Was würden die „Superstars“, „Popstars“, „Container-Stars“, „Stars im Dschungel“, „Stars auf dem Tanzparkett“ und „Stars auf dem Eis“ – Kandidaten dieser Welt nur ohne die Mithilfe des aktiven Zuschauers vor dem Fernseher tun? Man stelle sich vor er würde nicht selbstlos zum Telefon greifen um seinen Favoriten vor dem obligatorischen „Rauswurf“ zu bewahren. Wie würde die Sendung weitergehen? Man möchte es sich gar nicht ausmalen und so nimmt man als Zuschauer seine Verantwortung, den Programmverlauf in die gewünschte Richtung zu dirigieren, natürlich ernst.
Diese etwas polemisch anmutende Aussage über Sinn und Zweck von Zuschauerabstimmungen in Fernsehunterhaltungsshows soll deutlich machen, dass die Einbindung von Mehrwertdiensten als Partizipationsmöglichkeit immer auch zwei Seiten der Medaille hat: Zum einen ist da der ökonomische Anlass für Medienanbieter vermehrt Mehrwertdienste einzusetzen und zum anderem sind es die Mediennutzer, die dieses Angebot einer kostenpflichtigen Interaktion häufiger denn je annehmen. Ob dies Folge aus einem verstärkten Angebot, oder aber einer verstärkten Nachfrage darstellt, lässt sich nur bedingt sagen und soll auch nicht Ziel dieser Arbeit sein. Vielmehr zielt diese Ausarbeitung darauf ab die Motivationen, für sowohl Medienanbieter als auch Mediennutzer, zu beleuchten und so den außerordentlichen Erfolg der so genannten “Call Media“ Angebote verständlich zu machen. Dabei soll dem Segment der mobilen Mehrwertdienste, die in nur sehr kurzer Zeit einen starken Aufwärtstrend erfahren haben, besondere Beachtung geschenkt werden: Ein personalisiertes Handy mit aktuellen Klingeltönen, Hintergrundbildern und Spielen gehört, zumindest bei Jugendlichen zum „guten Ton“ und sind – an Erlöszahlen gemessen – das lukrativste Segment der mobilen Mehrwertdienste. Das Mobiltelefon gehört, wie nach wie vor auch der Fernseher, zu den beliebtesten Alltagsmedien der Deutschen. Die Programmmacher haben genau diesen Trend zur Mobilkommunikation erkannt und einen Weg gefunden, Mobil- mit Massenkommunikation zu verbinden: Die Premium SMS. Sie wird zunehmend als Interaktionsinstrument in Unterhaltungssendungen eingesetzt und bietet eine Alternative zur herkömmlichen Partizipation der Konsumenten per Telefon. Es etablieren sich jedoch auch zunehmend Formate, die ausschließlich auf eine SMS-Interaktion setzen...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mehrwertdienste und Call Media – Eine Einführung
- Begriffsdefinitionen und Einschränkungen
- Motivationen für den Einsatz von Call Media seitens der Medienanbieter
- Mobile Mehrwertdienste und die Premium SMS als Teilbereich von Call Media
- Zuschauerpartizipation mittels Premium SMS als Folge von Modernisierungsprozessen
- Medienkonvergenz und Zuschaueremanzipation
- Die Premium SMS als Brücke zwischen Zuschauer und Fernsehen
- Anwendungsbeispiele für Premium (SMS-) Dienste im deutschen Unterhaltungsfernsehen
- Votings
- Sonderfall SMS-Voting: „Get the Clip (Viva)
- Gewinnspiele
- Sonderfall SMS-Gewinnspiel: „Wer wird Millionär?“ (RTL)
- Sonderfall SMS-Gewinnspiel: \"WINPIN\" (ProSieben)
- Votings
- Ein kritischer Blick auf Call Media Anwendungen
- Schuldenfalle Premium SMS?
- Betrugsvorwürfe gegen 9Live
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Motivationen für den Einsatz von Mehrwertdiensten im deutschen Unterhaltungsfernsehen, sowohl seitens der Medienanbieter als auch seitens der Mediennutzer. Im Fokus steht die Premium SMS als eine interaktive Partizipationsmöglichkeit für Zuschauer.
- Die Bedeutung von Mehrwertdiensten für Medienanbieter im Hinblick auf Zusatzerlöse und Zuschauerbindung
- Der Aufstieg der Premium SMS als Teilbereich von Call Media im Kontext der Mobilkommunikation
- Die Rolle der Premium SMS in der Zuschauerpartizipation und Medienkonvergenz
- Anwendungsbeispiele von Premium SMS-Diensten im deutschen Unterhaltungsfernsehen
- Kritische Betrachtung der Missbrauchsproblematik bei Call Media Anwendungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die wachsende Bedeutung von Mehrwertdiensten im Fernsehen und stellt die Premium SMS als ein zentrales Element der Zuschauerpartizipation vor. Kapitel 2 definiert die Begriffe Mehrwertdienste und Call Media und erläutert die Motivationen von Medienanbietern für deren Einsatz. Kapitel 3 beleuchtet die Premium SMS im Kontext von Medienkonvergenz und Zuschaueremanzipation. Kapitel 4 präsentiert verschiedene Anwendungsbeispiele von Premium SMS-Diensten in Fernsehsendungen und analysiert deren Erfolgsfaktoren. Kapitel 5 widmet sich kritisch der Problematik von Missbrauch und Betrug im Bereich der Call Media.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Mehrwertdienste, Call Media, Premium SMS, Zuschauerpartizipation, Medienkonvergenz, Mobilkommunikation, Unterhaltungsfernsehen, Gewinnspiele, Votings, Missbrauchsproblematik, Betrugsvorwürfe.
- Quote paper
- Pinar Emre (Author), 2009, „Ihre Stimme zählt!“ , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142582