Das Spiel Schach bietet durch seine Vielseitigkeit und Komplexität eine Menge Potenziale. Es gibt diverse Verknüpfungen zwischen Schach und der Mathematik. Diese Bachelorarbeit untersucht diese Verknüpfungen sowie das Schachspiel aus mathematik-didaktischer Perspektive und stellt sich der Frage, ob und in welcher Weise Schach sich eignet, ein Element im schulischen Mathematikunterricht zu werden. In einigen Ländern ist Schach sogar schon als Schulfach präsent.
Das Schachspiel hat viele mathematische Elemente, unter anderem den Aufbau mit der algebraischen Notation. Durch die Beschäftigung mit Schach fallen schnell weitere Parallelen, wie zu Geometrie, Algebra und Problemlösen auf. Schach war daher schon Gegenstand vieler Studien, die einen Einfluss auf die mathematische Bildung untersuchten. In einigen Ländern ist es als pädagogisches Instrument in Verwendung. Spanien zum Beispiel fördert das Schachspiel an Schulen intensiv seit 2015, in Russland gibt es Schach seit 2019 als Unterrichtsfach. Auch in einigen lateinamerikanischen Ländern wie Brasilien, Venezuela und Kuba hat es in der Bildung einen sehr hohen Stellenwert.
Schach scheint also als Bildungsinstrument an Beliebtheit zu gewinnen, was die These aufkommen lässt, dass es positive Ergebnisse in der mathematischen Bildung erzielen kann. Daher sollen in dieser Bachelorarbeit die relevanten Forschungsergebnisse zusammengetragen, und die mathematik-didaktische Perspektive auf Schach soll in den Blick genommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das menschliche Gehirn beim Spielen
- 3. Spiele allgemein
- 4. Studien
- 4.1 Metastudie
- 4.2 Studie 1
- 4.3 Studie 2
- 5. Transfer of Abilities / Übertragbarkeit von Fähigkeiten
- 6. Schach und Mathematik
- 6.1 Geometrie und Schach
- 6.2 Algebra und Schach
- 6.3 Problemlösen und Schach
- 6.3.1 Was ist ein Problem?
- 6.3.2 Wie können Probleme gelöst werden?
- 6.3.3 Heuristiken, Strategien
- 6.3.3.1 Beispiele der Reversibilität
- 6.3.3.2 Beispiele der Aspektbeachtung
- 6.3.3.3 Beispiel des Aspektwechsels
- 6.3.3.4 Beispiel der Reduktion
- 6.3.4 Förderung der Problemlösekompetenz
- 6.3.5 Problemlösen fördern durch Schach
- 7. Weitere Potenziale von Schach
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den Potenzialen von Schach für den Mathematikunterricht. Die Arbeit analysiert die relevanten Forschungsergebnisse und untersucht die mathematik-didaktische Perspektive auf Schach. Das Hauptziel ist es, herauszufinden, ob die Potenziale von Schach für eine Integration in den schulischen Mathematikunterricht ausreichen.
- Einfluss von Spielen auf die kognitive Entwicklung und das mathematische Verständnis
- Mathematische Elemente im Schachspiel, insbesondere Geometrie, Algebra und Problemlösen
- Empirische Studien zu den Auswirkungen von Schach auf die mathematische Bildung
- Potenziale von Schach zur Förderung der Problemlösekompetenz
- Bedeutung von Schach als Bildungsinstrument im internationalen Vergleich
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt das Schachspiel als ein komplexes und vielseitiges Spiel vor. Es wird die Bedeutung der algebraischen Notation im Schach und der Einfluss von Schach auf die mathematische Bildung erläutert.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem menschlichen Gehirn beim Spielen. Es werden neurologische Prozesse während des Spielens analysiert, insbesondere die Rolle der Amygdala und des Belohnungszentrums im Gehirn. Das Kapitel beleuchtet die positive Wirkung von Spielen auf die kognitive Entwicklung und die emotionale-soziale Entwicklung von Kindern.
Das dritte Kapitel widmet sich Spielen im Allgemeinen und ihrer Rolle in der Förderung verschiedener Bereiche, insbesondere der Problemlösekompetenz. Es werden Beispiele für Spiele, die zur Entwicklung der Kombinatorik und Logik beitragen, vorgestellt.
Das vierte Kapitel behandelt verschiedene Studien, die den Zusammenhang zwischen Schach und der kognitiven Entwicklung untersucht haben. Es werden eine Metastudie, sowie zwei Einzelstudien vorgestellt.
Das fünfte Kapitel thematisiert den Transfer von Fähigkeiten und wie sich Fähigkeiten, die im Schachspiel erworben werden, auf andere Bereiche übertragen lassen können.
Das sechste Kapitel konzentriert sich auf die Verbindung von Schach und Mathematik. Es werden die Zusammenhänge von Schach mit Geometrie, Algebra und Problemlösen aufgezeigt. Es werden verschiedene Strategien und Heuristiken im Problemlösen beschrieben, die im Schachspiel Anwendung finden können.
Das siebte Kapitel beleuchtet weitere Potenziale von Schach, die über die mathematische Bildung hinausgehen.
Schlüsselwörter
Schach, Mathematikunterricht, Problemlösen, kognitive Entwicklung, Geometrie, Algebra, Heuristiken, Strategien, empirische Forschung, Bildungsinstrument, Metastudie, Transfer of Abilities, Amygdala, Belohnungszentrum.
- Quote paper
- Robin Haimerl (Author), 2022, Schach aus mathematik-didaktischer Perspektive. Potenziale für den Mathematikunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1405941