Konsumtrend LOHAS. Eine Analyse nachhaltiger Tourismusangebote für das bewusste und nachhaltige Reisen


Tesis, 2009

121 Páginas, Calificación: 1,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Ausgangslage
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

2 Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung
2.1 Historische Entwicklung des Begriffs der Nachhaltigkeit
2.2 Dimensionen der Nachhaltigkeit

3 Der Konsumtrend LOHAS
3.1 Grün wird „in“ - Gesellschaftliche Veränderungen als Ursprung eines neuen Lebensstils
3.2 Definition und Werte der LOHAS
3.3 LOHAS-Märkte

4 Tourismus
4.1 Grundlagen zum Tourismus
4.1.1 Definition und Bedeutung des Tourismus
4.1.2 Das Tourismussystem
4.2 Wirtschaftsfaktor Tourismus
4.2.1 Allgemeine Zahlen, Daten und Fakten
4.2.2 Das Reiseverhalten der Deutschen
4.2.3 Der Reiseveranstalter-Markt in Deutschland
4.3 Ökologie und Tourismus
4.3.1 Die wechselseitige Abhängigkeit von Umwelt und Tourismus
4.3.2 Die Ansprechbarkeit der Deutschen für Umwelt und Reisen

5 Nachhaltigkeit im Tourismus
5.1 Entwicklung der Nachhaltigkeit im Tourismus
5.2 Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus
5.3 Möglichkeiten zur Beurteilung touristischer Nachhaltigkeitsbestrebungen
5.3.1 Indikatorensysteme
5.3.2 Gütesiegel
5.3.3 Umweltmanagementsysteme
5.4 Ansätze zum bewussten und nachhaltigen Reisen
5.4.1 Wie reist man bewusst und nachhaltig?
5.4.2 Was können Anbieter tun?
5.4.3 Die LOHAS-Touristen

6 Nachhaltige Tourismusangebote
6.1 Die Großveranstalter
6.1.1 TUI AG
6.1.1.1 Daten und Fakten zur TUI AG
6.1.1.2 Maßnahmen der TUI AG für einen nachhaltigen Tourismus
6.1.1.3 Nachhaltige Tourismusangebote der TUI AG
6.1.2 Thomas Cook AG
6.1.2.1 Daten und Fakten zur Thomas Cook AG
6.1.2.2 Maßnahmen der Thomas Cook AG für einen nachhaltigen Tourismus
6.1.2.3 Nachhaltige Tourismusangebote der Thomas Cook AG
6.1.3 REWE Group
6.1.3.1 Daten und Fakten zur REWE Group
6.1.3.2 Maßnahmen der REWE Group für einen nachhaltigen Tourismus
6.1.3.3 Nachhaltige Tourismusangebote der REWE Group
6.2 Spezial- bzw. Nischenanbieter
6.2.1 Der Verein forum anders reisen e.V
6.2.2 Studiosus Reisen
6.2.3 Die BIO-Hotels e.V
6.2.4 Beispiele für weitere nachhaltige Reiseangebote und -anbieter

7 Kritische Würdigung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das Nachhaltigkeitsdreieck

Abbildung 2: Wertewandel von der konservativen Pflichtkultur zu den LOHAS

Abbildung 3: Einflusssphären und Eigenschaften, welche die LOHAS auszeichnen ...13 Abbildung 4: Die Umsatzentwicklung der Bio-Lebensmittel in Deutschland

Abbildung 5: Die Top-10 der umsatzstärksten Bio-Märkte 2007 (Vergleich ausgewählter Länder der Europäischen Union (EU) und der USA)

Abbildung 6: Weltweiter Umsatz mit Produkten aus Bio-Baumwolle (in Mrd. US$)

Abbildung 7: Das Tourismussystem

Abbildung 8: Entwicklung der weltweiten Ankünfte und Einnahmen im Tourismus von 1950 bis 2020

Abbildung 9: Die Entwicklung der Urlaubsreiseintensität (mind. eine oder mehrere gemachte Urlaubsreisen im Jahr) der Deutschen von 1972 – 2008

