Jeder Mensch wächst – behütet von seinen Eltern, seiner Familie – zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort auf. Von Anbeginn nimmt er dort seine Umgebung wahr und verankert sie in seinen Erinnerungen. Selbst wenn er in späteren Jahren an anderen Orten lebt, so hält er die Heimat in seinem Innern fest und nutzt sie als Quelle seiner Rückbesinnung und seines Handelns. Er entwickelt sein persönliches Heimatgefühl, das er auch mit anderen aus seiner Heimat teilen kann, ja das eine Gemeinschaft von Menschen gleichen Geschichtsursprunges verbindet. In unserer globalen Welt scheint aber ein Heimatgefühl dieser Art keinen Platz mehr zu haben. Dennoch, der Mensch hat dafür ein instinktives Grundbedürfnis: er will einen, seinen persönlichen Platz in dieser Welt finden2. Damit ist aber nicht nur die Gegend um den Geburts- oder Lebensort gemeint, sondern auch der Ort in der menschlichen Gesellschaft – und in dieser nicht nur in der Jetztzeit, sondern auch, wo er herkommt, wo er hingeht. War bis 1970 Heimatkunde – und auch Landeskunde – ein Lernfach in der Grundschule, so wurde es dann durch „Sachkunde“ ersetzt. Damit ging eine gefühlsbetonte und langlebige Verknüpfung verloren, die Sache hat nämlich keine menschliche Beziehung mehr. Seltsam, schon in antiken Zeiten konnte in der wertenden Gesellschaft der bloß arbeitende Mensch eine Sache, ein Objekt sein. Der Begriff Kultur, in der ein Mensch hineinwächst und der heutzutage ständig als Bezugsgröße genannt wird, ersetzt nicht den Begriff Heimatgefühl. Kultur bildet den Rahmen, in dem Gefühle gestaltet und mit einem spezifischen Sinn versehen werden.3 Die Kultur selbst kann nicht Heimatgefühl erzeugen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Das Heimatgefühl
- Die geschichtliche Entwicklung und die „Wahrheit“ der Ereignisse
- Objektivität der Geschichtsschreibung
- Das methodische Herangehen
- Die mündliche Überlieferung
- Die Anforderungen an eine Geschichtsschreibung
- Wissenschaftliche Ansätze zu einer repräsentativen Geschichts-Darstellung
- Das Territorium als Grenzmaß
- Geschichtsforschung/darstellung einer Region
- Nachvollzug geshichtliche Vorgänge einer Region
- Einschränkungen
- Der menschliche Aspekt
- Das Individuum/die Gruppe
- Macht und Machtordnungen
- Allgemeines
- Untertänigkeit
- Eigentum/Vermögen
- Die Schenkung
- Der Untertan
- Die erste Phase menschlicher Evolution im Münsterland
- Allgemeines
- Die Umwelt-Situation
- Die Quellen-Lage
- Die Bevölkerung
- Die Entwicklungsstadien der Region
- Die Bevölkerungsspaltung in Stände
- Der siedelnde Mensch
- Die regionale Entwicklung
- Die Urbevölkerung
- Archäologische Funde
- Die Besiedlung
- Aufbau einer Infrastruktur
- Kultur und Technologie
- Die Brukterer
- Die Nachbarn: die Römer
- Wirtschaft in Stein- und Bronzezeit
- Anfänge des Wirtschaftens
- Die Landwirtschaft
- Die Zeitgeschichte
- Die Ertrags-Situation
- Wirtschaft und Kultur
- Die Germanen im Münsterland
- Die Brukterer als Nachbarn der Römer
- Die Brukterer als Volksstamm
- Die Brukterer als Gemeinschaft
- Die diffuse Übergangszeit (nach den Brukterern)
- Das Brukterer-Land
- Brukterer – Sachsen
- Herrschafts-Interregnum
- Der Adel/der Bischof in seiner Stellung
- Die Missionierung
- Allgemeines, Römer – Germanen
- Glaubenswandel im Frankenreich
- Die Sachsen
- Die Sachsenkriege
- Die Christianisierung
- Das Bistum Münster
- Die Finanzierung kirchlich-militärischer Operationen
- Die politisch-religiösen Zwänge und sozialen Spannungen
- Die Brukterer
- Die soziale Schichtung
- Die Änderung der persönlichen Freiheit
- Ordnungssystematik, Regeln
- Gesellschaftliche Verfassung, Erbfolge
- Die gesellschaftliche Ordnung
- Die Untertänigkeit
- Das Zeitalter des Übergangs Selbstorganisation zur kirchlich-adeligen Organisation
- Die Voraussetzung zur Geschichtsobjektivierung
- Struktur- und Systembetrachtungen
- Naturrecht/LMenschenrechte
- Menschliche Gesellschaftsstruktur
- Strukturwandel von außen
- Region, Kolonisation
- Die Kolonisation im Osten
- Die Kolonisation als Machtinstrument
- Die Frankisierung, Christianisierung
- Führung und Administration in der Landesherrschaft
- Die Herrschafts-Struktur
- Finanzierung der Besatzung/Okkupation
- Die Eigentums-Ordnung
- Das Entstehen des Adels/der Adligen
