Liquidity Risk

Das Paper von Gatev und Strahan "Banks' Advantage in Hedging Liquidity Risk: Theory and Evidence From the Commercial Paper Market"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

25 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Ein Blick in die Literatur
2.1 Die Existenz der Kreditzusage
2.2 Komparativer Vorteil der Banken bei Kreditzusagen

3. Das Paper von Gatev & Strahan
3.1 Vektorautoregressive Modelle
3.2 Paneldaten Regression

4. Diskussion
4.1 Die Daten
4.2 Paper-Bill Spread als Maß für Marktliquidität
4.3 Beweis für die Inanspruchnahme der CP Backup Lines
4.4 Warum begeben Nichtbanken-Finanzintermedi ä re keine Kreditzusage: Eine alternative Erklärung

5. Fazit

Abbildungen

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Commercial Paper Zinssätze

Abbildung 2: Treasury Bill, Commercial Paper und Paper-Bill Spread

Abbildung 3: C&I Loans und Kreditzusagen

Abbildung 4: Ausstehende Commercial Papers nach Emittententypen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung

Vor dem Hintergrund der heutigen weltweiten Finanzkrise ist die Bedeutung der Ban- ken und ihr Einfluss auf nahezu alle Prozesse der realen Wirtschaft besonders prägnant. In der Öffentlichkeit wird die Rolle der Banken diskutiert und die Institutionstheorie insbesondere der Banken ist nicht nur von akademischen Interesse. Ein zentrales Anlie- gen dieser Theorie ist die Suche nach den Gründen für die Existenz und damit auch nach den Besonderheiten von Finanzintermediären.[1] Deren Existenz begründet die mo- derne Banktheorie mit zwei zentralen Funktionen in der Wirtschaft - der Liquiditätsbe- schaffung und der Risikotransformation.[2]

Insbesondere die Rolle der Banken bei der Liquiditätsbeschaffung wird schon seit vie- len Jahren analysiert. Bereits 1776 beschäftigte sich Adam Smith mit diesem Thema. Die moderne Idee der Liquiditätsbeschaffungsfunktion von Banken wird von Bryant (1980) und Diamond & Dybvig (1983) in ihrer Arbeiten formalisiert. Als Kreditzusagen in den USA zu einer populären Form der Liquiditätsbereitstellung wurden, hat sich auch eine starke Aufmerksamkeit in der Literatur für dieses Kreditinstrument entwickelt.[3] In den letzten Jahrzehnten entstanden mehr als 70% aller Bankkredite an Firmenkunden („Commercial & Industrial Loans “, kurz C&I Loans) in den USA aus der Inanspruch- nahme von Kreditzusagen.[4] Die Phänomene, dass Banken bilanzneutral durch Kreditzu- sagen und ähnliche Produkte Liquidität schaffen, ist das Kernthema vieler akademischer Arbeiten.[5]

Außerhalb des Bankensektors ist in Amerika ein anderer Trend zu beobachten. Eine steigende Anzahl von Transaktionen hat in den letzten drei Jahrzehnten auf den Wert- papiermärkten statt bei den Banken stattgefunden.[6] Unternehmen befriedigen zuneh- mend ihren kurz- und langfristigen Kapitalbedarf auf den Wertpapiermärkten wie z. B. dem Commercial Paper (CP) Markt oder bei Nichtbanken-Finanzintermediären („Non- bank Financial Institution “). Die rasante Entwicklung der Wertpapiermärkte hat die Rolle der Banken bei der Liquiditätsbereitstellung für Firmenkunden in Frage gestellt.[7]

Der CP Markt ist unter den Wertpapiermärkten ein wichtiger Markt für kurzfristige Li- quiditätsbedarfe. CPs gehören zu der Gruppe der Geldmarktpapiere und sind kurzfristige ungesicherte Schuldtitel mit flexiblen Laufzeiten zwischen 1 und 270 Tagen. Sie

werden meist von Emittenten erstklassiger Bonität begeben und dienen zur Deckung eines kurzfristigen Finanzierungsbedarfs. Für die Kategorisierung wird zwischen Asset backed CP und CP mit Firmen als Emittenten unterschieden. Letztere werden je nach Emittent noch weiter zwischen Financial CP und Nonfinancial CP getrennt.