Abbildung 10: Der durchschnittliche Aufenthalt und die durchschnittlichen Ausgaben der Deutschen bei Urlaubsreisen (pro Person in Tage und Euro)

Abbildung 11: Anteile der bei Urlaubsreisen verwendeten Verkehrsmittel

Abbildung 12: Marktübersicht der Reiseveranstalter in Deutschland 2007/08

Abbildung 13: Darstellung der negativen Folgen einer Urlaubsreise auf Natur und Umwelt anhand der touristischen Leistungskette

Abbildung 14: Zielsystem für einen nachhaltigen Tourismus

Abbildung 15: Vergleich der Effizienz verschiedener Verkehrsmittel (pro Person und einer Tonne CO2-Ausstoß)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Die 10 beliebtesten Reiseziele der Deutschen (Besucher in Mio. mit mindes- tens vier Übernachtungen)

Tabelle 2: Beispiele allgemeiner ökologischer Ziele, Kriterien und Indikatoren

Tabelle 3: Beispiele allgemeiner ökonomischer Ziele, Kriterien und Indikatoren

Tabelle 4: Beispiele allgemeiner sozialer Ziele, Kriterien und Indikatoren

Tabelle 5: Beispielhafte Übersicht über diverse Umweltzeichen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Ausgangslage

„Die Zukunft des Tourismus wird langfristig davon abhängen, ob es gelingt, ihn nachhaltig zu gestalten.“1 (Heinz Fuchs)

Ein Kurztrip zum Shoppen nach Paris, für das Wochenende zum Fußballspiel nach London, über die Feiertage zum Sonnen an die türkische Riviera, Expeditionen in den Regenwald oder Wanderungen durch Wüsten- und Berglandschaften. Heutzutage bie- ten sich den Menschen zahlreiche kostengünstige Möglichkeiten ihrer Reise- und Er- lebnislust nachzukommen und die Vielfalt der Natur sowie die Lebensweisen fremder Kulturen kennenzulernen.

Der Tourismus ist eine der größten Wirtschaftszweige der Welt und konnte in den ver- gangenen Jahrzehnten immerzu konstante Zuwachsraten verzeichnen. Dieser Reise- wahn und die fast grenzenlose Mobilität, ausgelöst vor allem durch den regelrechten Boom der Billigflieger, stellt aber eine zunehmende Bedrohung für die Umwelt dar. Denn wie keine andere Wirtschaftsbranche ist der Tourismus abhängig von einer intak- ten Natur, fügt dieser aber zeitgleich Schäden durch ihren immensen Ressourcenbe- darf und –verbrauch zu und kann zur kulturellen Ausbeutung und sozialen Disparitäten führen. Doch Reisen können auch positive Folgen für Destinationen und die lokale Be- völkerung haben, wenn es gelingt, den Tourismus dem Prinzip der nachhaltigen Ent- wicklung folgend, umweltfreundlicher und sozialverträglicher zu gestalten sowie durch das eigene bewusste Urlaubsverhalten einen individuellen Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten.

Formen des nachhaltigen Tourismus spielten dabei bisher meist nur in Nischen eine Rolle, doch mittlerweile haben sämtliche touristische Leistungsträger, u.a. auch die Großunternehmen in der Sorge um ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit und der wachsenden Nachfrage nach diesen Urlaubstypen, die Notwendigkeit nachhaltiger Reisen erkannt, wodurch der Markt in diesem Segment in Bewegung geraten ist. Auf- grund dessen rückt nun auch der Trend2 des Lifestyle of Health and Sustainability (LOHAS)3 in den Fokus. Denn für die Vertreter dieses Lebensstils, den sog. LOHAS, sind ökologisch und nachhaltig orientierte, qualitativ hochwertige sowie komfortable und ethisch korrekte Wohlfühlangebote von immenser Bedeutung.