- Die regionalen Adelsgeschlechter
- Die Burgmannen
- Der Deutschorden
- Hof-Transaktionen in der Region
- Die frühmittelalterliche Gesellschaft
- Der Bauer – der Handwerker
- Die Märkte, der Handel
- Die menschliche Gesellschaft
- Die Frau
- Die nichtbäuerliche Gesellschaft
- Die Herrschaft
- Der bäuerliche Stand
- Die regionale Gesellschafts-Änderung
- Die kirchliche Organisation
- Grundbesitz und Bauern-Stand
- Folgerungen
- Die Region
- Das Individuum, die Basis-Gruppe
- Die Urbevölkerung
- Die Okkupation
- Die Organisation/Umstellung
- Das Rechtswesen
- Der Bauernstand
- Der Bauer
- Der Bauer als Mensch
- Der Bauer als Arbeiter
- Allgemeine Bemerkungen
- Zusammenfassung
- Abstract
- Kurz-Biografie des Verfassers
- Tabellen
- Abbildungen
- Stichwortverzeichnis
- Autorenverzeichnis der zitierten Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Regionalgeschichte von Dülmen und Umgebung, wobei der Fokus auf der Entwicklung des Münsterlandes von der Römerzeit bis zum Bistum Münster liegt. Der Autor verfolgt das Ziel, die historische Entwicklung der Region und deren Bewohner zu rekonstruieren, um einen Einblick in das Leben, die Kultur und die sozialen Verhältnisse der Menschen in dieser Region zu geben. Er beleuchtet dabei auch die Einflüsse von Politik, Religion und Wirtschaft auf die Gesellschaft und den Wandel der menschlichen Lebensweise.
- Die Entstehung und Entwicklung des Heimatgefühls im Münsterland
- Die Herausforderungen der objektiven Geschichtsschreibung und die Suche nach der historischen Wahrheit
- Die Einflüsse der römischen Expansion auf die germanischen Stämme im Münsterland, insbesondere die Brukterer
- Die Christianisierung des Münsterlandes im Kontext der Sachsenkriege und die Auswirkungen auf die soziale Ordnung
- Die Rolle des Adels und der Kirche in der Gestaltung der Regionalgeschichte, insbesondere im Verhältnis zum Bauernstand
Zusammenfassung der Kapitel
- **Kapitel 0. Heimatgefühl und Regionalgeschichte:** Der Autor führt in das Thema Heimatgefühl und seine Bedeutung in der heutigen Zeit ein. Er zeigt die Verbindung zwischen Heimatgefühl und Regionalgeschichte auf und hinterfragt die Rolle von Heimatkunde und Sachkunde in der Bildung.
- **Kapitel 1. Die geschichtliche Darstellung und die „Wahrheit“ der Ereignisse:** Dieses Kapitel beleuchtet die Herausforderungen der objektiven Geschichtsschreibung und die Suche nach der historischen Wahrheit. Der Autor analysiert die Rolle von Quellen, deren Qualität und die Subjektivität der Interpretation durch den Historiker. Er beleuchtet die Schwierigkeiten, die bei der Betrachtung der Vergangenheit im Hinblick auf die eigene Zukunft bestehen und beleuchtet die Bedeutung der Frauen in der historischen Entwicklung.
- **Kapitel 2. Die erste Phase menschlicher Evolution in der Heimat-Region Münsterland:** Das Kapitel beschreibt die Umweltbedingungen, die Besiedlung und die frühe menschliche Evolution im Münsterland. Der Autor beleuchtet die Geologie der Region, die Bedeutung von Wasser und Wald für die Siedlung, die Bedeutung der Bodenerträge und die verschiedenen Entwicklungsstadien.
- **Kapitel 3. Die regionale Entwicklung der Besiedlung durch Menschen, von der Altsteinzeit bis zum Kontakt mit den Römern:** Dieses Kapitel untersucht die Besiedlung des Münsterlandes von der Altsteinzeit bis zum Kontakt mit den Römern anhand archäologischer Funde und Quellen. Der Autor beschreibt die Urbevölkerung, die Kultur, die Technologie, die Infrastruktur, die Bedeutung von Handelswegen und die Lebensweise der Menschen in dieser Zeit.
- **Kapitel 4. Die Wirtschaft in hiesiger Umgebung in ausgehender Stein- und Bronzezeit:** Hier beleuchtet der Autor die Entwicklung der Wirtschaft im Münsterland von der Stein- bis zur Bronzezeit. Er beschreibt die Anfänge des Wirtschaftens, die Bedeutung der Landwirtschaft, die Herausforderungen der Ertragssituation und die Rolle der Viehzucht und des Handwerks.
- **Kapitel 5. Die Germanen im münsterländischen Bereich:** Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Germanen im Münsterland, insbesondere der Brukterer, und ihre Beziehungen zu den Römern. Der Autor geht auf die Stammesgrenzen, die Kultur der Germanen und die Rolle von Arminius in der Varusschlacht ein.