Ausgehend von einem Volumen von US$ 113 Milliarden im Jahre 1979 ist der CP Markt in den USA auf mehr als US$ 2,000 Milliarden im Sommer 2007 gewachsen.[8] Der größte Teil der CPs wird von Finanzintermediären begeben. Im Jahre 1991 stellten diese einen Anteil von ca. 76,4% aller ausstehenden CPs, der Anteil der Nichtbanken- Finanzintermediäre betrug ca. 61,3%.[9] Die Marktgröße der Nonfinancial CPs ist in den letzten Jahren sowohl relativ zu dem gesamten Markt als auch absolut zurückgegan- gen.[10] Im Jahre 2007 machten diese nur noch weniger als 10% des gesamten Marktes aus.[11] Trotz der relativ kleinen Rolle in dem gesamten CP Markt, haben die Nonfinanci- al CPs für Wettbewerb zwischen dem CP Markt und den Commercial Banks bei der Bereitstellung kurzfristiger Liquidität für Industrieunternehmen besorgt. CPs fordern normalerweise niedrigere Zinssätze als vergleichbare Bankkredite und stellen somit für große Unternehmen mit guter Bonität eine kostengünstige Alternative zur Finanzierung durch Bankkredite dar. Ein Vergleich zwischen dem C&I Loans Marktvolumen und dem von Nonfinancial CPs macht deutlich, dass CPs als ein Instrument für kurzfristige Finanzierung bei Industrieunternehmen in den letzten zehn Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. Während das Marktvolumen der ausstehenden Nonfinancial CPs typi- scherweise weniger als 0,5% der gesamten C&I Loans im Jahre 1996 in den USA war[12], erreichte diese seinen Höhepunkt im Jahre 2001 mit einem Anteil von 25% aller C&I Loans. Allerdings sind die Nonfinancial CPs seitdem wieder auf nur noch 10% im Jah- re 2009 zurückgegangen.[13] Nichtsdestotrotz stellt der CP Markt eine wichtige Alternati- ve zu Bankkrediten dar.

Die Entwicklung des CP Marktes hat bei der kurzfristigen Finanzierung die Banken nicht ganz ersetzt. Stattdessen bieten Banken durch Commercial Paper Backup Lines (CP Backup Lines) ihren Kunden ein neues Produkt an. Ein CP Backup Line ist eine spezielle Kreditzusage, welche den CP Emittenten den Zugang zu Liquidität erlaubt,

[...]


[1] Vgl. Hartmann-Wendels, Pfingsten, & Weber (2007), S. 110.

[2] Vgl. Berger & Bouwman (2009), S. 1.

[3] Vgl. Ergungor (2001), S. 2.

[4] Board of Governors of the Federal Reserve System, Statistical Release E.2, „Survey of Terms of Business Lending “ .

[5] Siehe z.B. Berger & Bouwman (2009), Kanatas (1987), und Kashyap, Rajan, & Stein, (2002).

[6] Vgl. Judd (1979), S. 1.

[7] Vgl. Saidenberg & Strahan (1999), S. 1.

[8] Standard & Poor's (2008) S. 4 und Board of Governors of the Federal Reserve System Statistical Release „Commercial Paper “ .

[9] Hahn (1993), S. 109.

[10]Vgl. Shen (2003) S. 55.

[11] Board of Governors of the Federal Reserve System, Statistical Release „Commercial Paper “ .

[12] Shen (2003) S. 55

[13] Board of Governors of the Federal Reserve System, Statistical Release „Commercial Paper “ und „Assets and Liabilities of Commercial Banks in the United States “.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Liquidity Risk
Untertitel
Das Paper von Gatev und Strahan "Banks' Advantage in Hedging Liquidity Risk: Theory and Evidence From the Commercial Paper Market"
Hochschule
Universität zu Köln  (Seminar für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Bankbetriebslehre)
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
25
Katalognummer
V141226
ISBN (eBook)
9783640482856
ISBN (Buch)
9783640483006
Dateigröße
572 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Marktliquidität, Commercial Paper, Kreditzusage, Kreditlinien, Commercial Paper Backup Line
Arbeit zitieren
Yao Chen (Autor:in), 2009, Liquidity Risk , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141226

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