung der neuen Steuern in der Schweiz. Es analysiert die Zuständigkeiten von Bund und Kantonen und die Notwendigkeit einer Verfassungsänderung, um die Umsetzung der globalen Mindeststeuer zu ermöglichen.
VIII. Verfassungskonforme Umsetzung (Grundsätze der Besteuerung): Dieses Kapitel untersucht die Vereinbarkeit der neuen Steuern mit den Grundsätzen der Besteuerung in der Schweizer Bundesverfassung. Es analysiert das Legalitätsprinzip im Hinblick auf die Verwendung internationaler Rechnungslegungsstandards und das Gleichbehandlungsgebot im Kontext der unterschiedlichen Behandlung von Unternehmen, die unter die globale Mindeststeuer fallen und jenen, die nicht davon betroffen sind.
IX. Völkerrechtskonforme Umsetzung: Das Kapitel analysiert mögliche Verstöße gegen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) und das Verbot der extraterritorialen Rechtsanwendung im Zusammenhang mit der Einführung der globalen Mindeststeuer in der Schweiz.
X. Fördermaßnahmen: Hier werden verschiedene Fördermaßnahmen diskutiert, um die durch die globale Mindeststeuer entstehenden Wettbewerbsnachteile der Schweiz zu kompensieren. Es werden QRTC und reine Subventionen mit ihren rechtlichen Rahmenbedingungen und deren Vereinbarkeit mit der Schweizer Verfassung und völkerrechtlichen Vorgaben untersucht.
XI. Auswirkungen der GloBE Model Rules auf Basis IFRS auf den Beteiligungsabzug in der Schweiz: Dieses Kapitel untersucht die komplexen Auswirkungen der GloBE Model Rules auf den schweizerischen Beteiligungsabzug. Es vergleicht die Vorschriften des nationalen Steuerrechts mit den internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) und den Model Rules, um potentielle Diskrepanzen und deren Auswirkungen auf den effektiven GloBE-Steuersatz aufzuzeigen. Handlungsempfehlungen für eine Anpassung des schweizerischen Systems werden gegeben.
XII. Das Zusammenwirken zwischen Transferpreisen nach dem Drittvergleichsgrundsatz (Arm’s Length Prinziple) und den Model Rules: Das Kapitel analysiert das komplexe Zusammenspiel zwischen den Verrechnungspreisregeln (ALP) und den GloBE Model Rules. Es erörtert die Auswirkungen auf den Nenner und den Zähler der Formel zur Ermittlung des effektiven Steuersatzes und beleuchtet die Herausforderungen der unterschiedlichen Auslegung der Regeln durch verschiedene Staaten, sowie die Notwendigkeit von Streitbeilegungsmechanismen.
Schlüsselwörter
Globale Mindeststeuer, GloBE, Model Rules, IIR, UTPR, QDMTT, Schweiz, Deutschland, EU, Verrechnungspreise, Arm’s Length Principle, Doppelbesteuerung, Völkerrecht, Verfassungskonformität, Fördermaßnahmen, IFRS, Beteiligungsabzug.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur globalen Mindeststeuer in der Schweiz
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text analysiert umfassend die Umsetzung der globalen Mindeststeuer in der Schweiz. Er beleuchtet verfassungsrechtliche, völkerrechtliche und praktische Herausforderungen, die sich aus der Implementierung der OECD/G20-Model Rules ergeben.
Was sind die wichtigsten Themen des Textes?
Der Text behandelt zentrale Aspekte der globalen Mindeststeuer, darunter: verfassungsrechtliche Aspekte der Mindeststeuer in der Schweiz; völkerrechtliche Kompatibilität der GloBE-Regeln; Auswirkungen auf das Schweizer Steuersystem; Möglichkeiten zur Kompensation von Wettbewerbsnachteilen; und das Zusammenspiel von Verrechnungspreisregeln und GloBE-Regeln.
Welche Struktur hat der Text?
