„Ich will mich aus eigener Kraft bewähren,
ich will das Risiko selbst tragen,
will für mein Schicksal selbst verantwortlich sein.
Sorge du, Staat, dafür, dass ich dazu in der Lage bin.“
Ludwig Erhard, 1957
Seit mehr als 100 Jahren besteht in Deutschland das System der sozialen Sicherung.
Der deutsche Sozialstaat, der sich im Laufe der Zeit herausgebildet hat, galt lange Zeit als Musterbeispiel „für eine glückliche Verbindung von sozialpolitischem Handwerk
und sozialpolitischer Kunst.“ Doch inzwischen steckt der Sozialstaat, allen voran das Rentensystem, in einer tiefen Krise.
1891 unter Bismarck eingeführt, unter Adenauer 1957 durch den berühmten Generationenvertrag reformiert, sieht sich das Rentensystem, auf das sich in dieser Arbeit konzentriert werden soll, mit wirtschaftlichen und demographischen Problemen
konfrontiert, die eine Weiterführung des zugrunde liegenden Konzepts in Frage stellen.
Doch was sind überhaupt die zugrunde liegenden Gestaltungsgrundlagen? Was war der Kern der großen Sozialreform und auf welchen Vorstellungen beruht der Generationenvertrag? All diese und weitere Fragen sollen im ersten Teil der vorliegenden Arbeit geklärt werden.
Ebenso soll dargestellt werden welche Ursache für den kriselnden Sozialstaat verantwortlich ist. Dabei soll sich jedoch auf die demographischen Probleme beschränkt werden. Aspekte wie Massenarbeitslosigkeit oder sich verändernde Erwerbsstrukturen
sollen außer Acht gelassen werden.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit soll es schließlich sein der Frage nachzugehen, ob der Generationenvertrag unter dem sich bereits vollziehenden demographischen Wandel überhaupt noch aufrechterhalten werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Gestaltungsgrundlagen der deutschen Sozialpolitik
- Das Sozialstaatspostulat
- und die Soziale Marktwirtschaft
- Sozialpolitik in der Ära Erhard
- Reform oder Wiedererrichtung
- Die große Sozialreform
- Notwendigkeit einer Umstrukturierung der Rentenversicherung
- Konzept des Schreiber-Plans
- Erhards Einstellung zum Sozialstaat
- Einführung des Rentenreformgesetzes
- Sozialstaat in der Krise
- Der Generationenvertrag vor unlösbaren demographischen Belastungen?
- Demographische Entwicklung in Deutschland
- Entwicklung des Geburtenniveaus
- Entwicklung der Lebenserwartung
- Folgen des demographischen Wandels
- Perspektiven und Lösungen – die Agenda 2010
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des deutschen Sozialstaates, insbesondere des Rentensystems, im Wandel der Zeit. Die Arbeit analysiert die Entstehung des Sozialstaats, die große Sozialreform der 1950er Jahre, die Herausforderungen des demographischen Wandels für den Generationenvertrag und die Reformen der Agenda 2010.
- Entwicklung des deutschen Sozialstaates
- Die große Sozialreform der 1950er Jahre
- Der Generationenvertrag und die demographischen Herausforderungen
- Die Agenda 2010 als Reformpaket für den Sozialstaat
- Die Zukunft des Sozialstaates in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit dar. Sie beschreibt den Wandel des deutschen Sozialstaates und die aktuellen Herausforderungen des Rentensystems. Kapitel 2 beleuchtet die Gestaltungsgrundlagen der deutschen Sozialpolitik, insbesondere das Sozialstaatspostulat und die Soziale Marktwirtschaft. Kapitel 3 fokussiert auf die Sozialpolitik in der Ära Erhard, insbesondere auf die große Sozialreform und die Einführung des Generationenvertrages. Kapitel 4 untersucht die Krise des Sozialstaates, insbesondere die demographischen Herausforderungen und die Perspektiven und Lösungen der Agenda 2010. Das Fazit und der Ausblick sollen einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des deutschen Sozialstaates geben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem deutschen Sozialstaat, dem Generationenvertrag, der Sozialreform, der demographischen Entwicklung, der Agenda 2010, dem Rentensystem, der Sozialpolitik und der Wirtschaftspolitik. Sie analysiert die Entwicklung des Sozialstaates von Ludwig Erhard bis zur Agenda 2010 und untersucht die Herausforderungen des demographischen Wandels für den Generationenvertrag. Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie der Finanzierung des Sozialstaates, der Nachhaltigkeit des Rentensystems, der sozialen Gerechtigkeit und der Sicherung des Lebensstandards im Alter.
- Arbeit zitieren
- Annika Albrecht (Autor:in), 2008, Der deutsche Sozialstaat im Wandel - Von Ludwig Erhard bis Agenda 2010, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141063