Eine mögliche Erklärung der Bewältigungsstrategien von adoleszenten Jungen* und Mädchen* in Krisensituationen soll aus der Analyse und Diskussion der bisher vorliegenden empirischen Untersuchungen und theoretischen Erklärungsansätze abgeleitet werden.
Die Bewältigungsstrategien Jugendlicher unter Berücksichtigung von binären Genderdifferenzen sollen dabei durch eine kritische Auswertung statistischer, empirischer und theoretischer Erkenntnisse beschrieben werden, unter Berücksichtigung der wichtigsten Erscheinungsformen, Entwicklungstrends und Entstehungsbedingungen. Dabei soll die kritische Analyse vorliegender Daten und Forschungsarbeiten in den Kapiteln zwei und drei den Argumentationsrahmen für ein Erklärungsmodell liefern, das sich von nicht tragfähig erscheinenden Konzepten abgrenzt.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in sechs Hauptkapitel. Dabei werden zu Beginn die Grundlagen der Thematik zum sozialen Geschlecht („gender“) beschrieben, anschließend wird auf die geschlechtsspezifische Sozialisation eingegangen. Darauf folgt eine eingehende Darstellung der Krisenproblematik junger Menschen und die Bedeutung auf das Heranwachsen. Aktuelle Entwicklungen, wie der gesteigerte Medienkonsum junger Menschen, der sich in jüngster Vergangenheit aufgrund der
Coronakrise noch deutlich verstärkt hat und die daraus entstehenden Risiken, werden erfasst. Anschließend wird auf die Grundlagen der Bewältigung, unter Differenzierung der Geschlechterrollen, eingegangen sowie der Bezug zur Sozialen Arbeit dargestellt. Die Hilfestellung bei belastenden Situationen stellt dabei einen Hauptaspekt der Sozialen Arbeit dar, in welcher grundsätzlich auch Geschlechterdifferenzen bewusst, oder unbewusst zum Tragen kommen. Abschließend werden die verschiedenen Sichtweisen kritisch gegenübergestellt, um die Forschungsfrage zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
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- EINLEITUNG
- EINFÜHRUNG IN DAS THEMA DER ARBEIT
- FORSCHUNGSANSÄTZE ZU BEWÄLTIGUNGSSTRATEGIEN IN BEZUG AUF BINÄREN GENDERDIFFERENZEN
- GENDER: DAS SOZIALE GESCHLECHT
- ZUR ENTWICKLUNG DER FRAUEN- UND GESCHLECHTERFORSCHUNG
- Zentrale Begriffe der Geschlechterforschung: „,sex“ und „gender“.
- Doing Gender: Geschlecht als Alltagshandlung
- SOZIALISATION UND GESCHLECHT
- Entwicklung der Geschlechtsidentität in der Adoleszenz
- Geschlechterstereotypen und ihr Einfluss auf die Entwicklung des Individuums
- Die Bedeutung der geschlechtsspezifischen Sozialisation
- ADOLESZENZ, KRISE UND BEWÄLTIGUNG
- DIE BEDEUTUNG DER ADOLESZENZPHASE
- Der Begriff „Adoleszenz“
- Körperliche, geistige und soziale Entwicklung adoleszenter Jugendlicher
- ENTWICKLUNGSAUFGABEN IM JUGENDALTER
- DIE KRISE ALS BEGRIFF UND DIE BEDEUTUNG FÜR DIE SOZIALE ARBEIT
- Auswirkungen kritischer Lebenssituationen
- EXKURS: DIE CORONA-KRISE UND IHRE AUSWIRKUNGEN AUF DIE JUGEND
- ZUM BEGRIFF BEWÄLTIGUNG
- Die zentrale Bedeutung von Bewältigung
- Bewältigung von Krisen
- Das Konzept der Lebensbewältigung nach Böhnisch
- GESCHLECHTERDIFFERENTE BEWÄLTIGUNGSSTRATEGIEN
- WIE BEWÄLTIGEN JUNGEN UND MÄDCHEN IN DER ADOLESZENZ KRITISCHE LEBENSSITUATIONEN UND WORIN UNTERSCHEIDEN SIE SICH?
- Äußere Abspaltung
- Innere Abspaltung
- Habitus und Geschlecht
- Männliches Bewältigungsverhalten
- Weibliches Bewältigungsverhalten
- GENDERSPEZIFISCHE BEWÄLTIGUNGSSTRATEGIEN ALS EIN THEMA FÜR DIE SOZIALE ARBEIT
- GENDER- MAINSTREAMING
- Genderkompetenz
- Genderbezogenes Fachwissen
- Genderbezogene Selbstkompetenzen
- Genderbezogene Praxiskompetenz
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht genderspezifische Bewältigungsstrategien von Jugendlichen in Krisensituationen und die Rolle der Sozialen Arbeit in diesem Kontext. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Entwicklung der Geschlechtsidentität in der Adoleszenz zu entwickeln und zu analysieren, wie diese Entwicklung die Bewältigung kritischer Lebensereignisse beeinflusst.
- Die Bedeutung der Geschlechterforschung für das Verständnis von Bewältigungsstrategien
- Die Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenzphase
- Der Einfluss von Geschlechterstereotypen auf die Sozialisation und die Bewältigung von Krisen
- Die Rolle der Sozialen Arbeit in der Unterstützung von Jugendlichen in Krisensituationen
- Gender-Mainstreaming und die Bedeutung von Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik genderspezifischer Bewältigungsstrategien bei Jugendlichen in Krisensituationen vor und führt in das Thema der Arbeit ein. Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der Geschlechterforschung und die zentrale Rolle von „sex“ und „gender“ im Kontext von Sozialisationsprozessen. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Adoleszenz, Krisen und dem Konzept der Bewältigung. Es werden die Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben in dieser Phase beleuchtet sowie die Bedeutung der Bewältigung für die Lebensbewältigung und die Rolle der Sozialen Arbeit in diesem Kontext. Kapitel 4 analysiert geschlechtsdifferente Bewältigungsstrategien bei Jugendlichen in Krisensituationen und diskutiert die unterschiedlichen Bewältigungsmuster von Jungen und Mädchen. Kapitel 5 behandelt genderspezifische Bewältigungsstrategien als ein Thema für die Soziale Arbeit und beleuchtet die Relevanz von Gender-Mainstreaming und Genderkompetenz.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen und Begriffen wie Geschlechterforschung, „sex“ und „gender“, Sozialisation, Adoleszenz, Krise, Bewältigung, Lebensbewältigung, Gender-Mainstreaming, Genderkompetenz, und die Rolle der Sozialen Arbeit. Die Arbeit betrachtet die Zusammenhänge zwischen genderspezifischen Bewältigungsstrategien und den Herausforderungen der Adoleszenzphase sowie die Möglichkeiten, Jugendliche in Krisensituationen zu unterstützen.
- Citation du texte
- Fatima Franke (Auteur), 2023, Genderspezifische Bewältigungsstrategien bei Jugendlichen in Krisensituationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1405317