Wer wird von JournalistInnen befragt, wenn über soziale Themen berichtet wird? Wem wird der Status des/r ExpertIn im Feld des Sozialen zuerkannt? Die Frage nach der aufgezeichneten Expertise von SozialarbeiterInnen, wenn soziale Brennpunkte im Mittelpunkt journalistischer Berichterstattung stehen, bildet das
Forschungsinteresse der vorliegenden Diplomarbeit - basierend auf theoretischen Abhandlungen zu Sozialarbeit und Öffentlichkeitsarbeit wie Verortung der Rolle des
Journalismus innerhalb eines öffentlichen Diskurses. Drei Themenstellungen journalistischer Berichterstattung werden dazu im Rahmen der Arbeit mittels Häufigkeitsanalyse untersucht: Gesetzesänderungen, die Auswirkungen auf den Sozialbereich haben; Diskussionen über Phänomene, die in den Wirkungsbereich
von Sozialarbeit reichen (z.B. „Komatrinken“); Ereignisse, die KlientInnen der Sozialarbeit als Opfer wie als TäterInnen betreffen. Exemplarisch untersucht werden die Artikel zweier österreichischer Tageszeitungen („Der Standard“, „Kurier“ Ausgabe
St. Pölten – Stadt), die innerhalb eines Jahres erschienen sind. Die Grenze der „Sozialen Themen“ wird dabei entlang der vom Österreichischen Berufsverband Diplomierter SozialarbeiterInnen ausgewiesenen Handlungsfelder gezogen. Die Auswertung erfolgt nach folgenden Gesichtspunkten: Inhalte, zitierte ExpertInnen,
Mittelpunkt der Berichterstattung, Gewichtung der Artikel und Ressorts. Die Ergebnisse dieser Analyse bilden die Basis für die Leitfadeninterviews mit JournalistInnen der untersuchten Printmedien, wobei die RedakteurInnen zu folgenden Themen befragt werden: ihre Definition der Rolle des Journalismus, Motivation, Möglichkeit und Grenzen journalistischer Hilfestellung, Alltag in
Redaktionen sowie ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit ExpertInnen. Die Ergebnisse bilden einen Empfehlungskatalog für SozialarbeiterInnen in Hinblick auf den Umgang mit Medien, der den Persönlichkeitsschutz und die Rechte von KlientInnen genauso berücksichtigt wie die Bedingungen des Alltags in Redaktionen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Herstellen von Öffentlichkeit für die Sozialarbeit
- Teilnahme am öffentlichen Diskurs bei Silvia Staub-Bernasconi
- Berufsbild der Österreichischen SozialarbeiterInnen
- Öffentlichkeitsarbeit für interne und externe Kommunikation
- Journalismus als Mittel, Öffentlichkeit herzustellen
- Journalismus als Tagebuch der Gesellschaft
- Journalismus als Erzieher zur Vernunft
- Journalismus als Gatekeeper
- Journalismus als Leistungssystem der Öffentlichkeit
- Journalismus als Transportmittel zwischen Politik und Bürgerinnen
- Journalismus als Vierte Gewalt im Staat
- Was kann Journalismus - Integrationspotenzial
- Definition Integration
- Funktionen des Journalismus in Hinblick auf den Bestand einer Gemeinschaft
- Öffentlichkeit - was ist das?
- Habermas: Idealmodell der bürgerlichen Ordnung
- Luhmann: Beobachtungssystem der Gesellschaft
- Gerhards/Neidhard: Arenenmodell
- Österreichs Medienlandschaft mit Schwerpunkt Tageszeitungen
- Merkmale der österreichischen Medienlandschaft
- Die aktuelle Tageszeitungssituation
- Kurier
- Standard
- Forschung
- Forschungskonzept
- Ausgangslage
- Forschungsfrage
- Forschungsdesign
- Quantitative Forschung
- Qualitative Forschung
- Häufigkeitsanalyse
- Untersuchungszeitraum
- Kategorienbildung „Soziales“
- Ergebnisse der Häufigkeitsanalyse
- Anzahl der Artikel
- ExpertInnen
- Handlungsfelder
- Inhalte der Artikel
- Ressorts
- Haupt- oder Nebengeschichte
- Aufteilung der Handlungsfelder und der dabei zitierten ExpertInnen
- Handlungsfeld „Kinder, Jugend, Familie“
- Handlungsfeld „Alte Menschen“
- Handlungsfeld „Materielle Grundsicherung“
- Handlungsfeld „Gesundheit“
- Handlungsfeld „Straffälligkeit“
- Handlungsfeld „Beruf und Bildung“
- Handlungsfeld „Migration und Integration“
- Definition und Anzahl der Nennung der „Sozialen Prominenz“
- AkteurInnen öffentlicher Kommunikation
- Anzahl der Nennung der Einrichtungen
- Inhaltliche Zusammenfassung der Themen im Handlungsfeld „Kinder und Jugendliche“
- Inhaltliche Zusammenfassung der Themen im Handlungsfeld „Migration und Integration“
- Zusammenfassung der Ergebnisse der Häufigkeitsanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Präsenz sozialarbeiterischer Expertise in österreichischen Printmedien. Sie analysiert, wie Sozialarbeit in der Berichterstattung über soziale Themen dargestellt wird und welche ExpertInnen von JournalistInnen zu Wort kommen. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die Expertise von SozialarbeiterInnen im öffentlichen Diskurs über soziale Probleme wahrgenommen und repräsentiert wird.
- Die Rolle der Sozialarbeit im öffentlichen Diskurs
- Die Repräsentation sozialarbeiterischer Expertise in Printmedien
- Die Wahrnehmung von Sozialarbeit in der österreichischen Gesellschaft
- Der Einfluss von Medien auf die öffentliche Meinung zu sozialen Themen
- Die Zusammenarbeit zwischen SozialarbeiterInnen und JournalistInnen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Sozialarbeit im öffentlichen Diskurs. Kapitel 1 beleuchtet die Teilnahme der Sozialarbeit am öffentlichen Diskurs, das Berufsbild der österreichischen SozialarbeiterInnen und die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit. Kapitel 2 betrachtet den Journalismus als Mittel zur Herstellung von Öffentlichkeit, analysiert dessen Rolle in der Gesellschaft und untersucht dessen Funktionen in Bezug auf Integration. Kapitel 3 definiert den Begriff der Öffentlichkeit und stellt verschiedene theoretische Modelle vor. Kapitel 4 analysiert die österreichische Medienlandschaft mit einem Schwerpunkt auf Tageszeitungen. Kapitel 5 beschreibt die Forschungsmethodik der Arbeit und die Forschungsfrage. Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der Häufigkeitsanalyse, die auf Artikeln zweier österreichischer Tageszeitungen basiert. Die Ergebnisse werden anhand verschiedener Kriterien wie ExpertInnen, Handlungsfelder und Inhalte der Artikel ausgewertet.
Schlüsselwörter
Sozialarbeit, Öffentlichkeit, Diskurs, Medien, Journalismus, Expertise, Printmedien, Österreich, Häufigkeitsanalyse, Integration, KlientInnen, Handlungsfelder, Berichterstattung, Sozialer Bereich, Öffentlichkeitsarbeit, Medienkompetenz.
- Citar trabajo
- Mag.(FH) Katrin Pollinger (Autor), 2009, Die Präsenz sozialarbeiterischer Expertisen in Printmedien bei Diskursen im sozialen Feld, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141041