Einleitung
Kriege hatten zur Zeit der römischen Revolution eine besondere Bedeutung; sie wurden auch zur Mehrung des innenpolitischen Prestiges bzw. der dignitas eines erfolgreichen Feldherrn
mißbraucht. In diesem Zusammenhang waren Kriege auch für den cursus honorum von großer Wichtigkeit. So scheint es kaum verwunderlich, daß sich die Konsuln oftmals um eine ehrenhafte prokonsularische Tätigkeit im Anschluß an ihr Konsulat bemühten.
Im Jahre 59 v.Chr. gelang es C. Caesar(1), daß er als Prokonsul für die gallischen Provinzen bestimmt wurde, die ihm gute Möglichkeiten zu großen Triumphen und zum Erlangen von Reichtum boten. Ursprünglich hätte er als Prokonsul im Jahre 58 die Aufsicht
über Wiesen und Wälder in Italien führen sollen(2). Durch die Zusammenarbeit mit den beiden anderen Triumvirn(3) und durch deren Hilfe erreichte Caesar letztendlich aber die Übertragung
der Provinzen Gallia citerior mit Illyricum und Gallia Narbonensis an ihn.
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1 Im folgenden nur noch Caesar genannt.
2 Suet. Iul. 19
3 Im Jahre 60/ 59 v.Chr. kam es unter Caesar, Pompeius und Crassus zu einem politischen Bündnis, dem sog. 1. Triumvirat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Darstellung der gallisch-römischen Beziehungen
- Die innenpolitische Lage Galliens zum Ende der 60er Jahre v.Chr.
- Die Position der römischen Regierung
- Die Vorbereitungen für das gallische Kommando und die Ereignisse des Jahres 58 v.Chr. nach dem 1. Buch des Bellum Gallicum
- Die Provinzübertragung an Caesar
- Die militärischen Operationen Caesars im Jahre 58 v.Chr.
- Der Helvetierkrieg
- Der Krieg gegen Ariovist
- Caesars Rechtfertigungsaussagen für den gallischen Krieg im 1. Buch des Bellum Gallicum
- Das Motiv der Hilfeverpflichtung gegenüber Bundesgenossen
- Der Sicherungsgedanke
- Die germanische Bedrohung
- Die Frage nach der Glaubwürdigkeit Caesars
- Gab es sachliche Begründungen für den gallischen Krieg?
- Die Frage nach der Rechtmäßigkeit bei Caesars Vorgehen
- Die möglichen Absichten Caesars
- Caesars Absichten bezüglich seines cursus honorum
- Die Intention Caesars bezüglich des Verfassens des Bellum Gallicum
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Caesars Rechtfertigung des Gallischen Krieges im 1. Buch seines Bellum Gallicum. Ziel ist es, die Glaubwürdigkeit von Caesars Darstellung zu prüfen und die Hintergründe seiner militärischen Intervention zu beleuchten. Dabei werden die politischen Verhältnisse in Gallien und die Position der römischen Regierung analysiert.
- Die innenpolitische Situation Galliens vor dem Gallischen Krieg
- Die Rolle der römischen Regierung und ihre Politik gegenüber Gallien
- Caesars Rechtfertigung für den Krieg und ihre Glaubwürdigkeit
- Die militärischen Aktionen Caesars im Jahr 58 v. Chr.
- Caesars politische Motive und Ambitionen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext des Gallischen Krieges dar, insbesondere die Bedeutung von Kriegen für den cursus honorum römischer Politiker und Caesars Erlangung des Prokonsulats für die gallischen Provinzen. Sie weist auf die Herausforderungen der Quellenlage hin, besonders die einseitige Perspektive Caesars und die Schwierigkeiten bei der Rekonstruktion der zeitlichen Abfolge der Ereignisse. Die Arbeit kündigt die methodische Vorgehensweise an: die Prüfung der Glaubwürdigkeit Caesars anhand der verfügbaren Quellen und moderner Forschung.
Die Darstellung der gallisch-römischen Beziehungen: Dieses Kapitel beschreibt die innenpolitische Lage Galliens und die Position der römischen Regierung vor dem Ausbruch des Gallischen Krieges. Es zeigt die Rivalität zwischen den gallischen Stämmen, insbesondere zwischen den Haeduern und Sequanern, und die zunehmende germanische Bedrohung durch Ariovist. Die römische Regierung verfolgte eine eher passive und defensive Politik, reagierte aber zögerlich auf die Hilferufe der Haeduer und die Auswanderungspläne der Helvetier. Das Kapitel betont das bestehende politische Ungleichgewicht und die potenziellen Gefahren für die römischen Interessen in Gallien.
