Ein deutsches Sprichwort lautet.„Stell dich doof, dann geht’s dir gut“ , oder vielleicht eher „Stell dich dumm, dann geht’s dir gut.“. - In diesem Fall trifft es, etwas abgewandelt den Kern des Romans "Der abenteuerliche Simpicissimus Teutsch" von Grimmelshausen. Simplicius Simplicissimus, oder auch Simplicissimus Teutsch ist der Protagonist des Entwicklungsromans und schlägt sich sein ganzes Leben hindurch mit dem Ruf des Dummen herum.
Im Roman kommen eine Reihe von verschiedenen Typen von Dummheit vor, das Phänomen Dummheit wird so zum literarischen Motiv, dessen Funktionsweise ich in dieser Arbeit auf die Spur kommen will. Die Rolle des Dummen ist in der Literaturgeschichte immer wieder zur Waffe gegen die gesellschaftlichen Missstände und als Instrument zur Gesellschaftskritik verwendet worden. In diesem Zusammenhang lassen sich beispielsweise die kritischen Äußerungen des Erasmus von Rotterdam in seinem Lob der Torheit anführen, welche in erster Linie durch die Personifizierung der Torheit funktionieren. Auch Cervantes' Don Quichote lässt sich in seinem unerbittlichen Kampf gegen die Riesen, die nur er sieht, und die alle Anderen, den Leser eingeschlossen, für Windmühlen halten, als Held deuten, welcher nur seinem eigenen Urteil und seiner individuellen, unkonventionellen Moralvorstellung zufolge handelt.
Wie in Grimmelshausens Roman die Dummheit eingesetzt wird, und ob damit letzten Endes die feudale Gesellschaft vorgeführt wird, soll ein weiterer Untersuchungsgegenstand in dieser Arbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Sprache im Roman
- Dummheit als sozialgeschichtliches Kriterium
- Aspekte von Dummheit
- Instrumentalisierte Dummheit
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ von Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen und untersucht die Rolle der Dummheit als literarisches Motiv. Die Arbeit beleuchtet die sozialgeschichtliche Bedeutung der Dummheit im Kontext des Dreißigjährigen Krieges und analysiert die verschiedenen Facetten des Dummen im Roman.
- Darstellung der Dummheit als sozialgeschichtliches Kriterium
- Analyse der verschiedenen Facetten von Dummheit im Roman
- Untersuchung der Instrumentalisierung der Dummheit als Mittel der Gesellschaftskritik
- Bedeutung der Sprache im Roman und ihre Rolle in der Darstellung der Dummheit
- Die Ambivalenz der Figur des Simplicius und seine Rolle als Beobachter und Objekt der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Thematik der Dummheit im Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ ein und stellt die Figur des Simplicius Simplicissimus als Protagonisten vor. Es wird die paradoxe Beziehung zwischen der beschriebenen Welt des Simplicius und seiner Sprache hervorgehoben, die durch eine wortreiche und differenzierte Sprache geprägt ist, obwohl Simplicius selbst als naiv und dumm dargestellt wird.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Sprache im Roman und analysiert die Verwendung verschiedener Dialekte und Sprachstile. Es wird die Bedeutung der Sprache für die Darstellung der Dummheit und die Charakterisierung der Figuren untersucht.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Dummheit als sozialgeschichtliches Kriterium im Kontext des Dreißigjährigen Krieges. Es wird die Rolle der Dummheit in der Gesellschaft und die Wahrnehmung des Dummen in der Zeit des Romans untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“, Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen, Dummheit als literarisches Motiv, sozialgeschichtliche Bedeutung der Dummheit, Dreißigjähriger Krieg, Gesellschaftskritik, Sprache im Roman, Ambivalenz der Figur des Simplicius, Instrumentalisierung der Dummheit.
- Citar trabajo
- Lucie Holtmann (Autor), 2009, Dummheit als literarisches Motiv in Grimmelshausens "Der abenteuerliche Simpicissimus Teutsch", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141417