1.2 Zielsetzung

In der vorliegenden Ausarbeitung soll untersucht werden, welchen Einfluss der Trend des Lifestyle of Health and Sustainability auf den Tourismussektor ausübt und wie die Anforderungen der LOHAS am Reisen aussehen. Hierzu werden vorhandene und ge- plante Maßnahmen und Bestrebungen hinsichtlich nachhaltigen Tourismusangeboten seitens der größten Reiseveranstalter in Deutschland, den sog. „Big Player“ im Tou- rismus, sowie alternativen Anbietern aufgezeigt und untersucht4. Diese Analyse dient der umfassenden und vollständigen Beantwortung der Fragestellung, ob es Entwick- lungen in der Tourismusbranche zu Produkten und Angeboten gibt, die den Anforde- rungen der LOHAS gerecht werden und deren Bedürfnisse befriedigen.

Zielsetzung der Arbeit ist somit, nach der Erarbeitung fundierter theoretischer Grundla- gen sowohl zum Tourismus und zur Nachhaltigkeit im Allgemeinen bzw. der Nachhal- tigkeit im Tourismus als auch zum Konsumtrend LOHAS, die Merkmale eines bewuss- ten und nachhaltigen Reisens5 herauszuarbeiten und Maßnahmen, die die touristi- schen Leistungsträger ergreifen können6, dezidiert zu erläutern. Nach Darstellung des typischen LOHAS-Touristen7 sollen die Antworten des Tourismusmarktes auf diese neue Form des Urlaubens vorgestellt und analysiert werden.

1.3 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

Nach der einführenden Darstellung der Ausgangslage im ersten Teil der Arbeit, folgt im zweiten Abschnitt die ausführliche Begriffsbestimmung der Nachhaltigkeit bzw. der nachhaltigen Entwicklung. Zunächst wird auf den geschichtlichen Hintergrund des Be- griffs der Nachhaltigkeit eingegangen. Daraufhin wird die im Zeitablauf zunehmende Bedeutung des Prinzips der nachhaltigen Entwicklung verdeutlicht sowie die sich wechselseitig beeinflussenden Dimensionen der Nachhaltigkeit im Sinne der Ökologie, Ökonomie und Soziales definiert.

Im dritten Abschnitt dieser Ausarbeitung wird der Trend des Lifestyle of Health and Sustainability näher erläutert. Nach der Darstellung der gesellschaftlichen Veränderun- gen als Ursache für das Aufkommen dieses neuen Lebensstils wird das Hauptaugen- merk auf die LOHAS, also die Vertreter des Lifestyle of Health and Sustainability ge- legt. Dabei wird aufgezeigt, was diese auszeichnet, wodurch sie sich von klassischen Konsumenten unterscheiden, welche Einflussfaktoren diesem Trend „ihren Stempel aufdrücken“ und welche Märkte davon betroffen sind.

Der Begriff „Tourismus“ wird in Kapitel 4 erörtert und seine verschiedenen Aspekte beleuchtet. Nach der Beschreibung der Grundlagen zu Begriff, Bedeutung und System des Tourismus, wird anschließend ein Blick auf den Wirtschaftsfaktor Tourismus ge- worfen und die internationale sowie deutsche Reisebranche untersucht. Zum Schluss werden die Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt erläutert und die Sichtweise und das Interesse der deutschen Bevölkerung auf umweltbezogene Themen im Kon- text zu ihrem Urlaub dargestellt.

Die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Tourismus findet in Kapitel fünf statt. In die- sem Zusammenhang wird zunächst die historische Entwicklung des Nachhaltigkeits- begriffs im Rahmen des Tourismus näher erläutert sowie verschiedene Ansätze zur Definition des nachhaltigen Tourismus und die zugehörigen Ziele vorgestellt. Daraufhin stehen die Anforderungen am nachhaltigen Reisen im Mittelpunkt, wobei konkretisiert wird, welche Maßnahmen von den verschiedenen Akteuren im Tourismus gefordert werden. Im Anschluss daran werden die verschiedenen Möglichkeiten zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsbestrebungen aufgeführt. Der fünfte Abschnitt endet mit der Darle- gung der Eigenschaften eines bewussten und nachhaltigen Reisens, der Erläuterung der Handlungsmöglichkeiten von Anbietern im Tourismus sowie der Charakterisierung von typischen LOHAS-Touristen.

