Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Erkenntnisse darüber zu generieren, inwiefern normatives und korrektives Feedback eine Leistungsänderung im Rahmen des Knobel- und Geduldsspiels "Türme von Hanoi" hervorrufen können und ob diese Effekte tatsächlich über die von Kluger und DeNisi postulierten Aufmerksamkeitsebenen wirken. Dazu wird zwischen normativ-positivem und normativ-negativem Feedback differenziert und die Selbstaufmerksamkeit als mögliche erklärende Variable für den Zusammenhang verschiedener Feedback-Interventionen und Leistung mit in die Untersuchung aufgenommen, da diese Variablen in der Metaanalyse von Kluger und DeNisi nicht operationalisiert wurden. Des Weiteren wird untersucht, wie die innerhalb der FIT erwähnten Persönlichkeitsmerkmale Leistungsmotivation und Selbstwirksamkeitserwartung einen Einfluss auf die Leistung ausüben, da auch diese in der Metaanalyse von Kluger und DeNisi keine Berücksichtigung fanden.
Daraus ergibt sich folgende Fragestellung: Wie wirken verschiedene Arten der Feedback-Intervention auf die Leistung am Beispiel eines Knobel- und Geduldsspiels? Somit leistet diese Studie bezogen auf die Wirkung von Feedback einen Beitrag zu den aktuell stark abweichenden Befunden der Feedbackforschung.
Feedback ist vor allem für den beruflichen Erfolg sowie für die fachliche und persönliche Weiterentwicklung von großer Bedeutung. Im beruflichen Kontext gilt es als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Organisationen, da es die Effizienz steigern und die Existenz eines Unternehmens sichern kann. Feedback in Organisationen wird in erster Linie dazu genutzt, zukünftige Leistungen der Mitarbeiter so weit wie möglich sicherzustellen. Dabei gibt es ihnen die Möglichkeit, fehlerhaftes Verhalten zu korrigieren, oder Verhaltensweisen den Erwartungen des Unternehmens entsprechend anzupassen. Des Weiteren kann Feedback die Motivation der Mitarbeiter erhöhen, Vertrauen schaffen und eine Verbundenheit im Team erzeugen. In derselben Weise, wie Mitarbeiter von Feedback profitieren können, kann es auch dem Vorgesetzen helfen, sein Führungsverhalten entsprechend den Vorstellungen der Mitarbeiter zu sensibilisieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 THEORETISCHER UND EMPIRISCHER HINTERGRUND
- 2.1 Grundlagen des Feedbacks – Begriffserklärungen
- 2.1.1 Das Feedback und seine Funktion
- 2.1.2 Die Feedbackgestaltung
- 2.1.2.1 Formale Facetten der Feedbackgestaltung
- 2.1.2.2 Inhaltliche Facetten der Feedbackgestaltung
- 2.1.2.3 Empirische Befunde zu den Auswirkungen verschiedener Feedbackformen
- 2.1.3 Die Rolle von Persönlichkeitsvariablen im Zusammenhang mit Feedback und Leistung
- 2.1.3.1 Die Selbstwirksamkeitserwartung
- 2.1.3.2 Die Leistungsmotivation
- 2.2 Die Feedback-Interventions-Theorie nach Kluger und DeNisi (1996)
- 2.2.1 Grundlegende Annahmen der Feedback-Interventions-Theorie
- 2.2.2 Die Aufmerksamkeitsebenen und ihre Auswirkungen auf die Bearbeitung der Aufgabe
- 2.2.2.1 Die Aufgaben-Motivationsebene
- 2.2.2.2 Die Aufgaben-Lernebene
- 2.2.2.3 Die Meta-Aufgabenebene
- 2.2.3 Der Einfluss verschiedener Feedback-Interventionen auf die Leistung
- 2.2.3.1 Korrektives Feedback und Leistung
- 2.2.3.2 Normatives Feedback und Leistung
- 2.2.4 Der Einfluss situativer Faktoren auf die Wirkung von Feedback
- 2.3 Überblick über die vorliegende Studie
- 2.4 Hypothesen im Überblick
- 3 METHODE
- 3.1 Geplante Stichprobe und Versuchsplanung
- 3.2 Versuchsablauf
- 3.3 Die Knobel- und Geduldsspielaufgabe „Türme von Hanoi“
- 3.4 Manipulation der unabhängigen Variable: Die Art der Feedback-Intervention
- 3.5 Fragebogenverfahren
- 3.5.1 Messung der Selbstaufmerksamkeit mit der SSAS von Govern & Marsch (2001)
- 3.5.2 Messung der Selbstwirksamkeitserwartung mit der ASKU von Beierlein et al. (2012)
- 3.5.3 Messung der Leistungsmotivation mit der AMS-K von Engeser (2005)
- 4 ERGEBNISSE
- 4.1 Vorbereitende Datenanalyse
