Während in der Wirtschaft die Qualitätsdiskussion schon in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts begann, im Gesundheitswesen mit dem
Gesundheitsreformgesetz von 1988 und dem Gesundheitsstrukturgesetz
von 1992 in § 137 SGB V eine Verpflichtung der Leistungserbringer zu Maßnahmen der Qualitätssicherung im Behandlungs- und Pflegebereich festgeschrieben wurde –basierend auf den Überlegungen von Donabedian für das angloamerikanische Krankenhaussystem mit den Kategorien Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität1-, ist der Qualitätsbegriff für die
soziale Arbeit erst mit der Neufassung des BSHG verstärkt in den
Vordergrund getreten.
Läßt sich für das Handwerk oder Produktionskonzerne der Begriff
Qualität im wesentlichen auf zwei wesentliche Merkmale, nämlich der Qualität der Arbeitsausführung sowie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit,Service festlegen, erscheint eine Fokussierung für den Sozialbereich weitaus diffiziler. Gleichwohl ist das Fach, Qualitätsmanagement sozialer Einrichtungen mittlerweile im Studiengang Sozialwesen vieler Fachhochschulen fester Bestandteil. Fortbildungslehrgänge der Qualitätssicherung werden für MitarbeiterInnen von zahlreichen Bildungsträgern angeboten.
Qualität läßt sich im Rahmen der Gesetzesänderung oder –anpassung als Grad der Übereinstimmung zwischen den Zielen der Sozialhilfe, nämlich der (Wieder-)Eingliederung behinderter Menschen ins gesellschaftliche Leben, und der von der Einrichtung erbrachten Leistung zu dieser Zielsetzung definieren.
Soziale Dienstleistungseinrichtungen und ihre MitarbeiterInnen eingelöst werden , die Arbeitsabläufe für eine systematische Betrachtung und Überprüfung transparent zu machen,um dem Verdacht zu begegnen, hier würden unvertretbare Verhältnisse an Methodik und Wirtschaftlichkeit herrschen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesetzliche Vorgaben
- § 93 BSHG
- § 93 a BSHG
- § 93 c BSHG
- Zusammenfassung der Novellierung des BSHG
- Qualität ist...
- Entwicklung des Qualitätsmanagements
- Qualität sozialer Arbeit
- Wer bestimmt die Qualität einer Dienstleistung
- Definition von Dienstleistung
- Qualitätsunterteilung nach Donabedian
- Qualitätsmanagmentsysteme nach DIN EN ISO
- Total Quality Management
- Die U-Prozedur
- Qualitätssicherung in der Gemeindepsychiatrie
- Der Anbieter
- Kurzer Abriß über die Entstehungsgeschichte
- Leitlinien der Pinel-Gesellschaft
- Einschätzung des Leitbildes
- Das Leistungsangebot
- Personalqualifizierung und -bemessungskriterien
- Finanzierung
- Betriebszahlen und Finanzwesen
- Was ist an Qualitätssicherungsintrumenten
bereits vorhanden
- Beispiel Verfahrensanweisung
- Aktueller Dokumentationsstand bei der PINEL gGmbH
- Qualitätsdaten im Betreuungsbezirk Weißensee
- Fazit / Schlußbetrachtung
- Benutzte Abkürzungen
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Qualitätsanforderungen an Einrichtungen in der psycho-sozialen Versorgung. Sie analysiert die gesetzlichen Vorgaben, insbesondere die Novellierung des § 93 BSHG, und untersucht die Entwicklung des Qualitätsmanagements im Sozialbereich. Die Arbeit zielt darauf ab, die theoretischen Ansätze der Qualitätssicherung mit der praktischen Anwendung in einer konkreten Einrichtung, der Pinel gGmbH, zu vergleichen.
- Gesetzliche Rahmenbedingungen der Qualitätssicherung in der psycho-sozialen Versorgung
- Entwicklung und Definition des Qualitätsbegriffs in der sozialen Arbeit
- Anwendung von Qualitätsmanagement-Instrumenten in der Gemeindepsychiatrie
- Analyse der Qualitätssicherungsmaßnahmen der Pinel gGmbH
- Herausforderungen und Perspektiven der Qualitätssicherung in der psycho-sozialen Versorgung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Qualitätsanforderungen in der psycho-sozialen Versorgung dar und erläutert den Hintergrund der Arbeit. Sie beleuchtet die Novellierung des § 93 BSHG als Auslöser für die verstärkte Fokussierung auf Qualitätssicherung in diesem Bereich.
Das zweite Kapitel widmet sich den gesetzlichen Vorgaben, die die Qualitätssicherung in der psycho-sozialen Versorgung regeln. Es analysiert die wichtigsten Passagen des § 93 BSHG und seiner Novellierung, um die Anforderungen an die Leistungserbringung und die Qualitätssicherung zu verdeutlichen.
Kapitel drei beschäftigt sich mit dem Begriff der Qualität und seiner Entwicklung im Kontext der sozialen Arbeit. Es beleuchtet verschiedene Ansätze zur Definition von Qualität, insbesondere im Hinblick auf Dienstleistungen. Die Kapitel behandelt auch die Qualitätsunterteilung nach Donabedian und die Bedeutung von Qualitätsmanagmentsystemen nach DIN EN ISO.
Kapitel vier befasst sich mit der Qualitätssicherung in der Gemeindepsychiatrie. Es beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten der Qualitätssicherung in diesem Bereich und stellt verschiedene Instrumente und Ansätze vor.
Kapitel fünf stellt den Anbieter, die Pinel gGmbH, vor. Es gibt einen kurzen Abriss über die Entstehungsgeschichte der Einrichtung, analysiert das Leitbild und das Leistungsangebot. Außerdem werden die Personalqualifizierung, die Finanzierung und die Betriebszahlen der Pinel gGmbH beleuchtet.
Kapitel sechs untersucht die bereits vorhandenen Qualitätssicherungsinstrumente der Pinel gGmbH. Es analysiert Beispielhaft eine Verfahrensanweisung und den aktuellen Dokumentationsstand. Außerdem werden die Qualitätsdaten im Betreuungsbezirk Weißensee betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Qualitätssicherung in der psycho-sozialen Versorgung, die Novellierung des § 93 BSHG, Qualitätsmanagement in der sozialen Arbeit, Gemeindepsychiatrie, Pinel gGmbH, Leistungsbeschreibungen, Qualitätsdaten, Benchmarking und Dokumentation.
- Citation du texte
- Jörg Rummelspacher (Auteur), 2000, Qualitätsanforderungen an Einrichtungen in der psycho-sozialen Versorgung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140654