Im vorletzten Kapitel der Arbeit werden die vorhandenen nachhaltigen Tourismusange- bote und die Maßnahmen hinsichtlich einer nachhaltigen touristischen Entwicklung seitens der Reiseunternehmen einer detaillierten Analyse unterzogen. Dabei liegen zunächst die Großveranstalter TUI AG, Thomas Cook und REWE Group im Fokus der Betrachtung. Anschließend werden Angebote von Spezial- bzw. Nischenanbietern auf- gezeigt.

Nach zusammenfassender Darstellung der wesentlichen Erkenntnisse wird in Kapitel sieben resümiert, ob es Entwicklungen im Tourismus hin zu nachhaltigen Reisen gibt und diese Angebote im Einklang zu den Anforderungen der LOHAS stehen.

2 Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung

„Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftssicherung. Wer sie vernachlässigt, fängt sich nur allzu leicht irreversible Schäden ein.“8 (Thomas Loster)

2.1 Historische Entwicklung des Begriffs der Nachhaltigkeit

Wann immer heutzutage ökologische Motive in das Blickfeld der Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft geraten, ist oftmals die Rede von einer nachhaltigen Entwicklung9. Dabei ist das Prinzip der Nachhaltigkeit durchaus kein neues Konzept. Aus der Forstwirt- schaft stammend fand es seine Verwendung in diesem Sektor bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Leitprinzip des zu jener Zeit implementierten und durch Überwa- chung gekennzeichneten Waldbaus10. Dies war dringend erforderlich, da aufgrund der steigenden Industrialisierung und der damit verbundenen Zunahme des Holzver- brauchs für die Energieproduktion die Natur einer akuten Bedrohung ausgesetzt war11. Faktisch bedeutete dies, dass pro Zeiteinheit nur soviel Holz gefällt werden durfte, wie im Ganzen mengenmäßig und qualitativ wieder nachwuchs12. Der Grundgedanke die- ser Maxime war, dass von den Zinsen des Waldes und nicht von seinem Kapital, also den Beständen gelebt werden sollte13.

Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde dann im Laufe der Zeit um weitere ökologische Gesichtspunkte erweitert14. 1972 wurde im Rahmen der ersten globalen Umweltkonfe- renz in Stockholm verdeutlicht, dass umweltorientiertes Handeln allein für das Lösen der ökologischen Probleme der Menschheit nicht ausreicht und daher dringend auch ökonomische und soziale Aspekte mit einbezogen werden müssen15.

So kursieren in der Literatur mittlerweile eine Vielzahl von Definitionsansätzen zur Be- stimmung des Nachhaltigkeitsbegriffs16. Meist werden darunter Begriffe wie „dauer- haft“, „naturverträglich“, „langfristig durchhaltbar“ oder „zukunftsfähig“ verstanden17.

Die gängigste und bekannteste Definition zur nachhaltigen Entwicklung, dem sog. „sus- tainable development“, wurde 1987 von der World Commission on Environment and Development (WCED)18 im Rahmen des publizierten Berichts „Our Common Future“, besser bekannt als Brundtland-Bericht19, verfasst:

„Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs“20.

Unter einer nachhaltigen Entwicklung versteht man also eine Entwicklung, die den Be- dürfnissen der heutigen Generation Rechnung trägt, ohne die Möglichkeiten der Be- dürfnisbefriedigung kommender Generationen einzuschränken21. Müller definiert den Begriff der nachhaltigen Entwicklung etwas konkreter als „jene Zunahme der Lebens- qualität, das heißt des wirtschaftlichen Wohlstandes und des subjektiven Wohlbefin- dens, die mit geringerem Einsatz an nicht vermehrbaren Ressourcen sowie einer ab- nehmenden Belastung der Umwelt und der Menschen erzielt wird, mit dem Ziel, die Optionen zukünftiger Generationen nicht zu beschneiden“22.

Darauf folgend wurden im Jahr 1992 als Ergebnis der Konferenz der Vereinten Natio- nen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro mit der Bekanntma- chung grundlegender Schriftstücke wie der Agenda 2123 und den völkerrechtlich ge- ltenden Konventionen zum Schutz des globalen Klimas (Klimarahmenkonvention) so- wie der biologischen Vielfalt (Biodiversitätskonvention) die umwelt- und entwicklungs- politischen Grundprinzipien weiter spezifiziert24.