- 4.2 Stichprobenbeschreibung
- 4.3 Deskriptive Befunde der Selbstberichtsdaten
- 4.4 Inferenzstatistische Prüfung der Hypothesen
- 4.5 Weiterführende Analysen und Befunde
- 5 DISKUSSION
- 5.1 Zusammenfassung der Kernbefunde
- 5.2 Interpretation und Schlussfolgerung der Ergebnisse
- 5.3 Limitation und Ausblick
- 5.4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Effektivität verschiedener Feedbackinterventionen auf die Leistung in einer komplexen Knobel- und Geduldsspielaufgabe. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Auswirkungen von korrektivem und normativem Feedback im Rahmen der Feedback-Interventions-Theorie nach Kluger und DeNisi (1996). Die Arbeit zielt darauf ab, die zentralen Annahmen der Theorie zu überprüfen und in Beziehung zu den Persönlichkeitsvariablen Selbstwirksamkeitserwartung und Leistungsmotivation zu setzen.
- Die Wirkung verschiedener Feedbackformen auf die Leistung
- Die Rolle von Persönlichkeitsvariablen wie Selbstwirksamkeitserwartung und Leistungsmotivation im Zusammenhang mit Feedback
- Die zentralen Annahmen der Feedback-Interventions-Theorie
- Der Einfluss von Feedback auf die Aufmerksamkeitsebenen im Sinne der Feedback-Interventions-Theorie
- Die Effektivität von korrektivem und normativem Feedback in Bezug auf Leistungssteigerung und Motivation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsgegenstand, die Relevanz der Fragestellung und den Aufbau der Arbeit erläutert. Anschließend wird im zweiten Kapitel der theoretische und empirische Hintergrund der Untersuchung dargestellt. Hier werden zunächst die Grundlagen des Feedbacks und seine Funktion sowie die Gestaltung von Feedback beleuchtet. Darüber hinaus wird die Rolle von Persönlichkeitsvariablen wie Selbstwirksamkeitserwartung und Leistungsmotivation im Zusammenhang mit Feedback und Leistung beleuchtet. Anschließend wird die Feedback-Interventions-Theorie nach Kluger und DeNisi (1996) vorgestellt, die den zentralen Rahmen für die Untersuchung bildet. Die Theorie stellt die verschiedenen Arten von Feedback und ihre Auswirkungen auf die Leistung sowie die verschiedenen Aufmerksamkeitsebenen dar, die durch Feedback beeinflusst werden können. Das dritte Kapitel beschreibt die Methode der Untersuchung, die im Rahmen eines Experiments durchgeführt wurde. Hier werden der Versuchsplan, die Stichprobe, die Knobel- und Geduldsspielaufgabe, die Feedback-Interventionen und die verwendeten Fragebogenverfahren detailliert dargestellt. Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchung präsentiert. Die Ergebnisse werden deskriptiv und inferenzstatistisch dargestellt. Darüber hinaus werden weiterführende Analysen und Befunde vorgestellt. Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchung diskutiert. Die Ergebnisse werden interpretiert, die Schlussfolgerungen der Studie werden gezogen und die Limitationen der Untersuchung werden diskutiert. Abschließend wird ein Fazit gezogen, das die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchung zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik von Feedbackinterventionen, ihren Auswirkungen auf die Leistung in einer komplexen Knobel- und Geduldsspielaufgabe und der Rolle von Persönlichkeitsvariablen. Hierzu werden zentrale Konzepte wie Selbstwirksamkeitserwartung, Leistungsmotivation, korrektives Feedback, normatives Feedback und die Feedback-Interventions-Theorie von Kluger und DeNisi (1996) untersucht. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Feedback als komplexes System von Effekten, das zahlreiche Variablen umfasst und weitere Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen, um die Effektivität verschiedener Feedbackinterventionen zu verstehen.
- Quote paper
- Jessica Engelhardt (Author), 2022, Effekte verschiedener Feedbackformen auf die Leistung am Beispiel eines Knobel- und Geduldsspiels. Ein Experiment, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1417606