Innerhalb dieser Arbeit sollen zwei verschiedene Perspektiven gegenübergestellt werden. Die Grundlage dafür bieten Hannah Arendt (*1905 - 1975) und Ingolf U. Dalferth (*1948), die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Bösen auseinandergesetzt haben. Während Hannah Arendt vor allem die Schrecken des Holocaust beleuchtet, um eine Wiederholung solcher Taten zu verhindern, beschreibt Ingolf Dalferth ausführlich die Entwicklung der Denkformen des Bösen als Beurteilungskategorie und legt sein Augenmerk vor allem auf den Bereich des Umgangs mit dem Bösen. Es stellt sich die Frage, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Entwürfe aufweisen und welcher Mehrwert aus diesem Vergleich gezogen werden kann. Ist das Böse in uns oder in der Welt mächtig? Oder hat Gott es überwunden? Aber wie wären dann all die menschlichen Leiden zu beurteilen? Jede dieser Fragen wird ebenso neue Fragen aufwerfen, aufgrund dessen liegt es viel stärker im Interesse dieser Arbeit, die Auseinandersetzung mit dem Bösen in das Bewusstsein zu bringen, anstelle von abschließenden Antworten zu geben.
Die vorliegende Ausarbeitung wird in vier Hauptteile gegliedert. Zum besseren Verständnis der Auseinandersetzungen und auch der Prägungen von Hannah Arendt und Ingolf Dalferth wird im ersten Teil eine Aufführung der relevanten historischen
Entwürfe zur Theodizeefrage und zum Bösen erfolgen. Im zweiten und dritten Abschnitt werden die für diese Auseinandersetzung grundlegenden Inhalte von Hannah Arendt und im Anschluss daran von Ingolf Dalferth beschrieben. Der vierte und letzte Teil beinhaltet abschließend die Gegenüberstellung beider Entwürfe.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- I DIE KATEGORIEN DES BÖSEN.
- 1. ZUR DEFINITION DES BÖSEN
- 2. ZUR THEODIZEEFRAGE
- 2.1. Theodizee als Thema der Philosophie.
- 2.2,, Theodizee\" als biblisches Thema...
- 2.3 Leid im Judentum - Erwählungsbewusstsein und Holocaust
- 2.4 Das Problem der natürlichen Übel ………………………………...\n
- 3. ZWISCHENFAZIT I - ZUR DISKUSSION VON PHILOSOPHIE UND THEOLOGIE
- II HANNAH ARENDT
- 4. ZUR PERSON.
- 5. DAS BÖSE.
- 5.1 Totalitarismus und Eichmann in Jerusalem...........
- 5.2 Das radikal und das banal Böse
- 6. URTEILEN – HANDELN UND VERZEIHEN.
- 6.1 Urteilen und Handeln....
- 6.2 Verzeihen.......
- 7. GOTT UND DAS BÖSE.
- 8. ZWISCHENFAZIT II - ARENDT
- III INGOLF U. DALFERTH
- 9. ZUR PERSON.
- 10. DAS BÖSE..
- 10.1 Als Wirklichkeit.
- 10.2 Gut und Böse als Beurteilung...\n
- 10.3 Die Kontingenz des Bösen..\n
- 10.4 Sinnzuschreibung und Kulturbildung.\n
- 11. DAS BÖSE ALS DENKFORM...\n
- 11.1 Die Entwicklung zur Denkform des Bösen.\n
- 11.2 Zur Sinngeschichte des Bösen..\n
- 12. THEOLOGISCHE PERSPEKTIVE UND ÜBERWINDUNG VON LEID\n
- 12.1 Menschliche Unterscheidungsfähigkeit und göttlicher Ortswechsel.\n
- 12.2 Bewältigung von Bösem .....\n
- 13. ZWISCHENFAZIT III - DALFERTH
- IV ARENDT UND DALFERTH IM VERGLEICH\n
- 14. ZWEI PERSPEKTIVEN\n
- 15. DAS BÖSE.\n
- 15.1 Definition des Bösen..\n
- 15.2 Zur Ursache....\n
- 15.3 Das Böse und die Shoah..\n
- 15.4 Umgang und Überwindung\n
- 15.5 Gott und die Theodizee......\n
- 16. ZWISCHENFAZIT IV: GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE
- V FAZIT....…………
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Bösen und untersucht die unterschiedlichen Perspektiven von Hannah Arendt und Ingolf U. Dalferth. Das Ziel ist es, die beiden Denker in ihrer Auseinandersetzung mit dem Bösen zu vergleichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie das Böse definiert, erklärt und bewältigt werden kann.
- Definition und Entstehung des Bösen
- Die Theodizeefrage und das Problem des Leids
- Die Rolle des Menschen im Umgang mit dem Bösen
- Die Rolle Gottes im Kontext des Bösen
- Theologische und philosophische Perspektiven auf das Böse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Bösen ein, indem sie die vielfältigen Assoziationen und die Schwierigkeit einer klaren Definition beleuchtet. Sie stellt die Frage nach der Verantwortung für das Böse und nach seinem Sinn.
- I Die Kategorien des Bösen: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den philosophischen und theologischen Ansätzen zur Definition des Bösen und der Theodizeefrage. Die unterschiedlichen Perspektiven auf Leid, das Problem der natürlichen Übel und das Problem des Bösen im Kontext des Holocaust werden beleuchtet.
- II Hannah Arendt: Dieser Teil widmet sich dem Werk von Hannah Arendt und beleuchtet ihre Ansichten zum Bösen, insbesondere im Kontext des Holocaust. Die Analyse von Arendts Schriften konzentriert sich auf die Themen Totalitarismus, das radikal und das banal Böse, Urteilen und Handeln, Verzeihen und die Beziehung zwischen Gott und dem Bösen.
- III Ingolf U. Dalferth: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Thesen von Ingolf U. Dalferth zur Entstehung und Entwicklung des Bösen als Denkform. Die Analyse seiner Schriften umfasst die Bereiche, in denen Dalferth das Böse als Wirklichkeit, als Beurteilungskategorie, als Kontingenz und als Faktor der Sinnzuschreibung und Kulturbildung betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Theodizee, Böses, Leid, Schuld, Verantwortung, Hannah Arendt, Ingolf U. Dalferth, Holocaust, Totalitarismus, Denkform, Kulturbildung und Umgang mit dem Bösen.
- Quote paper
- Malina Fagin (Author), 2019, Kategorien des Bösen und die Theodizeefrage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1419290