Charakteristisch für den Grundsatz der nachhaltigen Entwicklung sind insbesondere die Annahmen der weltweiten Konsensfähigkeit, die globale Ausrichtung, bei der so- wohl Industrie- als auch Entwicklungsländer mit einbezogen werden und die Auffas- sung, dass Umwelterhaltung und –entwicklung durch weltweite Zusammenarbeit mög- lich sei25.

Die Nachhaltigkeit kann somit als ein neues qualitatives Leitbild der Entwicklung für Umwelt und Gesellschaft bezeichnet werden, dessen Ziele neben der Verringerung und Beseitigung ökologischer Belastungen die langfristige Nutzbarkeit der natürlichen Ressourcen sind26.

2.2 Dimensionen der Nachhaltigkeit

Die Realisierung des Konzeptes der nachhaltigen Entwicklung erfolgt unter gleichwer- tiger Berücksichtigung der sich wechselseitig beeinflussenden ökologischen (Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Ökosystems), ökonomischen (Befriedigung der Existenzbe- dürfnisse) und sozialen (Gerechtigkeit innerhalb und zwischen Generationen) Dimensi- on, wodurch die Verträglichkeit von Maßnahmen und Vorhaben für die kommenden Generationen sichergestellt werden soll27.

Abbildung 1: Das Nachhaltigkeitsdreieck

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bieger (2006), S. 280.

Der deutsche Bundestag hat hierzu in Anlehnung an die Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“ vier generelle Handlungsgrundsätze bzw. Ziele hin- sichtlich einer nachhaltigen Entwicklung festgehalten:

- Ressourcen dürfen auf Dauer nur in dem Maße in Anspruch genommen wer den, wie sie sich regenerieren oder in ihrer Funktion durch erneuerbare Rohs- toffe und Energien ersetzt werden können (Wiederherstellung der Regenerati- ons- oder Substitutionsrate der Ressourcen).
- Die Abgabe von schädlichen Stoffen sollte sich an der Belastbarkeit von Um welt und Natur orientieren und darf auf Dauer nicht größer sein (Tragfähigkeit der Umweltmedien oder deren Anpassungsfähigkeit).
- Unannehmbare Bedrohungen und Risiken für das menschliche Wohlergehen und die Natur durch Beeinträchtigungen der Umwelt müssen vermieden wer- den.
- Das Zeitmaß von Menschen verschuldeten schädlichen Eingriffen in die Umwelt muss in einem ausgewogenen Verhältnis zu der Zeit stehen, die die Ökologie zur Anpassung, Genesung und Stabilisierung benötigt28.

Darüber hinaus sollten nach Becker et al. bezüglich der wirtschaftlichen Dimension die materiellen, vor allem die finanziellen, und die immateriellen Existenzbedürfnisse der Menschen befriedigt und geschützt werden, damit ein gewisses Mindestmaß an Le- bensstandard garantiert sei. Die soziale Dimension betreffend fordern die Autoren wei- terhin Teilnahmemöglichkeiten der Bürger an Entscheidungsprozessen sowie die Ge- währleistung eines humanen Gesellschaftssystems29.

Dadurch, dass in der Wissenschaft eine Unterscheidung zwischen harter bzw. starker und weicher bzw. schwacher Nachhaltigkeit getroffen wird, bestehen bei der Frage der Umsetzung der oben erwähnten Ziele schwerwiegende Kontroversen zwischen den sog. technischen Optimisten und Pessimisten. Harte Nachhaltigkeit bedeutet hierbei, dass sich erneuerbare und erschöpfbare Ressourcen nicht ersetzen lassen und natür- liche Knappheiten zu akzeptieren sind30. Die weiche Nachhaltigkeit dagegen impliziert den vollständigen Ausgleich des Umweltkapitals durch andere Kapitalarten, wodurch im Zentrum der Betrachtung lediglich die Gewährleistung der Energieeffizienz liegt31. Während nun die technischen Optimisten der Meinung sind, dass der ingenieurswis- senschaftliche Erfindungsgeist der Menschen die naturgegebenen Grenzen des Wach- stums kompensieren kann (Effizienzrevolution), zweifeln die technischen Pessimisten dies aufgrund der enormen Ausbeutung natürlicher Ressourcen an und befürchten in absehbarer Zeit eine weltweite Umwelt- und Klimakatastrophe, weshalb sie eine Selbstbeschränkung verlangen (Suffizienzrevolution)32.

