Ganz allgemein gesprochen geht es in der vorliegenden Arbeit um die Dimensionen und Deutungen Jacques Derridas hinsichtlich der metaphorischen Kraft, welche, hier schon vorweg nehmend, im Verlauf dieser Ausführungen als die unbeherrschbare Kraft der Schrift charakterisiert wird. Da die Metapher jenseits der traditionellen Vorstellungen von der Schrift wesentliches über das Funktionieren der Sprache aussagt, und dies nicht nur im als fiktional definierten Diskurs der Literatur, ist es zunächst notwendig, durch einen einführenden Abschnitt auf die Problematik der Schrift und Sprache sowie auf deren unhinterfragte Prämissen und logische Folgerungen einzugehen, was Derridas Gesamtwerk wie ein roter Faden durchzieht und an dem es sich abzuarbeiten gilt. So befasst sich das erste Kapitel mit dem Sprachmodell des Saussurschen Strukturalismus sowie mit dessen Übergang und den Perspektivänderungen durch die sogenannte Postmoderne. Denn erst diese richtet ihren Blick auf die eigene Brille und insbesondere auf das, was ihrem Blick entweicht, die uneingestandenen Voraussetzungen, was speziell am Beispiel des Metapherndiskurses deutlich wird. Nach diesem formal-historischen Einstieg, welcher verkürzt als eine Überführung von der Differenz in die différance zusammengefasst werden kann, geht es im Weiteren explizit um die Derridaschen Modifikationen des Schrifttopos. Da diese Anreicherungen und Verkomplizierung der sprachlichen Strukturen in der Derridaschen Inszenierung seiner Texte insbesondere durch ihren performativen Aspekt eine sozial-politische Ausdehnung haben, verlangt ein semiotischer Textbegriff nicht nur Konsequenzziehung innerhalb der Literaturwissenschaft und Linguistik...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Idee der Differenz: Die verrückte Mitte
- Die Schriftspur
- Ecrire la différance: Praxis der différance¹
- Metaphorizität der Schrift
- Die weiße Mythologie
- Die Kritik als Supplement und Vollendung der Literarizität
- Materialität der Sprache
- ...und jetzt die Architektur
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Dimensionen und Deutungen der metaphorischen Kraft in Jacques Derridas Werk, die als die unbeherrschbare Kraft der Schrift charakterisiert wird. Dabei geht es darum, die Bedeutung der Metapher für das Funktionieren der Sprache, sowohl im fiktiven als auch im nicht-fiktiven Diskurs, zu beleuchten.
- Die Rolle der Schrift und Sprache in der Derridaschen Theorie
- Die Bedeutung des Strukturalismus und Poststrukturalismus für das Verständnis von Sprache
- Die Derridasche Konzeption der différance und ihre Auswirkungen auf die Metapher
- Die Kritik an der Metaphysik der Sprache und ihre Implikationen für die Architektur
- Die Beziehung zwischen Text und Kontext, insbesondere in Bezug auf die Autorfunktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert den Ansatz, der zur Interpretation von Jacques Derridas Werk verfolgt wird. Der Fokus liegt auf der metaphorischen Kraft der Schrift und der Bedeutung des Schrifttopos in der Derridaschen Philosophie.
Kapitel 2 behandelt die Einführung in die Idee der Differenz und die Rolle des Signifikanten in der sprachlichen Analyse. Es wird die Bedeutung des Strukturalismus und des Poststrukturalismus für das Verständnis von Sprache hervorgehoben und der Übergang von der Differenz zur différance erläutert.
Kapitel 3 analysiert die Derridasche Kritik an der weißen Mythologie und ihren Einfluss auf die Literarizität. Es wird die Kritik als Supplement und Vollendung der Literarizität betrachtet.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Materialität der Sprache und untersucht die Beziehung zwischen Sprache und Architektur. Es wird gezeigt, wie die Architektur als ein Beispiel für die Dezentrierung von Strukturen in der Derridaschen Philosophie dienen kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselbegriffe: Metapher, Schrift, différance, Strukturalismus, Poststrukturalismus, Derrida, Metaphysik, Architektur, Autorfunktion, Intentionalität, weiße Mythologie, Supplement, Literarizität, Materialität.
- Arbeit zitieren
- M.A. Hoelenn Maoût (Autor:in), 2006, Die doppelte Ankunft: Von Metaphorizität oder die Metaphysik der Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141379