Die Soziologie der Jugend


Hausarbeit, 2008

20 Seiten, Note: 2,6


Leseprobe


Inhaltsübersicht

Definition: Jugend der Soziologie
Allgemeine Erläuterung

Geschichte der Jugendsoziologie und die daraus resultierenden Probleme

Jugendsoziologie ab den 60er Jahre

Jugendsoziologie in den 90er Jahren

Shell-Studie

Definition: Die Jugend der Soziologie

Vom Zeitpunkt seiner Geburt an bis zu seinem Tode ist der Mensch dem biologischen Prozeß des Alterns unterworfen. Jeder Mensch durchlebt die Lebensphasen der Kindheit, der Jugend, des Erwachsenenalters und des Alters. Die Soziologie der Lebensalter beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie diese Lebensphasen in Abhängigkeit von kulturellen und historischen Faktoren sozial geformt werden. Dabei soll soziologisch erforscht werden, wie die individuelle Biographie eines Individuums oder die Lebensphasen von Generationsangehörigen sich im Wechselspiel mit verschiedenen gesellschaftlichen Faktoren entwickeln. Hierbei interessiert dies insbesondere bezüglich der Lebensphasen Kindheit und Jugend.

Die Soziologie der Jugend arbeitet dabei oft im Spannungsfeld zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. So benutzt sie z.B. Wissen und Theorieansätze aus der Biologie, der Ethnologie, der Geschichtswissenschaft, aber auch der Pädagogik oder Psychologie um zu verstehen, wie die Lebensphasen von Menschen sozial beeinflußt werden. Auch methodisch bieten sich der Soziologie der Jugend viele unterschiedliche Zugänge zur Klärung ihrer zentralen Fragestellungen. Angefangen vom Einsatz rein qualitativer Methoden der empirischen (experimentellen) Sozialforschung wie z.B. teilnehmender Beobachtung oder der Durchführung von Interviews zur Klärung punktueller Interessen, führt die Bearbeitung von Fragen zu langfristigen Prozessen des Alterns hin zur Anwendung von Methoden der quantitative Sozialforschung. Die geläufigsten Theorieansätze, sind sozialisations-theoretische Ansätze, wobei der Verwendung dieser Ansätzen die Einsicht zugrunde liegt, dass Sozialisation ein lebenslanger Prozess ist, in dem der Mensch immer wieder neue Rollen er- und alte Rollen verlernen muß, um den sich wandelnden Erwartungen seiner sozialen Umwelt gegenüber erfolgreich handeln zu können.

Zur Vertiefung von Fragestellungen zur Identitätsentwicklung und -veränderung von Menschen in konkreten Lebensphasen, zieht die Soziologie der Jugend oft historische Quellen heran, um zu verstehen, wie sich die Gestaltung einer Altersstufe geschichtlich verändert hat.

Die Soziologie der Jugend untersucht also hinsichtlich einer speziellen Lebens-phase, wie innerhalb einer Kultur und/ oder einer Epoche die Bereiche Familie, Beruf oder Schule, Freundeskreis und Milieu, aber auch politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen die Biographie eines Menschen beeinflussen. Hierbei zeigt sich deutlich, daß die Gestaltung des Lebenslaufes und die Wahrnehmung von individuellen Entwicklungschancen nicht nur vom Alter selbst, sondern in gleichem Maße von der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht bestimmt sind. Für Männer und Frauen ergeben sich aufgrund dieser Geschlechts-zugehörigkeit vollkommen andere Lebensperspektiven und Lebenssituationen, selbst wenn sie zur gleichen Zeit am gleichen Ort leben. All diese Dinge sind Gegenstand der Soziologie der Jugend, die als eigenständiges Vertiefungsgebiet teilweise recht gut bearbeitete Felder aufweist, in anderen Fragestellungen aber noch Neuland zu bearbeiten hat und daher auch Chancen zur Entwicklung innovativer empirischer und theoretischer Modelle bietet.

Die Soziologie der Jugend beschäftigt sich mit der Rolle der Jugend in den gesellschaftlichen Verhältnissen und dem Handeln in selbigen. Weiterhin beschäftigt sie sich damit, wie unterschiedliche Faktoren auf die Entwicklung der Jugend Einfluss nehmen und diese auch prägen. Des Weiteren sucht sie nach Ursachen für bestimmte Verhaltensmuster in der Jugend während einer bestimmten Zeitepoche. Dadurch können viele Rückschlüsse für die Gesellschaft gezogen werden.

Allgemeine Erläuterung

Es wird immer wieder ein Vorwurf laut, dass von älteren Generationen beklagt wird, dass die neue Generation ausgelassener sei, als die Jugendzeit der vorherigen Generation. Ob dieses Argument haltbar ist, sei mal dahingestellt.

