1 Einleitung
Mit der Novellierung des Basel II Akkords und des Inkrafttretens der Ma-Risk für die deutschen Kreditinstitute trat das Thema Risikomanagement in den letzten Jahren immer weiter in den Vordergrund. Insbesondere für die Ermittlung des Liquiditätsrisikos stellte sich die Frage, wie und ob eine gesamtbankübergreifende Lösung aussehen bzw. gefunden werden kann. Die von den MaRisk geforderten quantitativen Verfahren zur Ermittlung des Liquiditätsrisikos erlebten durch die jüngsten Ereignisse auf den internationalen Finanzmärkten eine deutliche Aufwertung. Vielen Finanzinstituten wurde plötzlich vor Augen geführt, dass (Interbanken-) Liquidität ein knappes Gut ist, welches es genauso zu beobachten und zu managen gilt, wie die Marktpreis- oder Adressausfallrisiken. Da die quantitativen Ansätze zur Ermittlung des Liquiditätsrisikos im Vergleich zu den Methoden der Berechnung der Marktpreis- oder Adressaus-fallrisiken derzeit nicht so fortgeschritten sind, ist es das Ziel dieser Seminararbeit, einen fortgeschrittenen quantitativen Ansatz näher zu betrachten. Dazu soll im zweiten Kapitel zunächst das Liquiditätsrisiko unter aufsichtsrechtlichen Aspekten betrachtet, im weiteren Fortgang des Abschnitts näher systematisiert sowie im dritten Unterabschnitt das Liquidity at Risk (LaR) Konzept anhand zweier Ansätze vorgestellt werden. Das dritte Kapitel ist der kritischen Auseinandersetzung mit dem vorgestellten LaR Konzept gewidmet. Dabei sollen vor allem die modelltheoretischen Prämissen hinterfragt, die Praxistauglichkeit beurteilt sowie weitere Entwicklungen im Management der Liquiditätsrisiken vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Liquiditätsrisiko in Kreditinstituten
- 2.1 Aufsichtsrechtliche Anforderungen
- 2.1.1 Kreditwesengesetz
- 2.1.2 Liquiditätsverordnung
- 2.1.3 Vorgaben durch die MaRisk
- 2.2 Definition und Systematisierung des Liquiditätsrisikos
- 2.2.1 Begriffsbestimmung sowie Abgrenzung des bankbezogenen vom objektbezogenen Liquiditätsrisikos
- 2.2.2 Originäres und derivatives Liquiditätsrisiko
- 2.2.3 Dispositives und strukturelles Liquiditätsrisiko
- 2.3 Das Konzept des Liquidity at Risk
- 2.3.1 Begriffliche Einordnung
- 2.3.2 Die Berechnung des Liquidity at Risk beruhend auf dem VaR-Ansatz
- 2.3.3 Die Ermittlung des Liquidity at Risk basierend auf der POT-Methode
- 3 Beurteilung des Liquidity at Risk Konzepts
- 3.1 Statistische Berechnungsschemata
- 3.1.1 Der LaR beruhend auf dem VaR-Ansatz
- 3.1.2 Der LaR basierend auf der POT-Methode
- 3.2 Das Konzept in der Praxis
- 3.3 Entwicklungen im Management des Liquiditätsrisikos
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht quantitative Ansätze zur Ermittlung des Liquiditätsrisikos in Banken, insbesondere im Kontext der MaRisk und der jüngsten Entwicklungen auf den Finanzmärkten. Ziel ist die detaillierte Betrachtung eines fortgeschrittenen quantitativen Ansatzes, nämlich des Liquidity at Risk (LaR) Konzepts.
- Aufsichtsrechtliche Anforderungen an das Liquiditätsrisikomanagement (KWG, LiqV, MaRisk)
- Definition und Systematisierung des Liquiditätsrisikos (verschiedene Risikotypen)
- Das LaR Konzept und seine Berechnung mittels VaR und POT-Methode
- Kritische Beurteilung des LaR Konzepts hinsichtlich Modellannahmen und Praxistauglichkeit
- Entwicklungen im Management des Liquiditätsrisikos
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Liquiditätsrisikomanagements in Banken ein und begründet die Relevanz quantitativer Ansätze im Kontext der Basel II Akkorde und MaRisk. Sie hebt die Knappheit von Interbankenliquidität hervor und benennt das Ziel der Arbeit: die detaillierte Analyse des LaR Konzepts als einen fortgeschrittenen quantitativen Ansatz zur Liquiditätsrisikomessung.
