In dieser Arbeit wird vor allem untersucht, was Verrechnungspreise sind und wie sie angewendet werden sollten.
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die globalen durchschnittlichen Unternehmenssteuersätze zwischen 1985 und 2018 von rund 49 auf etwa 23 Prozent erhöht, was auf die Globalisierung und die Nutzung der Vorteile von Unternehmensstandorten zurückzuführen ist. Wenn Unternehmen innerhalb eines Konzerns Verrechnungspreise festlegen, können sie versuchen, Gewinne und Verluste innerhalb des Konzerns zu verschieben, um ihre Steuerbelastung zu reduzieren. Wenn beispielsweise ein Unternehmen in einem Land mit hohen Steuersätzen tätig ist, kann es versuchen, einen Teil seiner Gewinne durch überhöhte Verrechnungspreise auf Tochtergesellschaften in Ländern mit niedrigeren Steuersätzen zu verlagern. Dadurch kann das Unternehmen seine Steuerbelastung insgesamt reduzieren. Als Reaktion darauf haben multinationale Unternehmen im Jahr 2015 etwa 40% ihrer Gewinne in Länder mit niedrigen Steuersätzen verlagert, indem sie ein Steuervermeidungsmodell angewendet haben, das die Gestaltung von konzerninternen Liefer- und Dienstleistungsbeziehungen zu Verrechnungspreisen einschließt.
Tatsächlich haben die Digitalisierung und die zunehmende Nutzung von Online-Plattformen und digitalen Dienstleistungen dazu beigetragen, dass der Handel mit Dienstleistungen zwischen verbundenen Unternehmen weiter zugenommen hat. Verrechnungspreise bieten aufgrund von Schlupflöchern in den maßgeblichen Vorschriften ein großes Potenzial für Steuervermeidung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlage
- Verrechnungspreise
- Verrechnungspreise aus betriebswirtschaftlicher Sicht
- Verrechnungspreise aus steuerlicher Sicht
- Zielkonflikte zwischen Verrechnungspreisen aus betriebswirtschaftlicher und steuerlicher Sicht
- Funktionen der Verrechnungspreise
- Betriebswirtschaftliche Funktionen
- Steuerliche Funktionen
- Die Rolle der Zentrale und der Geschäftseinheiten
- Formen der Verrechnungspreise
- Marktpreisorientierte Verrechnungspreise
- Kostenorientierte Verrechnungspreise
- Verrechnungspreise auf Verhandlungsbasis
- Verrechnungspreismethoden nach den OECD-Verrechnungspreisleitlinien
- Internationale Vorschriften
- Der Fremdvergleichsgrundsatz
- Geschäftsfallbezogene Standardmethoden der Verrechnungspreisermittlung
- Die Preisvergleichsmethode (comparable-uncontrolled-price-method)
- Die Wiederverkaufspreismethode (resale-price-method)
- Die Kostenaufschlagsmethode (cost-plus-method)
- Geschäftsfallbezogene Gewinnmethoden der Verrechnungspreisermittlung
- Die Transaktionsbezogene Nettomargenmethode (Transactional-net-margin-method)
- Die Gewinnaufteilungsmethode (Profit-split-method)
- Die Methodenwahl
- Funktionsverlagerung
- Das BEPS-Projekt der OECD und G20
- Entstehung und Ziele des BEPS-Projekts
- Entwicklungen zu BEPS 2.0
- Standardisierte Verrechnungspreisdokumentation
- Rechtssicherheit durch Advance Pricing Agreements
- Definition und Ziele von Advance Pricing Agreements
- Advance Pricing Agreement-Verfahren
- Aufwände und Nutzen durch Advanced Pricing Agreement
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Thema der Verrechnungspreise in multinationalen Konzernen. Sie analysiert die verschiedenen Funktionen, Formen und Methoden von Verrechnungspreisen, beleuchtet die Bedeutung der OECD-Verrechnungspreisleitlinien und untersucht die Auswirkungen des BEPS-Projekts der OECD und G20. Die Arbeit stellt zudem die Vorteile und Risiken von Advance Pricing Agreements dar.
- Funktionen und Bedeutung von Verrechnungspreisen in multinationalen Konzernen
- Formen und Methoden der Verrechnungspreisermittlung
- Die Rolle der OECD-Verrechnungspreisleitlinien
- Das BEPS-Projekt und seine Auswirkungen auf Verrechnungspreise
- Vorteile und Risiken von Advance Pricing Agreements
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Relevanz des Themas Verrechnungspreise im Kontext der Globalisierung und Steuervermeidung dar und gibt einen Überblick über die zentralen Themen der Arbeit.
- Grundlage: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Verrechnungspreises aus betriebswirtschaftlicher und steuerlicher Sicht und erläutert die verschiedenen Funktionen von Verrechnungspreisen. Es beleuchtet auch die Rolle der Zentrale und der Geschäftseinheiten bei der Festlegung von Verrechnungspreisen.
- Formen der Verrechnungspreise: In diesem Kapitel werden die wichtigsten Formen von Verrechnungspreisen vorgestellt, darunter marktpreisorientierte, kostenorientierte und verhandlungsbasierte Verrechnungspreise. Die jeweiligen Vor- und Nachteile werden ebenfalls erläutert.
- Verrechnungspreismethoden nach den OECD-Verrechnungspreisleitlinien: Dieses Kapitel beschreibt die internationalen Vorschriften und den Fremdvergleichsgrundsatz, auf denen die Verrechnungspreismethoden basieren. Es stellt die verschiedenen Standardmethoden der Verrechnungspreisermittlung vor, wie die Preisvergleichsmethode, die Wiederverkaufspreismethode und die Kostenaufschlagsmethode. Außerdem werden die Gewinnmethoden wie die Transaktionsbezogene Nettomargenmethode und die Gewinnaufteilungsmethode behandelt.
- Das BEPS-Projekt der OECD und G20: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Ziele des BEPS-Projekts der OECD und G20. Es diskutiert die Entwicklungen im Kontext von BEPS 2.0 und stellt die Bedeutung der standardisierten Verrechnungspreisdokumentation dar.
- Rechtssicherheit durch Advance Pricing Agreements: In diesem Kapitel werden die Definition und Ziele von Advance Pricing Agreements (APA) erklärt. Es wird das APA-Verfahren beschrieben und die Vor- und Nachteile von APAs für Unternehmen erläutert.
Schlüsselwörter
Verrechnungspreise, multinationale Konzerne, Steuervermeidung, OECD-Verrechnungspreisleitlinien, BEPS-Projekt, Advance Pricing Agreements, Fremdvergleichsgrundsatz, Gewinnmethoden, Standardmethoden, Rechtssicherheit, Steuerliche Funktionen, Betriebswirtschaftliche Funktionen.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2022, Verrechnungspreise in multinationalen Konzernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1404464