Während in Deutschland Antisemitismus als Bezeichnung für judenfeindliche Einstellungen und Bestrebungen schon in der Kaiserzeit ein vieldiskutiertes öffentliches Thema war,wurde
die jüdische Bevölkerung erst mit dem Nationalsozialismus gezielt durch entsprechende Gesetze entrechtet und verfolgt. Dennoch waren antisemitische Ressentiments in den Jahren der Weimarer Republik in weiten Kreisen der Gesellschaft vorhanden. In dieser Arbeit wird untersucht, inwieweit die deutschen Hochschulen tatsächlich schon in der Weimarer Republik den Weg für die gezielte Verfolgung jüdischer Staatsbürger ebneten
und inwiefern Antisemitismus in diesen Bildungseinrichtungen eine Rolle spielte und eventuell staatlich gestützt wurde, wobei die zeitgenössischen Tagebuchaufzeichnungen Victor
Klemperer Aufschluss geben.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ANTISEMITISMUS ZU BEGINN DER WEIMARER REPUBLIK
- DER ZEITZEUGE VICTOR KLEMPERER
- ANTISEMITISMUS IM KOLLEGIUM DEUTSCHER UNIVERSITÄTEN UND HOCHSCHULEN
- Die traditionelle Gesinnung an deutschen Hochschulen
- Lehrtätigkeit und Judenfeindlichkeit an Universitäten
- „Und was wird aus mir, dem jüdischen Professor?" —
- ANTISEMITISMUS IN DER STUDENTENSCHAFT
- Nachkriegsstimmung
- Judenfeindliches Gedankengut in der Deutschen Studentenschaft
- Der Erfolg der NSDStB in den Hochschulen
- Das Hakenkreuz marschiert überall."-
- Victor Klemperers Wahrnehmungen des Antisemitismus in der Studentenschaft
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle des Antisemitismus an deutschen Hochschulen in der Weimarer Republik. Sie untersucht, inwieweit die Hochschulen den Weg für die Verfolgung jüdischer Bürger ebneten und wie Antisemitismus in diesen Bildungseinrichtungen präsent war. Die Arbeit analysiert die Tagebuchaufzeichnungen des jüdischen Professors Victor Klemperer, um einen persönlichen Blick auf die judenfeindlichen Ereignisse an den Universitäten seiner Zeit zu ermöglichen.
- Antisemitische Tendenzen in den Anfangsjahren der Weimarer Republik
- Die Rolle des Antisemitismus im Kollegium deutscher Universitäten und Hochschulen
- Die Wahrnehmung des Antisemitismus in der Studentenschaft
- Die Bedeutung der Tagebuchaufzeichnungen von Victor Klemperer als Quelle für die Untersuchung des Antisemitismus an deutschen Hochschulen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Antisemitismus in der Weimarer Republik dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie zeigt auf, dass die Weimarer Republik, die sich für Gleichberechtigung einsetzte, dennoch von antisemitischen Ressentiments geprägt war, die das Leben jüdischer Bürger beeinträchtigten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle des Antisemitismus an deutschen Hochschulen, die sich selbst als unpolitische Institutionen sahen, aber dennoch antisemitische Stimmen laut werden ließen.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Antisemitismus zu Beginn der Weimarer Republik. Es zeigt auf, wie die traditionelle Judenfeindlichkeit durch die Judenemanzipation und die nationalistische Bewegung in Deutschland zu einem modernen Antisemitismus wurde, der durch den Nationalsozialismus dramatische Ausmaße annahm. Die Niederlage im Ersten Weltkrieg verschärfte Vorurteile und antisemitische Ressentiments, die stereotype Bilder von Juden neu belebten. Die wirtschaftlichen Depressionen der Weimarer Republik verstärkten den Antisemitismus in der Gesellschaft.
Das dritte Kapitel stellt Victor Klemperer als Zeitzeugen vor. Klemperer, der als Sohn eines jüdischen Reformrabbiners geboren wurde, dokumentierte den Antisemitismus in seinen Tagebüchern. Die Arbeit beleuchtet Klemperers akademische Laufbahn und zeigt auf, wie er mit antisemitischen Hindernissen konfrontiert wurde. Seine Tagebücher bieten einen persönlichen Blick auf die judenfeindlichen Ereignisse an deutschen Hochschulen seiner Zeit.
Das vierte Kapitel untersucht den Antisemitismus im Kollegium deutscher Universitäten und Hochschulen. Es zeigt auf, dass die traditionelle Gesinnung an deutschen Hochschulen, die sich als unpolitisch und unabhängig betrachtete, von antisemitischen Einstellungen geprägt war. Die Arbeit beleuchtet die Lehrtätigkeit und Judenfeindlichkeit an Universitäten und zeigt auf, wie antisemitische Stimmen in den Lehrkanon aufgenommen wurden.
Das fünfte Kapitel analysiert den Antisemitismus in der Studentenschaft. Es zeigt auf, wie die Nachkriegsstimmung, die Judenfeindlichkeit in der Deutschen Studentenschaft und der Erfolg der NSDStB in den Hochschulen den Antisemitismus an den Universitäten verstärkten. Die Arbeit beleuchtet die Wahrnehmungen des Antisemitismus in der Studentenschaft durch Victor Klemperer.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Antisemitismus an deutschen Hochschulen in der Weimarer Republik, die Tagebuchaufzeichnungen von Victor Klemperer, die traditionelle Gesinnung an deutschen Hochschulen, Lehrtätigkeit und Judenfeindlichkeit an Universitäten, die Rolle der Studentenschaft im Antisemitismus, die Deutsche Studentenschaft, die NSDStB, die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, die Weimarer Republik, die Judenemanzipation, der moderne Antisemitismus, der Nationalsozialismus, der Erste Weltkrieg, die wirtschaftlichen Depressionen der Weimarer Republik, die Rolle der Universitäten im Antisemitismus, die Wahrnehmung des Antisemitismus durch einen jüdischen Professor.
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- Kati Neubauer (Autor), 2008, Antisemitismus an deutschen Hochschulen in der Weimarer Republik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141501