2 Das Liquiditätsrisiko in Kreditinstituten: Dieses Kapitel beleuchtet das Liquiditätsrisiko aus aufsichtsrechtlicher Perspektive (KWG, LiqV, MaRisk), definiert und systematisiert es anhand verschiedener Kategorien (bankbezogen vs. objektbezogen, originär vs. derivativ, dispositiv vs. strukturell) und schließlich stellt es das LaR Konzept als zentralen Untersuchungsgegenstand vor. Es werden die aufsichtsrechtlichen Vorgaben in Bezug auf Liquidität ausführlich erläutert und die Notwendigkeit quantitativer Messmethoden herausgestellt, um die Ausreichendheit der Liquidität zu gewährleisten. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen regulatorischen Ansätze werden verglichen, und es wird die Notwendigkeit von quantitativen Methoden wie LaR hervorgehoben.
3 Beurteilung des Liquidity at Risk Konzepts: Dieses Kapitel widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit dem LaR Konzept. Es untersucht die statistischen Berechnungsschemata (VaR und POT-Methode) im Detail und analysiert sowohl deren modelltheoretische Annahmen als auch ihre praktische Anwendbarkeit. Weiterhin werden aktuelle Entwicklungen im Liquiditätsrisikomanagement beleuchtet. Die Stärken und Schwächen der verwendeten statistischen Modelle werden ausführlich diskutiert und der Einfluss der Modellannahmen auf die Ergebnisse wird bewertet. Der Fokus liegt auf der Bewertung der Praxistauglichkeit des LaR Konzepts und der Berücksichtigung aktueller Trends im Risikomanagement.
Schlüsselwörter
Liquiditätsrisiko, Banken, MaRisk, Liquidity at Risk (LaR), Value at Risk (VaR), Point over Threshold (POT), Kreditwesengesetz (KWG), Liquiditätsverordnung (LiqV), Risikomanagement, quantitative Methoden, Interbankenliquidität, Aufsichtsrecht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: "Das Liquiditätsrisiko in Kreditinstituten – Eine Analyse des Liquidity at Risk Konzepts"
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert quantitative Ansätze zur Ermittlung des Liquiditätsrisikos in Banken, insbesondere das Liquidity at Risk (LaR) Konzept. Sie untersucht dieses im Kontext der MaRisk und aktueller Entwicklungen an den Finanzmärkten.
Welche aufsichtsrechtlichen Anforderungen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an das Liquiditätsrisikomanagement, die sich aus dem Kreditwesengesetz (KWG), der Liquiditätsverordnung (LiqV) und den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) ergeben. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen regulatorischen Ansätze werden verglichen.
Wie wird das Liquiditätsrisiko definiert und systematisiert?
Die Arbeit definiert und systematisiert das Liquiditätsrisiko anhand verschiedener Kategorien: bankbezogen vs. objektbezogen, originäres vs. derivatives, dispositives vs. strukturelles Liquiditätsrisiko. Es wird die Abgrenzung der verschiedenen Risikotypen erläutert.
Was ist das Liquidity at Risk (LaR) Konzept?
Das LaR Konzept ist ein fortgeschrittener quantitativer Ansatz zur Messung des Liquiditätsrisikos. Die Arbeit beschreibt dieses Konzept detailliert und erklärt seine Berechnung mittels Value at Risk (VaR) und Point over Threshold (POT) Methode.
Wie werden VaR und POT-Methode zur Berechnung des LaR eingesetzt?
Die Arbeit erläutert die statistischen Berechnungsschemata des LaR basierend auf dem VaR- und dem POT-Ansatz im Detail. Sie analysiert die modelltheoretischen Annahmen beider Methoden und deren praktische Anwendbarkeit.
Welche kritische Beurteilung des LaR Konzepts wird vorgenommen?
Die Arbeit beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit dem LaR Konzept. Sie bewertet die Stärken und Schwächen der verwendeten statistischen Modelle, den Einfluss der Modellannahmen auf die Ergebnisse und die Praxistauglichkeit des Konzepts. Aktuelle Entwicklungen im Liquiditätsrisikomanagement werden ebenfalls berücksichtigt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Liquiditätsrisiko, Banken, MaRisk, Liquidity at Risk (LaR), Value at Risk (VaR), Point over Threshold (POT), Kreditwesengesetz (KWG), Liquiditätsverordnung (LiqV), Risikomanagement, quantitative Methoden, Interbankenliquidität, Aufsichtsrecht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in diesen?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Liquiditätsrisiko in Kreditinstituten (inkl. aufsichtsrechtlicher Anforderungen und Definition des Risikos), ein Kapitel zur Beurteilung des LaR Konzepts (inkl. detaillierter Analyse der Berechnungsmethoden und deren Anwendung) und ein Fazit. Die einzelnen Kapitelzusammenfassungen finden sich im bereitgestellten HTML-Code.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, quantitative Ansätze zur Ermittlung des Liquiditätsrisikos in Banken detailliert zu betrachten, insbesondere das LaR Konzept. Sie untersucht die aufsichtsrechtlichen Anforderungen und die Praxistauglichkeit der angewandten Methoden.
- Citation du texte
- Sören Schramm (Auteur), 2009, Liquidity at Risk - Eine Methodik zur Ermittlung des Liquiditätsrisikos in Banken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140503