Bundeswehrsoldat*innen im Einsatz unterliegen besonderen Stressfaktoren wie traumatisierende Ereignisse oder dem Dienst an der Waffe, oft fern ab von der Heimat. Diese ehrenwerte, aber psychisch und physisch belastende, Tätigkeit bedarf die umfassende Einsatzvorbereitung durch präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Folgestörungen aufgrund von chronifiziertem Stress. Die extreme Komplexität von Stressbelastungen, die primäre Verhinderung dieser und der Grundgedanke, Soldat*innen psychosozial zu unterstützen, stellen dabei die Motivation für die vorliegende Arbeit dar. Genauer wird die Fragestellung „Welche psychischen Stressfolgestörungen sind für Einsatzsoldat*innen der Bundeswehr typisch und wie könnten diese verhindert werden?“ beleuchtet. Erkenntnisse im Bereich der psychosozialen Primärprävention sind dabei in vielerlei Hinsicht gewinnbringend. So kann die Verhinderung von Stressfolgestörungen nicht nur zur höheren Zufriedenheit, Motivation sowie Gesundheit der bediensteten Soldat*innen führen, sondern auch dazu beitragen, die oft hohen Kosten für die Behandlung aus Stress resultierender Erkrankungen zu minimieren (Reichert, 2015). In diesem Zusammenhang soll eine Auseinandersetzung mit bereits vorhandener Literatur in Form von Fachstudien und -büchern erfolgen, um die beschriebene Fragestellung zu beantworten.
Die psychosoziale Prävention ist ein bedeutsamer Gegenstand der Psychologie, welcher es sich zur Aufgabe macht, Erkrankungen sowie Störungen zu verbessern oder gänzlich zu verhindern (Tiemann & Mohokum, 2021). Stress stellt dabei in unserer modernen Gesellschaft einen wichtigen Faktor dar, der auf lange Sicht zu Störungen des Verhaltens und Erlebens eines Menschen sowie weiteren organischen Erkrankungen führen kann (Krähenmann & Seifritz, 2019). In potentiellen Situationen mit anhaltendem Stress, ist es die Aufgabe der primären psychosozialen Prävention, diese zu verhindern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Theoretische Grundlagen Stress und Folgestörungen
- 1.2. Theoretische Grundlagen primäre Stressprävention
- 2. Typische Stressfolgestörungen bei Einsatzsoldat*innen der Bundeswehr
- 2.1. Affektive Störungen
- 2.2. Angststörungen
- 2.3. Alkoholstörungen
- 2.4. Posttraumatische Belastungsstörung
- 3. Ursachen und Risiken von Stressfolgestörungen bei Einsatzsoldat*innen der Bundeswehr
- 3.1. Psychologische Faktoren
- 3.2. Biologische Faktoren
- 3.3. Soziale Faktoren
- 4. Primäre Stressprävention in der Bundeswehr
- 4.1. Ansätze und Maßnahmen zur primären Stressprävention in der Bundeswehr
- 4.2. Evaluationsstudie zur Wirksamkeit des Primärpräventionsprogramms „CHARLY"
- 5. Kritische Schlussbetrachtung und Ausblick für Forschung und Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der primären Stressprävention in der Bundeswehr. Sie untersucht, welche psychischen Stressfolgestörungen bei Einsatzsoldat*innen typisch sind und wie diese verhindert werden können.
- Theoretische Grundlagen von Stress und Stressfolgestörungen
- Typische Stressfolgestörungen bei Einsatzsoldat*innen (z.B. Affektive Störungen, Angststörungen, PTBS)
- Ursachen und Risikofaktoren für Stressfolgestörungen
- Ansätze und Maßnahmen zur primären Stressprävention in der Bundeswehr
- Evaluation des Primärpräventionsprogramms „CHARLY"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Thematik der primären Stressprävention in der Bundeswehr und stellt die Relevanz des Themas dar. Im Anschluss werden theoretische Grundlagen von Stress und Stressfolgestörungen sowie von primären Präventionsmaßnahmen erläutert.
Kapitel 2 beleuchtet die typischen Stressfolgestörungen, die bei Einsatzsoldat*innen der Bundeswehr auftreten. Dies umfasst u.a. affektive Störungen, Angststörungen, Alkoholstörungen und die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Kapitel 3 fokussiert auf die Ursachen und Risikofaktoren, die zu diesen Störungen beitragen können.
In Kapitel 4 werden Ansätze und Maßnahmen zur primären Stressprävention in der Bundeswehr vorgestellt und eine Evaluationsstudie des Programms „CHARLY“ diskutiert. Das Kapitel befasst sich auch mit der Wirksamkeit des Programms und seiner Relevanz für die Praxis.
Die Arbeit schließt mit einer kritischen Schlussbetrachtung und einem Ausblick für Forschung und Praxis, der auf zukünftige Forschungsfelder und notwendige Weiterentwicklungen im Bereich der primären Stressprävention hinweist.
Schlüsselwörter
Primäre Stressprävention, Einsatzsoldat*innen, Bundeswehr, psychische Stressfolgestörungen, Affektive Störungen, Angststörungen, PTBS, Alkoholstörungen, Risikofaktoren, Präventionsmaßnahmen, Evaluationsstudie, "CHARLY".
- Quote paper
- Julian Petz (Author), 2022, Primäre Stressprävention in der Bundeswehr, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1401767