Das vorliegende Trainingsprogramm kann u. a. dabei helfen, einander wahrzunehmen und die empathische Genauigkeit zu erhöhen.
„Ein Künstler hat das Recht bescheiden und die Pflicht eitel zu sein“. Dies ist ein Zitat des sehr erfolgreichen deutschen Schauspielers Hans-Peter Korff. Und es scheint, als hätten die meisten Menschen ein diametral entgegengesetztes Verständnis von den Pflichten eines Schauspielers, der schließlich ebenfalls ein Künstler ist. Der Oscar-prämierte US-amerikanische Regisseur Sidney Lumet fasste im Jahr 2006 die unter Filmleuten „bekannten Attribute für Schauspieler“ folgendermaßen zusammen: „Rindvieh, doof, verdorben, überbezahlt, geil, ichbezogen, launisch“. Der mehrfach prämierte deutsche Regisseur Andreas Dresen moniert, dass sich viele Schauspieler dem Team gegenüber respektlos verhalten. Das Bild von Schauspielern scheint demnach ein negatives zu sein, jedenfalls in der Fachwelt.
Ein Forscherteam der Universität Leipzig fand heraus, dass Schauspieler tatsächlich vermehrt nach Selbstdarstellung und Bewunderung streben. Diese Eigenschaften können selbstverständlich für die Umwelt zuweilen anstrengend sein. Aus diesem Grund ist es notwendig, Schauspieler dafür zu sensibilisieren, ihre Mitmenschen wahrzunehmen und in bestimmten Situationen das eigene Verhalten darauf abzustimmen. Besonders relevant ist diese Fähigkeit innerhalb von Schauspielergruppen (Ensembles), innerhalb derer unter professionellen Bedingungen eine Produktion erarbeitet werden soll. Zwölf Selbstdarsteller sind für dieses Ansinnen nicht dienlich, sodass das Ensemble auf gegenseitige Rücksichtnahme angewiesen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Aufbau des Konzeptes.
- Theoretische Grundlagen der Empathie.
- Trainingskonzept
- Rahmenbedingungen
- Zielgruppe.
- Ablauf des Trainings
- Evaluation.
- Reflexion und Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Trainingsprogramm „Zipp Zapp Ananas“ zielt darauf ab, die Empathiefähigkeit von Schauspielern in Endprobenphasen zu fördern. Ziel ist es, die Wahrnehmung der Mitmenschen zu sensibilisieren und das eigene Verhalten in bestimmten Situationen darauf abzustimmen. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Zusammenarbeit und des Miteinanders innerhalb von Schauspielgruppen.
- Theoretische Grundlagen der Empathie: Definitionen, Abgrenzung von ähnlichen Konzepten, Empathie-Modell von Preston und de Waal.
- Trainingskonzept: Zielgruppe, Rahmenbedingungen, Ablauf des Trainings mit Übungen und Zielen.
- Evaluation: Methoden zur Beurteilung der Trainingseffekte.
- Reflexion und Fazit: Zusammenfassung und Schlussfolgerungen.
- Die Bedeutung von Empathie für Schauspieler in der Zusammenarbeit innerhalb von Ensembles.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus dem vermeintlich negativen Bild von Schauspielern in der Fachwelt ergeben. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, Schauspieler für die Wahrnehmung ihrer Mitmenschen zu sensibilisieren, insbesondere im Kontext von Schauspielgruppen.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Empathieforschung. Es stellt verschiedene Definitionen vor, diskutiert die Abgrenzung von ähnlichen Konzepten und präsentiert das Empathie-Modell von Preston und de Waal, auf das das Trainingsprogramm aufbaut.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf das Trainingskonzept. Es erläutert die Auswahl der Zielgruppe (Schauspieler in der Endprobenphase), definiert die Rahmenbedingungen für die Durchführung des Trainings und beschreibt den Ablauf des Trainings mit den jeweiligen Übungen und Zielen. Die möglichen Evaluationsmethoden werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Empathie, Schauspieler, Endprobenphase, Trainingsprogramm, Schauspielgruppen, Ensemble, theoretische Grundlagen, Empathie-Modell, Preston und de Waal, Rahmenbedingungen, Ablauf, Übungen, Evaluation.
- Quote paper
- Constantin Elias Konradi (Author), 2021, Trainingsprogramm zur Förderung von Empathie bei Schauspielern in Endprobenphasen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1402072