In der Arbeit soll folgende Leitfrage beschrieben werden: War die Vereinigung zwischen der SPD und KPD eine ideologische Notwendigkeit, welche von der Basis beider Parteien gewünscht/gefordert wurde oder eine Zwangsvereinigung auf Initiative der sowjetischen Besatzungsmacht und der Spitze der KPD?
Diese Frage wird umfangreich erörtert. Die Argumente sind dabei sowohl ideologisch als auch historisch geprägt und mit Beispielen und Zitaten aus den Originalwerken untermauert.
Es ergibt sich folgender Aufbau der Arbeit: Innerhalb des ersten theoretischen Punktes werden die verschiedenen Basen des Marxismus, Leninismus und Stalinismus betrachtet - die ideologischen Wurzeln für oder gegen die Vereinigung. Eine strakte Selektion muss erfolgen, weil es nicht möglich ist, die drei Richtungen der sozialistischen Ideen in der Gänze auszuwerten. Die vorrangigen Themen sind die Stellung der Partei, welchen Aufgabenbereich sie in der Revolution und innerhalb einer sozialistischen Gesellschaft innehat.
Darauf folgen die Parteigeschichten der SPD und KPD von der jeweiligen Gründung bis hin zur Machtergreifung Adolf Hitlers. Im Besonderen sollen hier die Unterschiede zur Haltung zu einer Revolution, zu Moskau und zum Sozialismus das hauptsächliche Thema sein und nicht die komplette Geschichte beider Parteien. Die beiden abschließenden Teile bilden den Kern der Arbeit. Die Geschichten der Arbeiterparteien von 1945 bis Anfang 1946 sollen mit dem Hintergrund betrachtet werden, welche Situationen/Aktionen förderlich oder hinderlich für eine Vereinigung von SPD und KPD waren.
Die vorliegende Arbeit ist geprägt von einem Liedtitel aus dem Jahr 1891. Das Arbeiterlied beschreibt in seinem Text die notwendige Vereinigung aller Sozialisten. Nur dadurch sei es möglich, „die Arbeit zu befreien“, dem Volke Glück, Licht und „des Wissens Macht“ zu geben. Die Sozialisten müssten geschlossen handeln, um gemeinsam „der Arbeit heil´gen Krieg“ zu führen und abschließend stünde das Paradies auf Erden.
Dieses große Ziel wurde in den 1930er Jahren von der SPD und KPD besungen. Doch trotz des gemeinsamen Liedgutes trennte sie scheinbar mehr als sie vereinte. Der später benannte „Bruderkampf“ teilte die beiden Parteien und war vermeintlich einer der Wegbereiter für die Machtergreifung Hitlers. 334 Tage nach der deutschen Kapitulation erfolgte die „notwendige“ Konsequenz nach 12 Jahren nationalsozialistischer Diktatur: die Vereinigung zwischen SPD und KPD.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur ideologischen Voraussetzung
- 2.1. Marxismus als Basis
- 2.2. Leninismus und die „Partei des Neuen Typus"
- 2.3. Stalinismus und der verschärfte Parteiaufbau
- 3. Zur Parteigeschichte vor 1933
- 3.1. SPD 1863 bis 1933
- 3.2. KPD 1919 bis 1933
- 4. Exil, Haft und KZ – Die Zeit zwischen 1933 bis 1945
- 5. Parteigeschichten Frühling bis Herbst 1945
- 6. Vereinigung zur SED
- 6.1. Die Spaltung der SPD und der Fall Österreich
- 6.2. Die Sechziger-Konferenz und die Urabstimmung
- 6.3. Der I. Parteitag der SED
- 6.4. Folgen und beginnende Stalinisierung
- 7. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vereinigung der SPD und KPD zur SED im Jahr 1946. Die zentrale Forschungsfrage lautet: War diese Vereinigung eine ideologische Notwendigkeit, von der Basis beider Parteien gewünscht, oder eine Zwangsvereinigung durch die sowjetische Besatzungsmacht und die KPD-Führung?
- Ideologische Grundlagen des Marxismus, Leninismus und Stalinismus im Hinblick auf die Rolle der Partei.
- Entwicklung und Unterschiede der SPD und KPD vor 1933, insbesondere hinsichtlich Revolution, Moskau und Sozialismus.
- Die Linke Arbeiterbewegung während der NS-Diktatur.
- Situationen und Aktionen, die die Vereinigung von SPD und KPD förderten oder hinderten (1945-1946).
- Die beginnende Stalinisierung der SED nach der Vereinigung (Wahlen 1946, innerparteiliche Schulung, Säuberungswellen).
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit untersucht die Vereinigung der SPD und KPD zur SED im Kontext eines Arbeiterliedes von 1891, welches die Notwendigkeit der Einheit der Sozialisten betont. Im Gegensatz zum Wunsch nach Einheit im Lied, herrschte vor 1946 ein „Bruderkampf“ zwischen den Parteien. Die Arbeit beleuchtet den Weg zur Vereinigung und untersucht, ob diese ideologisch notwendig war oder durch die sowjetische Besatzungsmacht erzwungen wurde.
