1. Vorwort:
Zensuren sind in unserer Gesellschaft ein Weichensteller für unser späteres Berufsleben. Sie tragen einen großen Teil zur Sozialisation der Schüler bei.
Die von den Lehrern erstellten Zeugnisse sollen dem „Außenstehenden“ Aufschluss über dessen Intelligenz, Eignung und Wissen vermitteln. Die daraus hervorgehende Note soll den Grad und die Qualität der Leistung ausdrücken.
Im Laufe der letzten Jahrhunderte, unter anderem ausgelöst durch die Einführung des Abiturs 1788, wurde bei immer mehr Berufen ein erfolgreicher allgemein bildender Schulweg vorausgesetzt. Viele Jahre zuvor war die Lernleistung für den späteren Beruf kaum ausschlaggebend. Die Berufswahl stand im Zusammenhang mit der Herkunft, Standeszugehörigkeit und der elterlichen Lebensplanung.
Erst im Laufe der Zeit gewannen gute Noten und erworbene Qualifikationen an Bedeutung, sie verhalfen dazu weiterführende Schulen besuchen zu dürfen und gewünschte Berufe zu erlernen. Gute Schulleistungen wurden immer wichtiger und waren von da an existenziell wichtig für den beruflichen Werdegang.
Nicht erst seit Pisa oder Timms wissen wir, dass in unserem Schulsystem nicht alles optimal verläuft. Schulvergleichstest zeigen auf, dass das Niveau zwischen den Schulen, bei gleichen Noten, sehr stark variiert...
In der folgenden Arbeit wollen wir auf diese Fragen eine Antwort finden.
Hierfür beleuchten wir zu Beginn die konventionellen Bewertungsmethoden. In diesem Punkt
wollen wir, unterteilt in die mündlichen und schriftlichen Bewertungsmethoden, betrachten
was die Auslöser für die fehlende Objektivität sind und wie mit diesen beiden Methoden
produktiv umzugehen ist. Für eine besseres Verständnis und einer besseren
Veranschaulichung werden wir mehrer Untersuchungen in unsere Arbeit einfließen lassen.
Im weiteren Verlauf führen wir neue alternative Methoden auf. Neben den Einblick in die
grundlegenden Aspekte alternativer Methoden ermöglichen wir dem Leser das
Nachvollziehen der Notenvergabe anhand konkreter Beispiele. Wir beziehen uns hierbei
explizit auf einzelne alternative Methoden, wie der Schülerselbstdiagnose, dem Beurteilen in
Prozessen und den Lern- Zeugnisberichten. Zur besseren Veranschaulichung führen wir einen
Zeugnisbericht der „Freien Schule Marburg“ auf. In ihm soll anhand eines konkreten
Beispiels verdeutlicht werden was ein solcher Bericht beinhalten kann. Bevor wir zum letzten Punkt unserer Arbeit übergehen, möchten wir ein schriftliches
Interview . . .
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Konventionelle Schulleistungsdiagnostik
- Mündliche Noten
- Zwischenfazit
- Alternative Schulleistungsdiagnostik
- Beurteilung von Leistungen in Prozessen
- Schülerselbstdiagnose
- Vorteile der Schülerselbstdiagnose
- Kombination von Schülerselbstbeurteilung und Fremdbeurteilung
- Zusammenfassende Worte – Ein Zwischenresümee
- Lern- und Zeugnisberichte
- Beispiel eines Zeugnisberichtes; Ein Schuljahresbericht der „Freien Schule Marburg“
- Zwischenfazit
- Ein Beispiel aus der Praxis alternativ orientierter Schulen – Ein schriftliches Interview mit einer Lehrkraft der „,Freien Schule Kassel“
- Einleitende Worte
- Erarbeitungen des Fragebogens
- Das Interview
- Zwischenfazit
- Konventionell oder Alternativ – Eine interpretatorische Diskussion als Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die konventionelle Schulleistungsdiagnostik ein Auslaufmodell ist und alternative Bewertungsverfahren Abhilfe schaffen können. Sie analysiert die Vor- und Nachteile der traditionellen Notenvergabe und untersucht verschiedene alternative Methoden der Leistungsbewertung.
- Bewertung von Lernprozessen und nicht nur von Ergebnissen
- Schülerselbstdiagnose und -reflexion als wichtiger Bestandteil der Leistungserfassung
- Vergleich von traditionellen und alternativen Bewertungsmethoden
- Praxisbeispiele aus alternativen Schulen
- Diskussion über die Aussagekraft von Noten und die Notwendigkeit einer Reform der Leistungsbewertung
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Problematik der Schulleistungsdiagnostik ein und stellt die zentrale Frage der Arbeit: Ist die konventionelle Notenvergabe ein Auslaufmodell?
Kapitel 2 beleuchtet die konventionelle Schulleistungsdiagnostik, insbesondere die mündliche und schriftliche Bewertung. Es werden die Ursachen für die mangelnde Objektivität der traditionellen Methoden analysiert.
Kapitel 3 stellt verschiedene alternative Bewertungsmethoden vor, wie die Beurteilung von Leistungen in Prozessen, die Schülerselbstdiagnose und Lern- und Zeugnisberichte.
Kapitel 4 präsentiert ein Praxisbeispiel aus einer alternativen Schule, die „Freie Schule Kassel“. Ein schriftliches Interview mit einer Lehrkraft dieser Schule beleuchtet die Anwendung alternativer Bewertungsmethoden in der Praxis.
Kapitel 5 führt eine interpretatorische Diskussion über die Vor- und Nachteile der konventionellen und alternativen Bewertungsmethoden.
Schlüsselwörter
Schulleistungsdiagnostik, konventionelle Bewertungsmethoden, alternative Bewertungsverfahren, mündliche Noten, schriftliche Noten, Schülerselbstdiagnose, Lern- und Zeugnisberichte, Objektivität, Aussagekraft, Reform der Leistungsbewertung.
- Quote paper
- Jacob Stuke (Author), 2008, Die konventionelle Schulleistungsdiagnostik als Auslaufmodel – Schaffen alternative Bewertungsverfahren Abhilfe?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140458