Das Buch zeigt auf, daß bekannterweise als Metallverarbeitung die Herstellung und Bearbeitung geformter Werkstücke aus Metallen nach vorgegebenen geometrischen Bestimmungsgrößen (unter Einhaltung bestimmter Toleranzen und Oberflächengüten) und deren Zusammenbau zu funktionsfähigen Erzeugnissen bezeichnet wird, und ebenso die Metallverarbeitung ein Teilbereich der Fertigungstechnik ist. Vermittelt wird ebenfalls, daß sie in den unterschiedlichsten Sparten von der Industrie und dem Handwerk, von der Schmuckherstellung über den Werkzeug- und Formenbau bis zum Fahrzeugbau, Maschinenbau, Schiffbau und Brückenbau wird betrieben. Herausgestellt wird ebenfalls, daß unterscheidet wird nach spanabhebenden (Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Sägen, Gewindeschneiden, Gravieren, Stanzen, Ätzen, etc.), nicht spanabhebenden (Schmieden, Biegen, Walzen, Ziehen, Prägen, Punzieren, Treiben, Gießen, etc.) und verbindenden (Schweißen, Löten, Kleben, etc.) Verfahren der Metallverarbeitung oder nach der Art des Metalls (z. B. Schwermetall, Leichtmetall, Nichteisenmetall und Edelmetall). Überdies nehmen die modernen elektrotechnologischen Metallbearbeitungsverfahren einen gewichtigen Platz ein.
Inhaltsverzeichnis
- Geschichtlicher Überblick zur Entwicklung der Metallbearbeitung
- Werkstoffe, Werkzeuge, Materialbearbeitungsverfahren bzw. -techniken vom Anbeginn bis in das zwanzigste Jahrhundert unserer Zeitrechnung
- Übersicht über elektrotechnologische Verfahren
- Thesen zur elektrochemischen Metallbearbeitung (ECM) und zu den elektrotechnologischen Kombinationsverfahren (EC-KV)
- Darstellung der Wirkmechanismen der EC-Kombinationsverfahren
- Einordnung der elektrotechnologischen Verfahren
- Symbolik der elektrotechnischen Verfahren
- Verfahrensdarstellungen der elektrotechnologischen Verfahren
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der historischen Entwicklung der Metallbearbeitung, von den Anfängen bis hin zu modernen Verfahren. Sie beleuchtet die Entwicklung von Werkstoffen, Werkzeugen und Materialbearbeitungstechniken sowie die Einordnung von elektrotechnologischen Verfahren in den Kontext der Metallverarbeitung.
- Entwicklung von Werkstoffen und Werkzeugen in der Geschichte der Metallbearbeitung
- Materialbearbeitungsverfahren und -techniken vom Anbeginn bis in das 20. Jahrhundert
- Einordnung und Beschreibung von elektrotechnologischen Verfahren in der Metallverarbeitung
- Die Rolle von technologischem Fortschritt in der Metallbearbeitung
- Wichtige Persönlichkeiten und Werke in der Geschichte der Metallverarbeitung
Zusammenfassung der Kapitel
Der geschichtliche Überblick zur Entwicklung der Metallbearbeitung beginnt mit den Anfängen der Werkstoffbearbeitung vor etwa 2-2,6 Millionen Jahren und beleuchtet die Verwendung von Stein, Bronze und Eisen als Werkstoffe für Werkzeuge. Die Entwicklung der Werkstoffbearbeitung wird in Werkstoff bestimmende Zeitabschnitte wie Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit unterteilt.
Das Kapitel beleuchtet die Metallbearbeitung in der Periode der Herausbildung und Entwicklung der gesellschaftlichen Produktion (von den ältesten Zeiten bis zum Ende des 4. Jahrtausends v. u. Z.) und in der Periode der Entstehung und Herausbildung der Handwerksproduktion (vom 4. Jahrtausend v. u. Z. bis zum 5. Jahrhundert u. Z.). Die wichtigsten Arbeitsmittel und Verfahren dieser Zeit werden beschrieben, darunter Faustkeile, Steinhämmer, Ahlen, Nadeln, Klingen, Schaber, Keile, Meißel, Hämmer, Dorne, Bohrer, Zangen, Sägen, Schmelzen, Gießen, Schmieden, Pressen, Prägen, Gravieren, Zisilieren, Punzen, Löten, Ziehen, Versilbern, Vergolden, Rollen, Nieten, Treiben, Lochen, Stanzen und Trennen.
Das Kapitel erläutert die Bedeutung der Verwendung von Metallen für Werkzeuge und die Herausforderungen, die die Schmiede der frühen Eisenzeit bei der Herstellung einsatzfähiger Werkzeuge bewältigen mussten. Es werden Beispiele für das hohe Niveau der Handwerkstechniken und der Materialbearbeitung im Altertum wie die „Sieben Weltwunder“ und die Damaszener Stahlproduktion sowie die eisernen Säule von Delhi beschrieben.
Die Entwicklung der Werkstoffbearbeitung während der Periode der sich entwickelnden Handwerksproduktion (vom 5. bis 15. Jahrhundert) wird beleuchtet, insbesondere die Entwicklung der Bronze- und Eisengießerei sowie der Schmiedekunst. Das Kapitel beschreibt die Fortschritte in der Produktivität der Verfahren nach dem 13./14. Jahrhundert, beispielsweise die Entstehung erster mechanischer Drathziehvorrichtungen, die in dem Werk von Vannoccio Biringuccio (1480 bis 1539?) „Della pirotechnica Libri X, delle minere e metalli“ dargestellt sind.
Die Entwicklung der Metallbearbeitungstechniken in einer großen Vielfalt bis zur Renaissance und die Rolle des Renaissance-Ingenieurs Leonardo da Vinci (1852 bis 1519) mit seinen Entwürfen für Bohrmaschinen, Pressen, Hammer- und Walzwerke, Schleifmaschinen und Einrichtungen zum Feilenhauen, Bohren und Zylinderbearbeiten werden dargestellt.
Die Verbesserungen in der Metallbearbeitung werden anhand der Werke von Vannoccio Biringuccio in seiner „Pyrotechnica“ (1540) und Georgius Agricola (1494 bis 1555) in seinem Hauptwerk „De re metallica“ (1556) beschrieben. Die Bedeutung dieser Werke als fundamentale Schriften der metallurgischen Wissenschaft wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit umfassen: Metallbearbeitung, Werkstoffe, Werkzeuge, Materialbearbeitungsverfahren, Technikgeschichte, Elektrotechnologische Verfahren, Elektrochemische Metallbearbeitung (ECM), EC-Kombinationsverfahren, Geschichte der Metallverarbeitung, Handwerksproduktion, Schmiedekunst, Metallurgie, Vannoccio Biringuccio, Georgius Agricola.
- Quote paper
- Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Ing., Dr.-Ing. Wolfgang Piersig (Author), 2009, Geschichtlicher Überblick zur Entwicklung der Metallbearbeitung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142312