In der vorliegenden Hausarbeit wird die Realität der Frauen und Kinder im 19. Jahrhundert, anhand der Schriften "Die Hörigkeit der Frau und andere Schriften zur Frauenemanzipation" von John Stuart Mill, Harriet Taylor Mill und Helen Taylor, aufgezeigt und mit dem 7. Hauptstück in Menschliches, Allzumenschliches verglichen, um den Bezug zur Realität zu prüfen. Über welche Frauen schreibt Nietzsche in seinem Hauptstück und was sind es für Texte, wenn man sie mit der Brille der damaligen Zeit liest? Es wird des Weiteren untersucht, ob diese Texte für die Mehrheit der Frauen der damaligen Zeit eine Relevanz haben. In einem zweiten Teil der Hausarbeit werden die Perspektiven von Nietzsche und Harriet Taylor Mill anhand von ausgewählten Texten miteinander verglichen.
Friedrich Nietzsche ist ein unkonventioneller Denker und übt auf seine Nachwelt eine ungebrochene Faszination aus. Viele seiner Gedanken, Ideen und Perspektiven sind aktueller denn je. Er ist kein systematischer Philosoph und das macht ihn vermutlich auch so spannend, denn es wird nie langweilig Nietzsche zu lesen. Nietzsche sei ein sehr höflicher Mensch, auch gegenüber Frauen sei er ausgesprochen höflich, gewesen. Dieses höfliche Verhalten widerspricht seinen Texten, in denen er oft provozierend seine gesellschaftskritischen Beobachtungen wiedergibt. Seine Texte über Frauen sind weniger kritisch, oft von der Warte des stärkeren Geschlechts gegenüber dem Schwächeren geschrieben und tragen, wie viele seiner Texte, dazu bei, dass der Philosoph schwer fassbar bleibt. Das siebte Hauptstück "Weib und Kind" beinhaltet die Aphorismen 377-437 und behandelt vor allem die Themen Ehe, Abhängigkeit, Freundschaft zwischen Mann und Frau, mütterliche Liebe und Freigeist und Ehe. Auf das Thema Emanzipation der Frauen wird wenig eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Nietzsche Frauenfreund oder Frauenfeind?
- 2. Etymologische Untersuchung der verwendeten Begriffe „Weib“ und „Frau“
- 3. Betrachtung der Texte unter Einbezug der Schriften „Die Hörigkeit der Frau“
- 3.1 Die soziale Realität des 19. Jahrhunderts im Vergleich zum 7. Hauptstück
- 3.2 Vergleichende Betrachtung der Gedanken von Mill, Taylor Mill und Nietzsche
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Friedrich Nietzsches Frauenbild im Kontext seiner Aphorismen in „Menschliches, Allzumenschliches“, insbesondere im 7. Hauptstück „Weib und Kind“. Ziel ist es, Nietzsches Perspektive auf Frauen im Spiegel der sozialen Realität des 19. Jahrhunderts zu betrachten und seine Ansichten mit den zeitgenössischen Gedanken zur Frauenemanzipation von John Stuart Mill und Harriet Taylor Mill zu vergleichen.
- Nietzsches Frauenbild in „Menschliches, Allzumenschliches“
- Die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert
- Vergleich von Nietzsches Ansichten mit den Gedanken zur Frauenemanzipation
- Die Bedeutung der Sprache und der verwendeten Begriffe
- Die Rolle der Mutter im Denken Nietzsches
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Frage, ob Nietzsche ein Frauenfreund oder ein Frauenfeind war. Es beleuchtet seine ambivalenten Ansichten und die Schwierigkeit, ihn in eine eindeutige Kategorie einzuordnen. Das zweite Kapitel analysiert die Verwendung der Begriffe „Weib“ und „Frau“ in Nietzsches Texten und stellt diese in den historischen Kontext des 19. Jahrhunderts. Das dritte Kapitel untersucht den Vergleich von Nietzsches Ansichten zu Frauen mit der sozialen Realität des 19. Jahrhunderts, dargestellt in den Schriften von John Stuart Mill, Harriet Taylor Mill und Helen Taylor.
Schlüsselwörter
Nietzsche, Frauenbild, Menschliches, Allzumenschliches, Weib und Kind, soziale Realität, 19. Jahrhundert, Frauenemanzipation, John Stuart Mill, Harriet Taylor Mill, Sprache, Begriffe, Mutter, Drohnen Analogie.
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- Gabriele Betz (Author), 2022, Das Frauenbild von Friedrich Nietzsche in "Menschliches, Allzumenschliches". Vergleich zur sozialen Realität des 19. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1418629