2. Zur ideologischen Voraussetzung: Dieses Kapitel analysiert die ideologischen Grundlagen des Marxismus, Leninismus und Stalinismus, insbesondere die Rolle der Partei in der Revolution und in einer sozialistischen Gesellschaft. Es wird eine selektive Betrachtung vorgenommen, die sich auf die Stellung der Partei konzentriert und die drei Richtungen des Sozialismus nicht umfassend darstellt.
3. Zur Parteigeschichte vor 1933: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der SPD und KPD von ihrer Gründung bis zur Machtergreifung Hitlers. Der Fokus liegt auf den Unterschieden in ihren Haltungen zu Revolution, Moskau und Sozialismus, ohne die gesamte Parteigeschichte detailliert darzustellen.
4. Exil, Haft und KZ – Die Zeit zwischen 1933 bis 1945: Dieses Kapitel behandelt die Situation der linken Arbeiterbewegung während der nationalsozialistischen Diktatur. (Details zum Inhalt fehlen im Ausgangstext und können hier nicht ergänzt werden)
5. Parteigeschichten Frühling bis Herbst 1945: Das Kapitel beschreibt die Entwicklung der Arbeiterparteien von 1945 bis Anfang 1946 und analysiert, welche Faktoren die Vereinigung von SPD und KPD förderten oder behinderten. Der Fokus liegt auf den Ereignissen bis zur Vereinigung im April 1946.
6. Vereinigung zur SED: Dieses Kapitel beschreibt den Prozess der Vereinigung der SPD und KPD zur SED. Es betrachtet die Spaltung der SPD, die Sechziger-Konferenz, den ersten Parteitag der SED und die beginnenden Stalinisierungsprozesse, insbesondere Wahlen von 1946, innerparteiliche Schulung und die ersten Säuberungswellen ab 1948.
Schlüsselwörter
SPD, KPD, SED, Vereinigung, Marxismus, Leninismus, Stalinismus, Arbeiterbewegung, sowjetische Besatzungsmacht, ideologische Notwendigkeit, Zwangsvereinigung, Parteigeschichte, Revolution, Sozialismus.
Häufig gestellte Fragen zur Vereinigung von SPD und KPD zur SED
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Vereinigung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Jahr 1946. Die zentrale Forschungsfrage ist, ob diese Vereinigung eine ideologische Notwendigkeit war, von der Basis beider Parteien gewünscht wurde, oder ob sie eine Zwangsvereinigung durch die sowjetische Besatzungsmacht und die KPD-Führung darstellte.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die ideologischen Grundlagen des Marxismus, Leninismus und Stalinismus im Hinblick auf die Rolle der Partei; die Entwicklung und Unterschiede der SPD und KPD vor 1933 (insbesondere hinsichtlich Revolution, Moskau und Sozialismus); die Linke Arbeiterbewegung während der NS-Diktatur; die Ereignisse und Aktionen, die die Vereinigung förderten oder hinderten (1945-1946); und die beginnende Stalinisierung der SED nach der Vereinigung (Wahlen 1946, innerparteiliche Schulung, Säuberungswellen).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung (Hintergrund und Forschungsfrage); Ideologische Voraussetzungen (Marxismus, Leninismus, Stalinismus und die Rolle der Partei); Parteigeschichte vor 1933 (SPD und KPD im Vergleich); Exil, Haft und KZ (1933-1945 – die Situation der Linken); Parteigeschichte 1945-Frühjahr 1946 (Faktoren, die die Vereinigung beeinflussten); Vereinigung zur SED (Prozess der Vereinigung, Spaltung der SPD, Sechziger-Konferenz, erster Parteitag der SED, Stalinisierung); und Resümee (Zusammenfassung der Ergebnisse).
Wie wird die Vereinigung der SPD und KPD dargestellt?
Die Arbeit untersucht die Vereinigung im Kontext eines Arbeiterliedes von 1891, das die Notwendigkeit der Einheit der Sozialisten betont. Sie analysiert den "Bruderkampf" zwischen SPD und KPD vor 1946 und beleuchtet den Weg zur Vereinigung, um zu klären, ob diese ideologisch notwendig oder erzwungen war.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: SPD, KPD, SED, Vereinigung, Marxismus, Leninismus, Stalinismus, Arbeiterbewegung, sowjetische Besatzungsmacht, ideologische Notwendigkeit, Zwangsvereinigung, Parteigeschichte, Revolution, Sozialismus.
Welche Quellen werden verwendet? (Hinweis)
Die vorliegende HTML-Datei enthält eine Übersicht der Arbeit. Konkrete Quellenangaben fehlen im Ausgangstext.
- Quote paper
- Kevin Markus Oelsner (Author), 2020, Gründe für die Vereinigung der SPD und KPD zur SED, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1414556