Zum schnellstmöglichen Erlangen eines Zustandes, der mit den Zielvorgaben der nachhaltigen Entwicklung größtenteils übereinstimmt, ist daher eher ein ziel- und er- gebnisorientierter Kompromiss zwischen Effizienz- und Suffizienzrevolution erforder- lich33.

Auf den Tourismussektor, welcher in den Kapiteln vier und fünf ausführlich behandelt wird, bezogen, bedeutet dies, dass im Sinne einer nachhaltigen touristischen Entwick- lung die durch Urlaubsreisen erwirtschaftete zusätzliche Wertschöpfung mit geringeren Umweltbelastungen einhergehen sollte34.

3 Der Konsumtrend LOHAS

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“35 (Mahatma Gandhi)

3.1 Grün wird „in“ - Gesellschaftliche Veränderungen als Urs- prung eines neuen Lebensstils

„Diejenigen, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt hatten, verändern unsere Wirklichkeit.“36 Diese Aussage macht deutlich, wie sehr grüne Denkweisen, welche vormals für vollkommenen Konsumverzicht standen und deren Anhänger sich von der übrigen Gesellschaft abgrenzten, im Laufe der Zeit immer mehr in diese eingedrungen sind und sie nachhaltig geprägt und verändert haben. Während früher die Zugehörig- keit zur Öko-Kultur - das „Grünsein“ - mit ihren Leitbildern des Verzichts und der Enthaltsamkeit von allem, was nicht „bio“ war, quasi als Gegenstück zur konsumorien- tierten Gesellschaft und dem Kapitalismus galt, ist mittlerweile das ökologische Gedan- kengut bei einem Großteil der Menschen angekommen und beeinflusst diese nicht nur wesentlich in ihrem Alltag und bei ihren Konsumentscheidungen, sondern zwingt durch den entstandenen Paradigmenwechsel auch ganze Wirtschaftssparten zum Umden- ken37. Dies äußert sich unter anderem durch die Bemühungen, ihre Wertpapiere in ökologischen Fonds anzubieten, ihre Erzeugnisse umweltschonend herzustellen sowie durch Veröffentlichungen von Nachhaltigkeitsberichten und der Implementierung von Corporate Social Responsibility38-Initiativen in Unternehmen. Dadurch wird der Nutzen für die Gesellschaft und die sozialen Belange des Engagements verdeutlicht39. Maß- nahmen dieser Art dienen Unternehmen nicht nur als Aufwertung ihres Images40, son- dern werden zunehmend zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor, da sie von Konsumen- ten heute mehr und mehr bei deren Kaufprozessen berücksichtigt werden41. Allein in Deutschland gaben 80% der Menschen an, dass ihre Kaufabsicht davon abhängt, ob ein Produkt in seiner Herstellung und im Gebrauch umweltfreundlich ist42. Die Wirt- schaft fokussiert sich deshalb verstärkt auf die ethischen und ökologischen Wünsche der Kunden43, welche ihre „energiesparenden, lebensbejahenden, umweltschonenden Gewohnheiten in den Markt einbringen“44.

Megatrends45 wie Individualisierung und Wertewandel sind Hauptgründe und Treiber dieser Veränderungsprozesse im Konsumverhalten und Lebensstil der LOHAS – „he- raus aus der Verzichtsideologie in die neue Welt des verantwortlichen Genießens“ – sozusagen vom „Ökobewusstsein zum Green-Lifestyle“46. Sie dienen als Basis zur Beschreibung der LOHAS als zukünftige Nachfrager sowie fortschrittliche gesellschaft- liche Bewegung47.

