In der hier vorgestellten Analyse geht es um die Spuren, die diese lange Fremdherrschaft hinterlassen hat, jedoch nicht bei den Einwohnern des Landes, sondern vielmehr bei den anderen, dem Westen. Unter der Perspektive der Postkolonialen Theorie wird mit der qualitativen Inhaltsanalyse versucht, Erkenntnisse darüber zu generieren, ob heutzutage immer noch Denkstrukturen aus der Kolonialzeit bei internationalen Administrationen vorherrschend sind. Um das Postkoloniale Denken erfassen zu können, wurde das Konstrukt von Paternalistischen Mustern kreiert, das sich aus zwei Bestandteilen zusammensetzt: Zum einen die eingangs schon geschilderte Zeit der Fremdherrschaft und zum anderen der Begriff der Balkanisierung und Balkanismus in ihrem jeweiligen Bedeutungszusammenhang. Haben sich also Stereotypen aus dieser Zeit im Denken der internationalen Administration erhalten und werden dazu heute noch Begriffe aus der Kolonialzeit verwendet, um die Zusammenarbeit mit ihnen zu beschreiben? Konnte sich eine gewisse Beschreibung der Bosniaken und Bosnier bis heute halten, sodass diese bis heute als andersartig wahrgenommen werden. Ziel der Untersuchung ist es, zu beweisen, dass bei internationalen Administrationen eine gewisse Voreingenommenheit gegenüber der politischen Führung von Bosnien und Herzegowina aus kolonialen Zeiten immer noch präsent ist, was anhand von Beschreibungen deutlich werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsfrage, Zeitraum der Untersuchung und Definitionen
- Forschungsfrage und Zeitraum der Untersuchung
- Eingrenzungen der Untersuchung
- Definition
- Theoretische und methodische Grundlage der Untersuchung
- Theoretischer Ansatz: Postkoloniale Theorie
- Methodischer Ansatz: Qualitative Inhaltsanalyse
- Vorexperimentelle Forschungsphase
- Postkoloniale Theorie und der Balkan: Die Okkupation des Balkans
- Der Balkan, Balkanisierung und Balkanismus
- Experimentelle Forschungsphase
- Erste Phase: Vorbereitung der Analyse
- Festlegung und Beschreibung des Untersuchungsmaterials
- Analyse der Entstehungssituation
- Richtung der Analyse und Kommunikationsmodell
- Zweite Phase: Durchführung der Analyse
- Festlegung der Einschätzungsdimensionen
- Bestimmung der Ausprägungen und Einrichtung der Analyseeinheiten
- Differenzierung der Fragestellung und Zusammenstellung des Kategoriensystems
- Erste Phase: Vorbereitung der Analyse
- Postexperimentelle Forschungsphase
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Fazit der Untersuchung
- Literaturverzeichnis
- Bibliografische Quellen
- Internet Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Forschungsarbeit untersucht die Präsenz postkolonialer Denkstrukturen in internationalen Administrationen anhand des Implementierungsprozesses des Hohen Repräsentanten in Bosnien und Herzegowina. Sie möchte herausfinden, ob Denkstrukturen aus der Kolonialzeit im Umgang mit den lokalen politischen Führungen in Bosnien und Herzegowina noch immer präsent sind.
- Postkoloniale Theorie und ihre Relevanz im Kontext der internationalen Administrationen
- Das Daytoner Friedensabkommen und der Implementierungsprozess in Bosnien und Herzegowina
- Paternalistische Muster im Verhalten des Hohen Repräsentanten
- Die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in der Wahrnehmung Bosniens und der bosnischen Bevölkerung
- Die Bedeutung der Geschichte des Balkans und der Balkanisierung für die heutige Situation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext von Bosnien und Herzegowina dar und führt in das Forschungsthema ein. Sie erklärt die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas im Zusammenhang mit postkolonialen Denkmustern in internationalen Administrationen.
- Forschungsfrage, Zeitraum der Untersuchung und Definitionen: Dieses Kapitel beschreibt die Forschungsfrage, den Zeitraum der Untersuchung und definiert die zentralen Begriffe wie "politische Führungen", "paternalistische Muster" und "Implementierungsprozess des Daytoner Friedensabkommens".
- Theoretische und methodische Grundlage der Untersuchung: Dieses Kapitel erläutert den theoretischen Ansatz der Forschungsarbeit, die Postkoloniale Theorie, und beschreibt die methodische Vorgehensweise, die qualitative Inhaltsanalyse.
- Vorexperimentelle Forschungsphase: In diesem Kapitel wird die Postkoloniale Theorie im Kontext des Balkans betrachtet, wobei die Okkupation des Balkans und die Konzepte der Balkanisierung und des Balkanismus untersucht werden.
- Experimentelle Forschungsphase: Das Kapitel beschreibt die Vorbereitung der Analyse und die Durchführung der Analyse, inklusive der Festlegung von Einschätzungsdimensionen und der Einrichtung von Analyseeinheiten.
Schlüsselwörter
Die Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Analyse von postkolonialen Denkmustern in internationalen Administrationen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Daytoner Friedensabkommen und dem Implementierungsprozess in Bosnien und Herzegowina. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören: Postkoloniale Theorie, Paternalismus, Balkanisierung, Balkanismus, Stereotypen, Internationale Administrationen, Friedensabkommen, Implementierungsprozess, Bosnien und Herzegowina.
- Quote paper
- Bachelor of Political Science Stefan Rodrigo Spriestersbach (Author), 2009, Über postkoloniale Denkmuster in internationalen Administrationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142503