Jugend ist eine Altersphase zwischen Kindheit und Erwachsensein, die mit dem Einsetzen der Pubertät um das 13. Lebensjahr beginnt.“[1] Weiterhin bezeichnet sie die 13- bis 25jährigen, welche Gemeinsamkeiten in Verhalten, Wertorientierung und Soziallage haben. Ihr Ende ist durch die Verlängerung der Bildungs- und Ausbildungszeiten und veränderte Einstellung zur Abschließbarkeit von Lernprozessen und der Identitätsbildung immer schwieriger zu bestimmen. Der volle Erwerb aller Teilreifen ist nicht mehr ausschlaggebend, sondern eine künstliche Verlängerung der Jugendphase bis weit in das dritte Lebensjahrzehnten, was als Post-Adoleszenz umschrieben wird.

„Jugend“ ist in ihrer gegenwärtigen altersmäßigen und mehr und mehr schichtspezifischen Breite ein neues soziales Phänomen. Jugend wird meist auch als Strukturbegriff definiert. Dieser umfasst:

a) die geistige Eigenart,
b) die politische Stellung,
c) die ökonomische Stellung und
d) die soziale Stellung.

Die soziale Stellung der Jugend wird als Problem erfasst. Es besteht ein widersprüchliches Verhältnis zwischen der Kultur der Erwachsenen und der Kultur der Jugend. Des Weiteren besteht die Forderung nach einem pädagogischen Verhältnis in der Jugendphase, ebenso wie eine schrittweise und dauernde Auseinandersetzung mit der Erwachsenenkultur.

Geschichte der Jugendsoziologie und die daraus resultierenden Probleme

In der Antike und im Mittelalter war Jugend auf die Söhne freier und wohlhabender Bürger in den Städten begrenzt. Als allen Menschen zustehende Entwicklungsphase wird Jugend erst von der Pädagogik der Aufklärung, von Jean Jaques Rousseau (1712- 1778) gefordert. Doch erst im Verlauf des Industrialisierungs- und Verstädterungsprozesses seit Ende des vorigen Jahrhunderts wird Jugend ein die Klassen- und Schichtgrenzen sukzessive übergreifendes Phänomen, unter zögerndem Einschluß der an Haus und Familie stärker gebundenen Mädchen. Hierzu hat die Programmatik der deutschen Jugendbewegung (1895ff.) erheblich beigetragen und das „Bild“ von Jugend nachhaltig geprägt (Laqueur 1978). Seit dieser Zeit gibt es auch den Ausbau eines eigenen Jugendrechts und Strafvollzugs und die Institutionalisierung der Jugendphase ganz allgemein.“[2] Weiterhin wurden Gesetz zum Schutz der Jugend getroffen, wie z.B. „über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften“ (1953) und „das Gesetz zum Schutz der Jugend in der Öffentlichkeit“ (1951). Damit waren grundlegende Richtlinien zur „Verbesserung“ der Jugend geschaffen.

In dem Jahre 1921 kann man die Wurzeln der Jugendsoziologie begründen. Hier wurde es den Jugendlichen zum ersten Mal ermöglicht, sich über deren Bedürfnisse zu äusern. Dies ging von Chalotte Bühler maßgeblich aus, die die typische Methode der Soziologie, die Tagebuchanalyse nutzte und damit den Begriff der Jugendsoziologie ins „Rollen“ brachte. Die Pubertät hatte für sie eine sehr große Bedeutung.

Ca. 1922 begann die Jugenduntersuchung / Jugendsoziologie. Man erkannte, dass man sich mit der Jugend und der Entwicklung bzw. die auf Jugendliche einwirkenden Faktoren mehr beschäftigen sollte, um ihre Handelsweisen verstehen zu lernen. Das Gruppenleben der Jugendlichen wird zum Ausgangspunkt der Jugendforschung. Es entsteht also der Adoleszenzbegriff, welcher das Alter der 13- 24jährigen umfasst. Diese Phase verlängert sich immer mehr. Weiterhin besteht die Forderung nach Einbindung der Wertorientierungen der Jugend in Institutionen. Es gab aber auch Unterschiede in der Jugendforschung. So stand für die einen die individuelle Entwicklung im Mittelpunkt, für andere das Gruppenerleben.

[...]


Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die Soziologie der Jugend
Hochschule
Universität Kassel
Note
2,6
Autor
Jahr
2008
Seiten
20
Katalognummer
V141545
ISBN (eBook)
9783640510436
ISBN (Buch)
9783640510610
Dateigröße
395 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Soziologie, Jugend, Shell, Shell-Studie, Hausarbeit
Arbeit zitieren
Mario Hartmann (Autor:in), 2008, Die Soziologie der Jugend, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141545

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