Die Gesellschaft und das Leben jedes Bürgers eines Landes sind gekennzeichnet von der Zeit, in der er lebt. Man spricht heute von der Moderne bzw. schon seit Beginn der 90er Jahre von der Postmoderne. Die Moderne wurde geprägt von vielen ihr vorangegangenen historischen Entwicklungsprozessen. Bedeutsame Prozesse für die politische Entwicklung waren die Säkularisierung, die in der Aufklärung begann und durch Leitbilder wie Wissen, Vernunft, Denken, Sinn und Emanzipation gekennzeichnet ist, der Aufbau des anstaltlichen Nationalstaates, die Durchsetzung der kapitalistischen Wirtschaftsweise, beginnend mit der Industrialisierung bis hin zur Globalisierung, die Bildungsexpansion und die Demokratie mit den Werten Freiheit, Gleichheit und Souveränität. Kurzum bezeichnet der Begriff der Moderne den Umbruch in allen Bereichen des individuellen, gesellschaftlichen und politischen Lebens gegenüber der Tradition.
Fortschritt, Wohlstand, Rationalität, Effektivität, Leistung, Gewinnmaximierung usw. sind die Wirklichkeit der Moderne. Zeit ist das knappste Gut überhaupt, ob in der Gesellschaft oder für den einzelnen Bürger. Es sind komplexe Gesellschaftssysteme entstanden, mit denen sich die Bürger über kurz und lang arrangieren müssen. Inwiefern aber kann der heutige Bürger dies alles bewältigen? Wie muss ein Bürger heutzutage sein bzw. wie muss er sich verhalten, um in einem modernen Staat seine poltische Rolle zu erfüllen? In meinem Essay werde ich versuchen zuerst die Veränderung vom klassischen zum modernen Bürger darzustellen. Im Anschluss probiere ich wesentliche Faktoren des modernen Staates, einer Staatsbürgerschaft, der modernen politischen Gesell-schaft und der modernen Politik mit den heutigen Politikern und der politischen Rolle des Bürgers darzulegen. Bevor ich letztendlich im Fazit zu verdeutlichen versuche, warum der „liberale Ironiker“ die Zukunft des modernen politischen Bürgers ist, möchte ich diesen von Rorty geprägten Begriff skizzieren.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Wandel vom klassischen zum modernen Bürger
- Was verbirgt sich hinter dem Terminus „,der moderne Staat“ und wer trifft eigentlich die politischen Entscheidungen?
- Der Begriff der Staatsbürgerschaft
- Die moderne politische Gesellschaft – ein Abbild der Komplexität?
- Die moderne Politik, der moderne Politiker und die politische Rolle der Bürger
- Wen meint Rorty, wenn er vom liberalen Ironiker spricht?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit dem Wandel vom klassischen zum modernen Bürger und analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Komplexität des modernen Staates und der politischen Gesellschaft für den Einzelnen ergeben. Ziel ist es, die Rolle des modernen Bürgers in der heutigen Zeit zu beleuchten und die Bedeutung des „liberalen Ironikers“ als zukunftsweisendes Modell zu verdeutlichen.
- Der Wandel vom klassischen zum modernen Bürger
- Die Funktionsweise des modernen Staates und die Rolle von Parteien und Verbänden
- Der Begriff der Staatsbürgerschaft und die Rechte und Pflichten des modernen Bürgers
- Die Herausforderungen der modernen politischen Gesellschaft
- Die Bedeutung des „liberalen Ironikers“ für die politische Rolle des Bürgers
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Essays dar und führt in die Thematik des Wandels vom klassischen zum modernen Bürger ein. Sie beleuchtet die prägenden Entwicklungen der Moderne und die Herausforderungen, die sich für den Einzelnen aus der Komplexität der heutigen Gesellschaft ergeben.
Das Kapitel „Der Wandel vom klassischen zum modernen Bürger“ zeichnet die Entwicklung des Bürgertypus nach, vom „staatsbürgerlichen Moralisten“ über den „Informationssammler“ hin zum heutigen Bürger, der oft mit einem Mangel an politischem Grundwissen konfrontiert ist. Es werden die Ursachen und Folgen dieses politischen Bildungsdefizits diskutiert.
Das Kapitel „Was verbirgt sich hinter dem Terminus „,der moderne Staat“ und wer trifft eigentlich die politischen Entscheidungen?“ analysiert die Funktionsweise des modernen Staates und die Rolle von Parteien und Verbänden. Es wird deutlich, dass die Idee demokratischer Selbstregierung unter modernen Bedingungen oft nur Wunschdenken ist und dass Gruppeninteressen zunehmend die Willensbildung des Gemeinwesens beherrschen.
Das Kapitel „Der Begriff der Staatsbürgerschaft“ beleuchtet die Rechte und Pflichten des modernen Bürgers aus rechtswissenschaftlicher Perspektive. Es wird die Bedeutung der Staatsbürgerschaft für die Teilhabe am Gemeinwesen und die Herausforderungen, die sich aus der komplexen Beziehung zwischen Bürger und Staat ergeben, diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Wandel vom klassischen zum modernen Bürger, die Funktionsweise des modernen Staates, die Rolle von Parteien und Verbänden, den Begriff der Staatsbürgerschaft, die Herausforderungen der modernen politischen Gesellschaft und die Bedeutung des „liberalen Ironikers“ für die politische Rolle des Bürgers. Der Text beleuchtet die Komplexität des modernen politischen Lebens und die Herausforderungen, die sich für den Einzelnen aus der zunehmenden Pluralisierung der Gesellschaft und der Dominanz von Gruppeninteressen ergeben.
- Quote paper
- B.A. Politik und Verwaltung, Soziologie Anja Kegel (Author), 2008, Der liberale Ironiker - Ist er der einzig mögliche Bürgertypus in modernen Staaten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140812