Der vorliegende Essay analysiert im ersten Teil die Probleme des afrikanischen Staates. Basierend auf der Problemanalyse werden im zweiten Teil Lösungsansätze aufgezeigt. Meine These ist, dass der Problemanalyse des afrikanischen Staates eine Vielzahl von Lösungsansätzen inhärent sind. Dieser Essay versteht sich ausschließlich als eine Einleitung in das komplexe Themenfeld der Problem- und Lösungsanalyse des afrikanischen Staatsgefüges. Eine weiterführende Recherche bleibt unerlässlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemanalyse
- Lösungsansätze
- Zusammenfassung - Mehr Problem als Lösung?
- Freie, teilweise freie und unfreie afrikanische Staaten (Stand: 2008)
- Verhältnis zwischen freien, teilweise freien und unfreien Staaten heutzutage und den Kolonialmächten zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung eines afrikanischen Staates
- Quellenangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Probleme des afrikanischen Staates und zeigt im Anschluss Lösungsansätze auf. Die These ist, dass der Problemanalyse des afrikanischen Staates eine Vielzahl von Lösungsansätzen inhärent sind. Es handelt sich um eine Einführung in das komplexe Themenfeld der Problem- und Lösungsanalyse des afrikanischen Staatsgefüges.
- Autoritäre Regime in Afrika und deren Ursachen
- Ressourcenfluch und Holländische Krankheit
- Neopatrimonialismus und seine Folgen für die Staatsentwicklung
- Staatsversagen, Staatsverfall und Staatszerfall
- Herausforderungen für den afrikanischen Staat: Entwicklungshilfe, Kolonialismus, Naturkatastrophen, Armut, Kriminalität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die These des Essays vor: Die Problemanalyse des afrikanischen Staates weist eine Vielzahl von Lösungsansätzen auf. Der Essay versteht sich als Einführung in das komplexe Themenfeld.
Problemanalyse
Der zweite Teil beleuchtet die Problematik des afrikanischen Staates. Laut Freedom House waren im Jahr 2008 die meisten afrikanischen Staaten autoritär regiert. Gründe hierfür sind Repressionsinstrumente, Ressourcenreichtum, Neopatrimonialismus und eingeschränkter Mehrparteienwettbewerb. Der Ressourcenreichtum trägt zum Überleben autoritärer Regime bei (Rentierstaatshypothese), da Neopatrimonialismus gefördert wird und ausländische Interventionen zur strategischen Ressourcensicherung erfolgen. Dies führt zum „Ressourcenfluch“ und der „Holländischen Krankheit“. Der Neopatrimonialismus (eine Mischform aus klassisch patrimonialer und legal-rationaler Herrschaft) ist einer der Eckpfeiler autoritärer Regime. Die herrschende Elite sichert sich ihre Macht durch das Verteilen von Gefälligkeiten und Staatsressourcen an ihre Anhänger. Die Folgen sind Korruption, Nepotismus und der Verfall moderner staatlicher Elemente. Die Gewährung eines kontrollierten Mehrparteienwettbewerbs oder die Zulassung von Wahlen zählen zu den Strategien autoritärer Herrschaft. Doch insbesondere die schwache, neopatrimoniale Staatlichkeit hat gravierende Auswirkungen, die zu Staatsversagen, Staatsverfall und schließlich Staatszerfall führen. Der Staat verliert seine Fähigkeit, seine Kernaufgaben wahrzunehmen, und der Bürger verliert den Glauben an die Legitimation des Staates. Staatszerfall resultiert in der Etablierung einer Kriegsherrschaft, der Ausbeutung von Bodenschätzen und der Plünderung des Landes.
Lösungsansätze
Der dritte Teil des Essays befasst sich mit Lösungsansätzen für die Probleme des afrikanischen Staates. Die Entwicklungshilfe wird kritisch beleuchtet, da sie grundlegende Veränderungen erschweren statt zu fördern. Sie schwächt nationale Mobilisierungsanstrengungen, beeinflusst das Verhältnis der Partnerregierungen zur Bevölkerung, begünstigt rentier-staatliche Strukturen, trägt zur Ausweitung öffentlicher sozialer Dienstleistungen bei und bindet erhebliche Kapazitäten von Regierungen und Verwaltungen für die Kommunikation mit den Gebern. Weitere negative wirtschaftliche Faktoren sind niedrige Auslandsinvestitionen, hohe Verschuldung, die starke Urbanisierung, überhöhte Wechselkurse für Landeswährungen, Bevorzugung von staatlichen Vermarktungsmonopolen, die Benachteiligung des lokalen Handwerks, die Import-Substitutions-Industrialisierung, die Auswanderung überschüssiger Fachkräfte und die neoliberale Strukturanpassungspolitik.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen des Essays sind: afrikanischer Staat, Autoritarismus, Neopatrimonialismus, Staatsversagen, Staatsverfall, Staatszerfall, Entwicklungshilfe, Ressourcenfluch, Holländische Krankheit, Kolonialismus, Naturkatastrophen, Armut, Kriminalität, politische Identität.
- Arbeit zitieren
- Thomas Seifert (Autor:in), 2009, Der afrikanische Staat , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140938