In der folgenden Arbeit möchte ich die geschichtlichen und kulturwissenschaftlichen Komponenten, im Besonderen dabei die religiösen Elemente, des Filmes „Der blutige Pfad Gottes“ untersuchen und herausarbeiten.
Dazu werde ich zu Beginn kurz auf den unkonventionellen Entstehungshintergrund der Produktion eingehen, mich danach auf die formalen Aspekte des oft so genannten „Kultfilms“ beziehen. Letztendlich versuche ich die historischen und vor allem religiösen Tendenzen des Filmes herauszufiltern und mit dem gesellschaftlichen Umfeld der Zeit, sowie im speziellen den religiösen Konnotationen für die Fangemeinden in Verbindung zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Entstehungskontext
III. Formale Aspekte
IV. Historische und Religiöse Tendenzen
V. Gesellschaftliche Assoziationen
VI. Bibliografie
I. Einleitung
In der folgenden Arbeit möchte ich die geschichtlichen und kulturwissenschaftlichen Komponenten, im Besonderen dabei die religiösen Elemente, des Filmes „Der blutige Pfad Gottes“ untersuchen und herausarbeiten.
Dazu werde ich zu Beginn kurz auf den unkonventionellen Entstehungshintergrund der Produktion eingehen, mich danach auf die formalen Aspekte des oft so genannten „Kultfilms“ beziehen. Letztendlich versuche ich die historischen und vor allem religiösen Tendenzen des Filmes herauszufiltern und mit dem gesellschaftlichen Umfeld der Zeit, sowie im speziellen den religiösen Konnotationen für die Fangemeinden in Verbindung zu bringen.
II. Entstehungskontext
Troy Duffy, der Regisseur und Autor des Films stammt aus South Boston. Nach eigener Aussage hat er in dem Film seine Eindrücke von der Kriminalität und der enormen Brutalität in seiner Heimat verarbeitet. Er ist für die Story sowie die Umsetzung des Filmes hauptverantwortlich und lehnt sich formal an einige berühmte Vorbilder an, wie etwa Sam Peckinpahs typische Zeitlupen-Effekte, Francis Ford Coppolas Darstellung der Kombination der Mafia und Religion in „Der Pate“ und Quentin Tarantinos Ezechiel Gebet sowie die Dialogform in „Pulp Fiction“. Bei den Gewaltszenen die er gerne mit feierlich-klerikaler Chormusik unterlegt, kann man auf Einflüsse von John Woo schließen. Ob man den Film allerdings tatsächlich als Autorenfilm einstufen kann, ist eine äußerst heikle Angelegenheit und enorm von der allgemein sehr stark fluktuierenden Definition des Autorenfilms abhängig. Jedoch sind die starke Involvierung von Troy Duffy in der gesamten Produktion, sein kurzes Erscheinen im Film als Statist sowie die formale Machart, die allgemeingültigen Elemente des so genannten Autorenfilms.
Troy Duffy wurde sozusagen von einem der erfolgreichsten Produzenten Hollywoods, Harvey Weinstein, entdeckt und gefördert. So kam es auch dazu, dass sich Miramax des heiß umworbenen Drehbuchs annehmen wollte. Troy Duffy übernahm das Casting selbst, lehnte jedoch Bill Murray sowie Silvester Stallone für die Rolle des Kommissars ab, woraufhin Miramax absprang. Eine kleine Independent Produktionsfirma übernahm das Projekt, und realisierte es gemäß den Wünschen Duffys, 1999 in Boston und Toronto.[1]
Dieser kontroverse Film gilt unter Cineasten als Geheimtipp, und genau so ist er auch erst an die Öffentlichkeit geraten. Im deutschsprachigen Raum ist der Film nie in den Kinos angelaufen, er erschien dann im Jahre 2000 als VHS-Verleihversion und erst 2 Jahre danach als Kauf-DVD. Dennoch erhielt der Film, vor allem durch das Medium Internet, einen enormen Kultstatus. Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich Schwarzkopien im Internet, in Foren war der Film ein heiß umwobenes Thema und nicht zuletzt auch durch Mundpropaganda entstanden unzählige Fangemeinschaften und letztendlich ein enormer Hype um den Film.
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[1] siehe http://en.wikipedia.org/wiki/The_Boondock_Saints, 2006
- Citar trabajo
- Mag. phil. Elsa Kremser (Autor), 2006, Religionskritische Analyse des Films „Der blutige Pfad Gottes“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140312