Der Wettbewerb zwischen Unternehmen beginnt mit dem Treffen von
Entscheidungen, von denen sich das jeweilige Unternehmen einen Vorteil gegenüber seinem Konkurrenten erhofft bzw. von denen das Management erwartet, dass diese ein schnelles Erreichen der gesetzten Unternehmensziele ermöglichen. Dieser Entscheidungsprozess zeichnet sich dadurch aus, dass die Unternehmen taktische und strategische Entscheidungen treffen. Taktische Entscheidungen sind dabei solche, die nur
über einen kurzfristigen Zeitraum Auswirkungen auf das Verhalten des Unternehmens ausüben, z.B. ist die Produktionsmengenplanung für die nächste Periode eine Entscheidung mit taktischem Hintergrund. Darüber hinaus sind taktische Entscheidungen nicht bindend, so kann man die Produktionsmengenplanung kurzfristig doch noch ändern und neu anpassen, falls die Marktsituation dies erfordert. Strategische Entscheidungen dagegen sind elementar für den Erfolg eines Unternehmens, werden durch sie doch langfristige, meist kapitalintensive, Investitionen getätigt, um die Unternehmensposition zu stärken oder die Unternehmensaktivitäten auszuweiten. Eine strategische Entscheidung ist u.a. die Möglichkeit durch den Bau einer neuen Produktionsanlage in neue Marktsegmente vorzustoßen oder durch hohe Ausgaben in F&E(Forschung und Entwicklung)-Projekte neue, innovative Produktideen zu generieren. Strategische bzw. langfristige Entscheidungen sind, sobald sie erstmal getroffen wurden, im Gegensatz zu den taktischen Entscheidungen, im
Normalfall nicht mehr zu widerrufen. Z.B. sind Ausgaben im Bereich F&E irreversibel. Dies bedeutet, dass im Falle eines Misserfolges der F&E die Ausgaben nicht wieder zurückgewinnbar sind. Solche Ausgaben werden auch als „sunk costs“ bezeichnet. Durch die Irreversibilität der Ausgaben ergibt sich die Möglichkeit sogenannte strategische Selbsverpflichtungen (strategic commitments) einzugehen. Diese Selbstverpflichtungen
sind, bezogen auf strategische Entscheidungen, von großer Wichtigkeit, wie wir im Laufe der Seminararbeit noch verdeutlichen werden.
Entscheiden Unternehmen über strategische Investitionen sollten sie bedenken, dass ihre Entscheidungen nicht nur auf sie selbst großen Einfluss haben, sondern auch auf
den gesamten Markt einwirken. So ist es z.B. möglich, durch strategische Entscheidungen neben dem eigenen Gewinn auch den Gewinn der Konkurrenten zu beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Herleitung der Taxonomie von Fudenberg und Tirole
- Allgemeines Modell
- Fall der Eintrittszulassung
- Fall der Eintrittsabschreckung
- Herleitung und Erläuterung der Begriffe „tough commitment" und „soft commitment"
- Strategic commitments (Strategische Selbstverpflichtungen)
- Strategische Substitute und strategische Komplemente
- Tough commitment und soft commitment
- Allgemeines Modell
- Die Taxonomie von Fudenberg und Tirole
- Erweiterungen der Taxonomie durch Besanko, Dranove und Shanley
- Beispiele zu den ausgewählten Unternehmensstrategien
- Top dog Strategie und submassive underdog Strategie
- Lean and hungry look Strategie und suicidal siberian Strategie
- Puppy dog Strategie und mad dog Strategie
- Fat cat Strategie und weak kitten Strategie
- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Taxonomie von Unternehmensstrategien, die von Drew Fudenberg und Jean Tirole entwickelt wurde. Ziel der Arbeit ist es, die Taxonomie zu erläutern und anhand von Beispielen zu verdeutlichen, wie Unternehmen strategische Entscheidungen treffen können, um ihre eigene Situation und die Entscheidungen ihrer Konkurrenten in ihrem Sinne zu beeinflussen.
- Herleitung der Taxonomie von Fudenberg und Tirole
- Erläuterung der verschiedenen Strategietypen
- Anwendung der Taxonomie auf konkrete Beispiele
- Analyse der Auswirkungen strategischer Entscheidungen auf den Wettbewerb
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der strategischen Entscheidungsfindung im Wettbewerb beleuchtet. Anschließend wird die Taxonomie von Fudenberg und Tirole hergeleitet, wobei ein sequentielles spieltheoretisches Modell mit einem zweistufigen, dyopolistischen Wettbewerb verwendet wird. Die Taxonomie basiert auf dem Konzept der strategischen Selbstverpflichtungen, die Unternehmen eingehen können, um ihre Position im Markt zu stärken. Die Arbeit erläutert die verschiedenen Strategietypen, wie z.B. die Top dog Strategie, die Lean and hungry look Strategie, die Puppy dog Strategie und die Fat cat Strategie, und zeigt anhand von Beispielen, wie diese Strategien in der Praxis angewendet werden können. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und Schlussfolgerungen gezogen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Unternehmensstrategien, Wettbewerb, Taxonomie, strategische Selbstverpflichtungen, Top dog Strategie, Lean and hungry look Strategie, Puppy dog Strategie, Fat cat Strategie, spieltheoretisches Modell, sequentieller Wettbewerb, dyopolistischer Wettbewerb, strategische Substitute, strategische Komplemente, tough commitment, soft commitment.
- Quote paper
- Jan Lampp (Author), 2008, Top Dog, Lean and Hungry Look, Puppy Dog und Fat Cat - Eine Taxonomie strategischen Marktverhaltens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141485