Die vorliegende Management Summary gibt einen Überblick über die Bachelorarbeit, die sich mit der Erweiterung des deutschen Rentensystems um eine kapitalgedeckte Fondskomponente – die Generationenrente – befasst.
Der demografische Wandel und der damit verbundene Alterungsprozess der deutschen Bevölkerung belasten das umlagefinanzierte Rentensystem zunehmend. Es besteht dringender Bedarf, dieses langfristig zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Mit der Einführung der Generationenrente soll ein solcher Umbau des gesetzlichen Rentensystems erfolgen.
Die vorliegende Arbeit untersucht daher die Auswirkungen der geplanten Reform auf die Stabilität und die zukünftige Entwicklung des bestehenden Rentensystems. Die Forschungslücke ergibt sich aus der Aktualität des Themas, der unvollständigen Darstellung des Konzepts und dem Mangel an Sekundärdaten zur Generationenrente. Um diese Forschungslücke zu schließen, wurde eine qualitative Studie auf der Basis von explorativen Experteninterviews durchgeführt. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass die Generationenrente weitestgehend als symbolpolitische Maßnahme interpretiert werden kann, der es bislang an Transparenz und finanzieller Fundierung mangelt. Sie kann kurz bis mittelfristig keine adäquate Lösung für die strukturellen Herausforderungen der gesetzlichen Rentenversicherung darstellen. Vielmehr positioniert sie Deutschland in einem globalen und europäischen Kontext, in dem zahlreiche Länder bereits ähnliche Mechanismen mit Erfolg etabliert haben, und kann daher als notwendiges Instrument betrachtet werden, um langfristig von den Potenzialen der Kapitalmärkte zu profitieren.
Bei dieser Interpretation bleibt die Eigenverantwortung eines jeden Bürgers, privat für das Alter vorzusorgen, unverändert bestehen. Die Generationenrente kann ihr Versprechen, die Altersrenten zu sichern und das umlagefinanzierte System spürbar zu entlasten, in absehbarer Zeit nicht einlösen. Es wird daher empfohlen, sich privat zu engagieren und die eigene Altersvorsorge mit den persönlich verfügbaren finanziellen Mitteln möglichst emanzipiert von staatlichen Mechanismen zu gestalten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Motivation
- 1.2. Erkenntnisinteresse, Zielsetzung und Erwartung
- 2. Status Quo der Deutschen Sozialversicherung und Darstellung des Aktuellen Alterssicherungssystems
- 3. Rentenfinanzierung und der Demografische Wandel
- 3.1. Aufschlüsselung der Beitragseinnahmen zur GRV und Ressortverortung
- 3.2. Der Demografische Wandel in Deutschland Quantifiziert
- 3.3. Prognosen zur weiteren Entwicklung des Demografischen Wandels und Einflussnahme auf die Finanzierbarkeit der GRV
- 3.3.1. Lebenserwartung und Geburtenentwicklung
- 3.3.2. Rentneranteil, Altersquotient und Erwerbstätigkeit
- 3.3.3. Beitragssatz, Sicherungsniveau und Bundeszuschüsse
- 4. Die Generationenrente
- 4.1. Schematische Betrachtung der Reformkonzepte der Koalitionäre
- 4.2. Gegenwärtige Reformdebatte
- 4.2.1. Ökonomische Herleitung einer staatlichen Intervention im Zuge der Gestaltung eines Kapitalstocks
- 4.2.2. Interdisziplinäre Betrachtung möglicher Ausgestaltungen und Finanzierungen
- 4.3. Überblick über das beschlossene Eckpunktepapier - Synthese der Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats und verschiedener Institutionen mit dem finalen Konzept
- 5. Generationenrente und Rentabilität: Eine Untersuchung Möglicher Kapitalerträge in Verschiedenen Szenarien
- 6. Empirische Studie
- 6.1. Fragestellung und Methodik
- 6.2. Vorstellung, Durchführung und Technische Verarbeitung der Experteninterviews
- 7. Ergebnisse der Experteninterviews
- 7.1. Ergebnisse
- 7.2. Zusammenfassung und Limitation der Studie
- 7.3. Praktische Handlungsempfehlung
- 8. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Generationenrente als Reformvorschlag für das deutsche Rentensystem. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Finanzierbarkeit des umlagefinanzierten Rentensystems und untersucht die Generationenrente als mögliche Lösung zur Stabilisierung des Systems. Die Analyse umfasst die ökonomischen, sozialen und politischen Aspekte der Generationenrente, inklusive der Bewertung von Renditepotenzialen und Finanzierungsszenarien.
- Der Einfluss des demografischen Wandels auf die deutsche Altersvorsorge
- Die Herausforderungen der Finanzierung des umlagefinanzierten Rentensystems
- Die Generationenrente als Reformvorschlag zur Stabilisierung des Rentensystems
- Die ökonomischen und sozialen Aspekte der Generationenrente
- Die Bewertung von Renditepotenzialen und Finanzierungsszenarien der Generationenrente
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und die Motivation für die Untersuchung der Generationenrente. Im zweiten Kapitel wird der Status Quo der deutschen Sozialversicherung und des aktuellen Alterssicherungssystems dargestellt. Das dritte Kapitel beleuchtet die Rentenfinanzierung und die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Finanzierbarkeit der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV). Die Kapitel vier bis fünf behandeln die Generationenrente selbst, ihre Reformkonzepte und die ökonomische Analyse von möglichen Kapitalerträgen. Kapitel sechs widmet sich der empirischen Studie, die durch Experteninterviews die Relevanz und die Herausforderungen der Generationenrente aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Generationenrente, Demografischer Wandel, Altersvorsorge, Rentenfinanzierung, Umlagefinanzierung, Kapitaldeckung, Kapitalmärkte, Experteninterviews, Renditepotenziale, Finanzierungsszenarien.
- Citation du texte
- F. Finnkcda (Auteur), 2023, Die Generationenrente im Kontext der Zukunftsfähigkeit der deutschen Altersvorsorge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1417082