Risikoumwelten umfassen risikokritische Arbeitssysteme, in denen
„Fehlpassungen“ zwischen Mensch, Technik und Organisation zu weitreichenden Folgen führen können. Das Interesse an der Aufdeckung von diesen Fehlpassungen ist im medizinischen Bereich in den letzten Jahren erheblich gestiegen und auch die Forderung nach der Verbesserung der Patientensicherheit wird immer lauter. Unterschiedliche Studien zeigen, dass im Bereich der Patientensicherheit erhebliches Verbesserungspotenzial steckt.
Der klinische Alltag ist gekennzeichnet durch Komplexität, Intransparenz und Informationsdefizite in einem sowohl horizontal als auch vertikal stark strukturierten Arbeitssystem. Durch technische Entwicklungen sind viele Untersuchungs- und Behandlungsverfahren in der Medizin erfolgreicher geworden, allerdings auch komplizierter und gefahrenträchtiger. Im Gesundheitswesen ist ein neues Risiko- und Fehlerverständnis auf dem Vormarsch, das dieses Risiko erkennt und Systemfaktoren gezielt in den Vordergrund stellt.
Veränderungsprozesse, wie die verstärkte Ausrichtung hin zur Patientensicherheit, müssen systematisch begleitet und strukturiert werden, damit sich diese in der Praxis auch verwurzeln können. Eine allgemeine Vorgehensweise zur Verbesserung der Patientensicherheit existiert in der Praxis nicht und auch die einfache Übertragung von Vorgehensweisen aus anderen sicherheitskritischen Bereichen ist schwierig, da
beim Arbeitssystem Krankenhaus ein komplexes System mit vielen kleinen Einzelrisiken vorliegt.
Das Ziel der Ausarbeitung ist die Entwicklung einer Vorgehensweise zur Verbesserung der Patientensicherheit - SPS - Systematische PatientenSicherheit. Im Mittelpunkt steht dabei das Analysieren und Bewerten von Ursachen und Fehlern, um daraus Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten und aktiv zu lernen.
Eine erste praxisorientierte Erprobung der SPS-Vorgehensweise findet im Rahmen einer Vorstudie am Beispiel des innerklinischen Intensivtransports statt.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Situation
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Theoretischer Bezugsrahmen
- Methodisches Vorgehen zur Entwicklung
- Ergebnisse der Entwicklung
- Diskussion
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Entwicklung einer systematischen Vorgehensweise zur Verbesserung der Patientensicherheit im Krankenhaus. Ziel ist es, ein praxisorientiertes Instrumentarium zu schaffen, das die Analyse von Ursachen und Fehlern im klinischen Alltag ermöglicht und so die Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen unterstützt. Die Arbeit fokussiert dabei auf den innerklinischen Intensivtransport als Beispiel für ein risikokritisches Arbeitsfeld.
- Analyse von Ursachen und Fehlern im Zusammenhang mit Patientensicherheit
- Entwicklung einer systematischen Vorgehensweise zur Verbesserung der Patientensicherheit (SPS)
- Anwendung der SPS-Vorgehensweise im Bereich des innerklinischen Intensivtransports
- Bewertung der Praktikabilität und Wirksamkeit der SPS-Vorgehensweise
- Entwicklung von Empfehlungen für die Implementierung der SPS-Vorgehensweise in der klinischen Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Zusammenfassung: Die Masterarbeit stellt die Entwicklung einer systematischen Vorgehensweise zur Verbesserung der Patientensicherheit (SPS) vor. Die Arbeit basiert auf einem arbeitswissenschaftlichen Grundverständnis und integriert Erkenntnisse aus der Theorie von Fehlern, der Mensch-Maschine-Interaktion und der Organisationsforschung. Die SPS-Vorgehensweise wird anhand des Beispiels des innerklinischen Intensivtransports entwickelt und in einer Vorstudie auf ihre Praktikabilität geprüft.
- Situation: Die Arbeit beleuchtet die aktuelle Situation im Bereich der Patientensicherheit im Krankenhaus. Es wird deutlich, dass die Komplexität des klinischen Alltags, die Heterogenität der eingesetzten Technik und die fragmentierte Struktur des Arbeitssystems zu einem hohen Risikopotenzial führen. Die Bedeutung einer systematischen Sicherheitskultur und die Notwendigkeit, Fehler nicht nur zu analysieren, sondern auch aktiv zu lernen, werden hervorgehoben.
- Problemstellung: Die Arbeit identifiziert die Herausforderungen, die mit der Verbesserung der Patientensicherheit im Krankenhaus verbunden sind. Es wird deutlich, dass eine allgemeine Vorgehensweise zur Verbesserung der Patientensicherheit in der Praxis fehlt und die einfache Übertragung von Vorgehensweisen aus anderen sicherheitskritischen Bereichen schwierig ist. Die Arbeit betont die Notwendigkeit einer systematischen und praxisorientierten Vorgehensweise, die auf die spezifischen Gegebenheiten des Krankenhausalltags zugeschnitten ist.
- Ziel der Arbeit: Die Arbeit beschreibt das Ziel der Entwicklung einer systematischen Vorgehensweise zur Verbesserung der Patientensicherheit (SPS). Die SPS-Vorgehensweise soll dazu beitragen, Ursachen und Fehler im klinischen Alltag zu analysieren und daraus Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. Die Arbeit fokussiert dabei auf den innerklinischen Intensivtransport als Beispiel für ein risikokritisches Arbeitsfeld.
- Theoretischer Bezugsrahmen: Die Arbeit stellt den theoretischen Bezugsrahmen für die Entwicklung der SPS-Vorgehensweise vor. Es werden wissenschaftliche Erkenntnisse zur Theorie von Fehlern, der Mensch-Maschine-Interaktion und der Organisationsforschung integriert. Die Arbeit beleuchtet die Interaktion von Mensch, Technik und Organisation und zeigt die Bedeutung dieser Faktoren für die Patientensicherheit auf.
- Methodisches Vorgehen zur Entwicklung: Die Arbeit beschreibt das methodische Vorgehen zur Entwicklung der SPS-Vorgehensweise. Es wird ein Problemlösungsmodell aus dem Systems Engineering verwendet, das in verschiedene Teilschritte unterteilt ist. Die Arbeit erläutert die einzelnen Schritte der Situationsanalyse, der Lösungsentwicklung und der Evaluation der SPS-Vorgehensweise.
- Ergebnisse der Entwicklung: Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Entwicklung der SPS-Vorgehensweise. Es werden die Ergebnisse der Situationsanalyse, der Lösungsentwicklung und der Vorstudie vorgestellt. Die Arbeit zeigt, dass die SPS-Vorgehensweise ein vielversprechendes Instrumentarium zur Verbesserung der Patientensicherheit im Krankenhaus darstellt.
- Diskussion: Die Arbeit diskutiert die Ergebnisse der Entwicklung der SPS-Vorgehensweise. Es werden die Stärken und Schwächen der Vorgehensweise beleuchtet und die Implikationen für die Praxis diskutiert. Die Arbeit stellt Empfehlungen für die Implementierung der SPS-Vorgehensweise in der klinischen Routine vor.
Schlüsselwörter
Patientensicherheit, Intensivtransport, Fehleranalyse, Systematische Vorgehensweise, SPS, Mensch-Maschine-Interaktion, Sicherheitskultur, Krankenhaus, Klinische Routine, Arbeitswissenschaft, Systems Engineering.
- Arbeit zitieren
- Beate Eilermann (Autor:in), 2008, Entwicklung einer Vorgehensweise zur Verbesserung der Patientensicherheit am Beispiel des innerklinischen Intensivtransports, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140672