Unter Individualisierung versteht man die Herauslösung der Menschen aus historisch vorgegebenen Sozialformen und -bindungen48. Ausgelöst durch die Modernisierung der Gesellschaft im letzten Jahrhundert hat sie erhebliche Veränderungen der Lebens- stile und Konsumwünsche bewirkt49. Klassische, durch soziale Schicht, Abstammung oder Geschlecht vorgegebene Rollen wurden durch individuelle Lebensentwürfe er- setzt50. Die Unabhängigkeit der Individuen von Kirche und Staat, die Emanzipation der Frau sowie die steigenden Konsum-Sehnsüchte und –Begierden des Einzelnen stellen Beispiele der Individualisierung dar51.

Besonders kennzeichnend für den Lifestyle of Health and Sustainability ist der Werte- wandel. Werte beeinflussen Wünsche und Gepflogenheiten der Menschen, kündigen gemeinschaftliche Wandlungen von Moral und Einstellungen an52 und sind nach Hill- mann „allgemeine grundlegende, zentrale Ziele, Orientierungsstandards und –leitlinien für das Handeln von Individuen, Gruppen-, Organisations- und Gesellschaftsangehöri- gen und damit auch für die Aktivitäten sozialer Gebilde“53. Sie dienen den Menschen als Orientierung über das ethisch vertretbare, definieren somit gut und böse54 und ha- ben sich von der traditionellen Pflichtkultur in der Mitte des 20. Jahrhunderts über die Modernisierung und Werteskepsis der sog. 1968er und ihren Folgen bis hin zur aktuel- len Werte- Wiedergeburt häufig verändert. Während bis in die sechziger Jahre die ge- sellschaftlichen Werte durch Staat, Religion und Familie auferlegt wurden, stellte die 68er-Bewegung diese alt hergebrachten Werte in Frage. Mit dem Comeback der Werte rücken diese verlässlichen Leitbilder nun wieder in den Vordergrund55. In Abbildung 2 wird der Wertewandel von der konservativen Pflichtkultur zu den LOHAS grafisch ver- anschaulicht.

Abbildung 2: Wertewandel von der konservativen Pflichtkultur hin zu den LOHAS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S 19.

Das Bewusstsein eines nachhaltigen Verbraucherverhaltens rückt zunehmend in den Vordergrund, um potenzielle Folgeschäden des Konsums zu vermeiden56. Somit ent- wickelt sich die Ökologie im Sinne des grünen Gedankenguts, immer mehr zum sinn- spendenden Wertesystem, welches alle Lebensbereiche umfasst57. Die LOHAS gelten dabei als Motor, der für Reformen in der Gesellschaft sorgen wird58.

3.2 Definition und Werte der LOHAS

„Jeder kann für sich einen Beitrag leisten, die Welt zu verbessern. Und muss dabei nicht zu kritisch sein mit sich.“ 59 (Christoph Harrach)

„Lebe klimaneutral, konsumiere, und habe Spaß!“60 Mit diesem Grundsatz könnte man den Lebensstil der LOHAS kurz und prägnant beschreiben. Doch wer oder was sind die LOHAS konkret und was zeichnet sie aus? LOHAS bedeutet aus dem Chinesi- schen übersetzt „glückliches Leben“61 und steht für einen neuen, ökologisch geprägten Lebensstil mit Konsumenten, die aus allen Bereichen und Schichten der Gesellschaft stammen. Sie vereinen Wertvorstellungen und Bedürfnisse wie z.B. Genuss und Nachhaltigkeit, Umweltschutz und modernes Design oder auch eigenes Wohlergehen und globale Angelegenheiten, die bisher als gegensätzlich galten62. Moralisch ein- wandfreies Verhalten sowie Konsum und Kapitalismus begegnen sich somit auf der- selben Ebene63.

Eine der Besonderheiten der LOHAS-Anhänger ist die Tatsache, dass sie sich nicht auf herkömmlicher Art und Weise nach Alter, Geschlecht, Einkommen, Wohnort etc. gruppieren lassen64. Demographisch nicht erfassbar65, handelt es sich um eine alters- neutrale Bewegung, die man quasi in allen Altersklassen ab 20 Jahren vorfindet66. Trotz keiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht verfügen die LOHAS überwiegend über ein hohes Nettoeinkommen, sind überdurchschnittlich gebildet67 und bedienen sich in der Regel an Leitbildern aus der akademischen Elite68.