Die Vorbereitungen für das gallische Kommando und die Ereignisse des Jahres 58 v.Chr. nach dem 1. Buch des Bellum Gallicum: Dieses Kapitel behandelt die Übertragung der gallischen Provinzen an Caesar und seine militärischen Operationen im Jahr 58 v. Chr. Es wird detailliert auf den Helvetierkrieg und den Krieg gegen Ariovist eingegangen, wobei Caesars strategische Entscheidungen und militärische Erfolge hervorgehoben werden. Die Darstellung zeigt Caesars rasche und entschlossene militärische Intervention, die das vorherige politische Zögern Roms kontrastiert.
Caesars Rechtfertigungsaussagen für den gallischen Krieg im 1. Buch des Bellum Gallicum: Hier werden Caesars Argumente zur Rechtfertigung des Gallischen Krieges im Detail untersucht. Der Fokus liegt auf Caesars Darstellung der Hilfeleistung für die Bundesgenossen, des Sicherungsgedankens und der germanischen Bedrohung. Das Kapitel analysiert die rhetorischen Strategien Caesars und die Frage, inwieweit diese Rechtfertigungen den historischen Gegebenheiten entsprechen und ob sie als glaubwürdig einzuschätzen sind.
Schlüsselwörter
Gallischer Krieg, Caesar, Bellum Gallicum, römische Republik, Gallien, Germanen, Helvetier, Ariovist, Haeduer, Sequaner, cursus honorum, Glaubwürdigkeit, Quellenkritik, römische Außenpolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: Analyse des Gallischen Krieges nach Caesars Bellum Gallicum
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Caesars Rechtfertigung des Gallischen Krieges im ersten Buch seines „Bellum Gallicum“. Sie untersucht die Glaubwürdigkeit seiner Darstellung und beleuchtet die Hintergründe seiner militärischen Intervention. Dabei werden die politischen Verhältnisse in Gallien und die Position der römischen Regierung im Detail betrachtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die innenpolitische Situation Galliens vor dem Krieg, die Rolle der römischen Regierung, Caesars Rechtfertigung für den Krieg und deren Glaubwürdigkeit, seine militärischen Aktionen im Jahr 58 v. Chr. und schließlich Caesars politische Motive und Ambitionen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die gallisch-römischen Beziehungen, eines über die Vorbereitungen und Ereignisse des Jahres 58 v. Chr. (nach dem 1. Buch des Bellum Gallicum), ein Kapitel über Caesars Rechtfertigungsstrategien im 1. Buch des Bellum Gallicum und abschließend ein Nachwort. Jedes Kapitel analysiert Aspekte der politischen und militärischen Situation sowie Caesars Handlungen und Motive.
Wie wird die Glaubwürdigkeit Caesars bewertet?
Die Arbeit prüft die Glaubwürdigkeit von Caesars Darstellung anhand der verfügbaren Quellen und der modernen Forschung. Sie untersucht, ob Caesars Rechtfertigungen – die Hilfeleistung für Bundesgenossen, der Sicherungsgedanke und die germanische Bedrohung – den historischen Gegebenheiten entsprechen und inwieweit seine rhetorischen Strategien die tatsächlichen Ereignisse verdecken könnten.
Welche Bedeutung hat der „cursus honorum“ im Kontext dieser Arbeit?
Der „cursus honorum“, der Karriereweg römischer Politiker, spielt eine wichtige Rolle. Die Arbeit untersucht, inwieweit Caesars Erlangung des Prokonsulats für die gallischen Provinzen und der Gallische Krieg selbst Teil seiner politischen Karriereplanung waren.
Welche Schlüsselpersonen und -gruppen werden in der Analyse berücksichtigt?
Die Analyse umfasst Caesar selbst, die römischen Regierung, die gallischen Stämme (Haeduer, Sequaner, Helvetier), Ariovist und die Germanen. Die Beziehungen und Konflikte zwischen diesen Akteuren bilden den Kern der Untersuchung.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle ist Caesars „Bellum Gallicum“. Die Arbeit bezieht jedoch auch Erkenntnisse aus moderner Forschung und Sekundärliteratur mit ein, um Caesars einseitige Darstellung zu kontextualisieren und zu überprüfen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Die konkreten Schlussfolgerungen werden im Detail in der vollständigen Arbeit dargestellt. Die FAQs geben nur einen Überblick über die behandelten Themen.) Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der politischen und militärischen Hintergründe des Gallischen Krieges zu liefern und die Motive und Strategien Caesars kritisch zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Gallischer Krieg, Caesar, Bellum Gallicum, Römische Republik, Gallien, Germanen, Helvetier, Ariovist, Haeduer, Sequaner, cursus honorum, Glaubwürdigkeit, Quellenkritik, Römische Außenpolitik.
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- Miriam Riekenberg (Autor), 1997, Caesars Rechtfertigung der Eröffnung des Gallischen Krieges im bellum Gallicum, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1408