Die Berufung des Kyros


Hausarbeit, 2009

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Übersetzung Jes 44,24 - 28

2. Grundsätzliches zum Buch Jesaja (Deuterojesaja)

3. Exegese von Jes 44, 24 – 28
3.1. Textkritik
3.2. Sprachliche Beschreibung
3.3. Formkritik
3.4. Überlieferungskritik
3.5. Traditionskritik hinsichtlich Deuterojesaja und Jes 44, 24 - 28

4. Interpretation des Bibeltextes

5. Schlussübersetzung Jes 44, 24 – 28 unter Beachtung der untersuchten Probleme

Literaturverzeichnis

1. Übersetzung Jes 44,24 - 28

lKoê hf,[oå ‘hw"hy> ykiÛnOa' !j,B'_mi ^ßr>c,yOw> ^l,êa]GO ‘hw"hy> rm:Üa'-hKo) 24

`yTiai ymi #r<a'Þh' [q:ïro yDIêb;l. ‘~yIm;’v' hj,ÛnO

rAxàa' ~ymi²k'x] byvióme lle_Ahy> ~ymiÞs.qow> ~yDIêB; tAtåao ‘rpeme 25

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~Øil;øv'Wryli rme’aoh' ~yli_v.y: wyk'Þa'l.m; tc;î[]w: ADêb.[; rb:åD> ‘~yqime 26

`~me(Aqa] h'yt,ÞAbr>x'w> hn"yn<ëB'Ti ‘hd"Why> yrEÛ['l.W bv'ªWT

`vybi(Aa %yIt:ßroh]n:w> ybir"_x\ hl'ÞWCl; rmEïaoh' 27

‘~Øil;’v'Wryli rmoÝalew> ~li_v.y: yciÞp.x,-lk'w> y[iêro ‘vr<Ak’l. rmEÜaoh' 28

s `dse(W"Ti lk'Þyhew> hn<ëB'Ti

24 So spricht Adonaj, der dich erlöst und der dich vom Mutterleib an gebildet hat. Ich, Adonaj, bin einer der alles macht; der die Himmel ausstreckt, ich allein; der die Erde ausbreitet, von mir selbst aus.

25 Der die Zeichen der Lügner bricht und die Wahrsagenden als Toren erscheinen lässt; der die Weisen zurückbringt und ihr Wissen zur Torheit macht.

26 Der das Wort seines Sklaven stand halten lässt und die prophetischen Anweisungen seiner Boten vollendet; der über Jerusalem sagt: Es soll bewohnt werden. Und über die Städte Judas [sagt]: Sie sollen wieder erbaut werden, und ich werde seine verwüstenden Orte aufrichten.

27 Der zum Abgrund des Meeres sagt: Vertrockne! Und ich will deine Strömungen im Meer austrocknen.

28 Der von Kyros sagt: Mein Hirte! Und der all mein Gefallen vollendet und über Jerusalem sagt: Es werde wiedererbaut. Und über den Tempel [sagt]: Er werde gegründet.

2. Grundsätzliches zum Buch Jesaja (Deuterojesaja)

Die kritische alttestamentliche Forschung hat ergeben, dass das Jesajabuch in drei Teile aufgeteilt werden kann:

(1) Jes 1 – 39 Protojesaja
(2) Jes 40 – 55 Deuterojesaja
(3) Jes 56 – 66 Tritojesaja

Seit B. Duhm im Jahr 1892 für eine Dreiteilung des Jesajabuches plädierte, ist diese Einteilung in die wissenschaftliche Debatte des Jesajabuches eingegangen, welche Grundpfeiler der Jesajaexegese bis heute noch ist.[1]

Die Kapitel Jes 40 – 55 (Deuterojesaja) sind als Einheit zu betrachten, da sie durch einen Rahmen, den Prolog (Jes 40,1 – 11) und dem Epilog (Jes 55, 8 – 11), gekennzeichnet sind. Das Thema „Wort Gottes“ wird im Prolog eingeführt und im Epilog wieder aufgegriffen.[2]

Der Text, welcher durch den Prolog und den Epilog im Deuterojesaja eingegrenzt ist, hat als Hauptschwerpunkt die Vergebungsbereitschaft Gottes. „Gott will, dass sein Volk getröstet wird. Er [Gott] ist selbst Tröster seines Volkes.“[3]

Die Textabschnitte (42, 10 – 13; 44,23; 45,8; 49, 13; 52,9 – 10) bilden in der theologischen Betrachtung die Gattungsform der Hymne. Diese Textabschnitte stehen jeweils am Ende eines Teiles.

3. Exegese von Jes 44, 24 – 28

3.1. Textkritik

Der textkritische Apparat der Biblia Hebraica Stuttgartensia (BHS) wurde auf Übersetzungsalternativen untersucht. Diese Alternativen basieren auf den textkritischen Merkmalen unterschiedlicher Übersetzungszeugnissen, die dem Apparat der BHS zu Grunde lagen.

Am Ende des Verses 24 stehen die beiden Wörter yTiai yme’,, die wörtlich[4] mit „wer war bei mir?“ übersetzt werden können.

Die Septuaginta (LXX) hingegen übersetzt diese Wörter mit ti,j e[teroj und die Vulgata mit der Konstruktion et nullus mecum. Ebenso tritt die Übersetzung „von mir und für mich“ auf. Die aramäische Übersetzungsvariante lautet: „durch meine Kraft“.[5]

Die meisten Kommentatoren übersetzen diese Textstelle mit der wörtlichen Variante „wer war bei mir?“. Die Vokalisation der beiden hebräischen Wörter bestärkt diese Übersetzungsvariante.

In Vers 25 steht das konjugierte Verb lKe(f;y> welches statt f auch mit dem Konsonant s geschrieben werden kann. Beide Verben haben die gleiche Bedeutung und können im Kontext mit dem Wortlaut „zur Torheit machen“ übersetzt werden.[6]

In Vers 26 kommt das Nomen ADêb.[;, dass eine Suffixendung der dritten Person im Singular enthält. Der textkritische Apparat legt nach dem Codex Alexandrinus fest, dass dieses Nomen auch im Plural geschrieben werden kann und mit der Übersetzung „seine Sklaven“ übersetzt werden kann.

Des weiteren soll das konjugierte Verb bv'ªWT mit einer anderen Vokalisation versehen werden, damit dieses Wort zum Lesen vereinfacht wird. Die schwierige Leseart bekommt hier den Vorzug, da angenommen werden kann, dass die schwierige Leseart auch die ältere und wahrscheinlichere ist.[7]

Am Ende des Verses steht die Wortkonstruktion hn"yn<ëB'Ti ‘hd"Why> yrEÛ['l.W, die nach der BHS eine Hinzufügung darstellt.

[...]


[1] Vgl. Erich Zenger, 2004, S. 428.

[2] Vgl. a.a.O., S. 435.

[3] Ebd. Erich Zenger, 2004, S. 435.

[4] Ebd. Karl Elliger, 1978, S. 453.

[5] Vgl. a.a.O.

[6] Vgl. a.a.O., S. 454.

[7] Vgl. S. Kreuzer, D. Vieweger, 2005, S. 46.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Berufung des Kyros
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Note
2,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
13
Katalognummer
V142484
ISBN (eBook)
9783640533718
ISBN (Buch)
9783640534036
Dateigröße
407 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Berufung des Kyros, Prophetie in der spät- und nachexilischer Zeit, Jesaja
Arbeit zitieren
Marcel Rock (Autor:in), 2009, Die Berufung des Kyros, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142484

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