- **Kapitel 6. Die Interregnums-Zeit der Herrschaften bis zur Oberherrschaft einzelner:** Das Kapitel widmet sich der Zeit zwischen dem Rückzug der Römer und der Etablierung der fränkischen Herrschaft. Der Autor beschreibt die Merowinger, die Karolinger und den Einfluss der Kirche auf die Machtkämpfe und die Entwicklung der Herrschaft.
- **Kapitel 7. Der Adel und seine gesellschaftliche Stellung:** Das Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Adels im Münsterland, dessen Bedeutung in der gesellschaftlichen Ordnung und die Rolle der Kirche. Der Autor beleuchtet die Machtstrukturen, die Entwicklung von Adelsgeschlechtern, die Bedeutung der Burgen und die Beziehungen zwischen Adel, Kirche und dem Landesherrn.
- **Kapitel 8. Die Missionierung durch die Franken bzw. die Christianisierung der Germanenmission:** Dieses Kapitel beschreibt die Christianisierung des Münsterlandes im Kontext der fränkischen Herrschaft und der Sachsenkriege. Der Autor geht auf die verschiedenen Missionare, die Rolle von Karl dem Großen und die Bedeutung der Kirche in der Gestaltung der neuen Ordnung ein.
- **Kapitel 9. Die politisch-religiösen Zwänge und die sozialen Spannungen im Mittelalter:** Das Kapitel untersucht die Auswirkungen der Frankisierung und Christianisierung auf die soziale Schichtung und die Lebensbedingungen der Menschen im Münsterland. Der Autor beleuchtet die Entstehung der Grundherrschaft, die Abgabenpflicht und die sozialen Spannungen zwischen den verschiedenen Schichten.
- **Kapitel 10. Die Änderung der persönlichen Freiheit durch Eingliederung in ein Herrschaftssystem:** Dieses Kapitel befasst sich mit der Veränderung der persönlichen Freiheit der Menschen im Münsterland durch die Eingliederung in das fränkisch-christliche Herrschaftssystem. Der Autor analysiert die Bedeutung von Ordnungssystematik, Rechtsnormen, Erbfolge, sozialer Ordnung und Untertänigkeit im Frühmittelalter.
- **Kapitel 11. Das Zeitalter des Übergangs von einer freien, selbstorganisierten zu einer kirchlichen und adelsorientierten Organisation:** Das Kapitel untersucht den Wandel der Gesellschaft im Münsterland von der Selbstorganisation der Germanen hin zu einer kirchlich-adeligen Organisation. Der Autor beleuchtet die Rolle der Kolonisation, die Entwicklung der Administration und die Bedeutung der Burgmannen.
- **Kapitel 12. Einige Hof-Transaktionen in der Region Dülmen (n. Bielefeld):** Dieses Kapitel beleuchtet die wirtschaftlichen Transaktionen im Zusammenhang mit Höfen in der Region Dülmen und analysiert die Eigentumsverhältnisse, Schenkungen und Verkäufe. Der Autor zeigt die Bedeutung von Hof-Transaktionen für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft und die Machtstrukturen.
- **Kapitel 13. Die frühmittelalterliche Gesellschaft:** Der Autor beschreibt die soziale Struktur der Gesellschaft im Frühmittelalter, die Rolle des Bauern und des Handwerks, die Bedeutung von Märkten und Handel und die verschiedenen sozialen Schichten.
- **Kapitel 14. Die menschliche Gesellschaft:** Das Kapitel befasst sich mit der menschlichen Gesellschaft im Allgemeinen, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Herausforderungen der Herrschaft und die Stellung des Bauern in der Gesellschaft.
- **Kapitel 15. Die regionale Gesellschafts-Änderung:** Dieses Kapitel untersucht die Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur des Münsterlandes von der germanischen zur kirchlich-adeligen Ordnung. Der Autor beleuchtet die Bedeutung der Kirche, die Auswirkungen auf die Eigentumsverhältnisse und die Lebensbedingungen der Bauern.
- **Kapitel 16. Grundbesitz und Bauernstand:** Hier analysiert der Autor die Entwicklung von Grundbesitz, die Bedeutung von Abgaben und Frondiensten für die Bauern, die Herausforderungen der Lebensbedingungen und die Rolle der Kirche.
- **Kapitel 17. Folgerungen:** Das Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und beleuchtet die Bedeutung von Heimatgefühl, Regionalgeschichte, dem Wandel der Gesellschaft und der Auswirkungen der Frankisierung und Christianisierung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Regionalgeschichte, Münsterland, Dülmen, Germanen, Brukterer, Franken, Sachsen, Christianisierung, Frankisierung, Kirche, Adel, Bauern, Grundherrschaft, Abgaben, Hörigkeit, Eigentum, Heimatgefühl, Völkerwanderung, Varusschlacht, Sachsenkriege, Bistum Münster, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Umwelt, Technologie, Infrastruktur, Recht, Sozialgeschichte.
- Quote paper
- Dr.-Ing. Adalbert Rabich (Author), 2009, Die Regionalgeschichte von Dülmen und Umgebung: Die Heimat - die objektive Geschichtsbeschreibung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141577