Der Text ist strukturiert in zwölf Kapitel, beginnend mit einer Einleitung und einem Überblick über die Zielsetzung und Themenschwerpunkte. Es folgen Kapitel, die die Grundlagen der globalen Mindeststeuer, den Stand der Umsetzung in Deutschland und der Schweiz, verfassungsrechtliche und völkerrechtliche Aspekte, Fördermaßnahmen sowie die Auswirkungen auf den Beteiligungsabzug und das Zusammenspiel mit Verrechnungspreisregeln detailliert behandeln. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung.
Was sind die Säulen des OECD-Modells zur Besteuerung multinationaler Unternehmen?
Das OECD-Modell besteht aus zwei Säulen: Säule 1 befasst sich mit der Neuverteilung von Besteuerungsrechten, während Säule 2 die globale Mindestbesteuerung zum Thema hat. Dieser Text konzentriert sich auf Säule 2.
Was sind die zentralen Begriffe der globalen Mindeststeuer?
Zentrale Begriffe sind die Income Inclusion Rule (IIR), die Undertaxed Payments Rules (UTPR) und die Qualified Domestic Top-up Tax (QDMTT). Der Text erklärt diese Begriffe detailliert und erläutert deren Anwendung.
Wie funktioniert die QDMTT in der Schweiz?
Die QDMTT dient als nationale Ergänzungssteuer in der Schweiz. Der Text beschreibt ihren subjektiven und objektiven Anwendungsbereich, die Funktionsweise und die Berechnung des GloBE-Nettogewinns und der angepassten erfassten Steuern.
Welche verfassungsrechtlichen Herausforderungen bestehen in der Schweiz?
Der Text untersucht die verfassungsrechtliche Kompetenzfrage bezüglich der Erhebung der neuen Steuern, die Vereinbarkeit mit den Grundsätzen der Besteuerung (Legalitätsprinzip und Gleichbehandlungsgebot) und die Notwendigkeit einer Verfassungsänderung.
Welche völkerrechtlichen Herausforderungen bestehen?
Der Text analysiert mögliche Verstöße gegen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) und die Genuine Link Doctrine im Zusammenhang mit der globalen Mindeststeuer.
Welche Fördermaßnahmen werden diskutiert?
Der Text diskutiert verschiedene Fördermaßnahmen wie den Qualified Refundable Tax Credit (QRTC) und reine Subventionen, um Wettbewerbsnachteile der Schweiz zu kompensieren. Die Vereinbarkeit mit der Schweizer Verfassung und völkerrechtlichen Vorgaben wird geprüft.
Wie wirkt sich die globale Mindeststeuer auf den Beteiligungsabzug aus?
Der Text untersucht die komplexen Auswirkungen der GloBE Model Rules auf den schweizerischen Beteiligungsabzug im Vergleich zum nationalen Steuerrecht und den IFRS. Potentielle Diskrepanzen und Handlungsempfehlungen werden aufgezeigt.
Wie interagieren Transferpreise und die GloBE Model Rules?
Der Text analysiert das Zusammenspiel zwischen den Verrechnungspreisregeln (Arm’s Length Principle – ALP) und den GloBE Model Rules, die Auswirkungen auf den Nenner und Zähler der Formel zur Ermittlung des effektiven Steuersatzes sowie die Herausforderungen durch unterschiedliche Auslegungen der Regeln durch verschiedene Staaten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für den Text?
Relevante Schlüsselwörter sind: Globale Mindeststeuer, GloBE, Model Rules, IIR, UTPR, QDMTT, Schweiz, Deutschland, EU, Verrechnungspreise, Arm’s Length Principle, Doppelbesteuerung, Völkerrecht, Verfassungskonformität, Fördermaßnahmen, IFRS, Beteiligungsabzug.
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- Marcus Lotz (Author), 2023, Umsetzung der globalen Mindeststeuer am Beispiel Schweiz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1401240