LOHAS begeistern sich für Technik, sehen zuversichtlich in die Zukunft und sind ge- sundheits- und verantwortungsbewusst69. Aber auch Spaß- und Genussorientierung prägen die Bewegung, womit sie sich von der früheren Öko-Kultur unterscheiden, und daher auch als „moralische Hedonisten“70 bezeichnet werden.

Paul Ray, der mit seinem im Jahre 2000 veröffentlichten Werk „Cultural Creatives – How 50 million people are changing the world“ (in Zusammenarbeit mit der Psycholo- gin Ruth Anderson), gewissermaßen als Pionier des LOHAS bezeichnet werden kann, beschreibt die LOHAS bzw. „Kulturell Kreativen“71 folgendermaßen: „Kulturell Kreative sind intensive Leser und kaufen mehr Bücher als durchschnittliche Amerikaner. Sie sehen weniger fern [...] und setzen sich aktiv mit Kunst und Kultur auseinander. In ih- rem Streben nach Authentizität lehnen sie schlechte Qualität ab [...] und informieren sich erst anhand von Tests. [...] Bei den meisten zukunftsweisenden technischen Er- neuerungen und wissensintensiven Produkten [...] sind sie Vorreiter. [...] Sie kaufen Bioprodukte, [...] doch äußere Statussymbole lehnen sie ab“72.

Anhand der folgenden Grafik sollen die wesentlichen Einflussfaktoren des LOHAS- Trends sowie die Eigenschaften der LOHAS dargestellt werden:

Abbildung 3: Einflusssphären und Eigenschaften, welche die LOHAS auszeich- nen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 22./ 31.

Qualitativ hochwertige Waren und Dienstleistungen sind für die LOHAS von großer Bedeutung, da es ihnen nicht um ein „mehr“, sondern um ein „besser“ geht. Produkte sollten demnach ihren ökologischen und moralischen Anforderungen gerecht werden73. Sparen um jeden Preis kommt für die sog. „Moralkapitalisten“ nicht in Frage, was zählt ist der qualitätsbasierte und ethische Konsum74.

Werte, wie im vorherigen Kapitel bereits erläutert, haben eine enorme Wichtigkeit. Die sog. Werte-Renaissance bedeutet aber nicht, dass sich die LOHAS die traditionellen Werte aufzwingen lassen. Sie lassen sich viel mehr von den verlässlichen Leitbildern führen und betten diese den eigenen Zielen entsprechend in ihren Lebensstil ein75. Dadurch entstehen neuartige hybride Verhaltensweisen bzw. der bereits angesproche- ne moralische Hedonismus76.

LOHAS streben nach Authentizität. Sie möchten das Unverfälschte, Einzigartige und Unverkennbare erleben77 und legen Wert auf persönliche Erfahrungen sowie das Wis- sen anderer. Ray nennt diese Sehnsucht nach einer ganzheitlichen Sichtweise „the big picture“78. Damit leiten sie das Ende einer schrillen, ironiegeprägten Ära, der sog. Spaßgesellschaft, ein und begeben sich in Richtung einer Sinngesellschaft, in welcher sie Identität und geistig-mentales Wachstum erlangen wollen79. Bei dieser inneren Selbstfindung ist die Spiritualität80 von besonderer Relevanz, wobei Spiritualität hier nicht unbedingt gleichzusetzen ist mit Religiosität. Die LOHAS wollen sich nicht mehr zwanghaft von einer Institution vorschreiben lassen, was sie zu glauben haben. Es geht ihnen viel mehr um immaterielle Dinge wie die ganzheitliche Betrachtung der Rea- lität und des eigenen Bewusstseins81.

Wellness und Gesundheit spielen ebenfalls eine große Rolle für die LOHAS. Sie möch- ten sich wohlfühlen, ein genussvolles Leben führen und streben dabei nach umfassen- der Gesundheit für Körper, Seele und Geist82. Kennzeichnend dafür ist beispielsweise der Yoga-Boom. Mittlerweile üben knapp 2,5 Mio. Deutsche Yoga aus, der Umsatz in diesem Wirtschaftsbereich wird auf 500 Mio. Euro geschätzt83.

Als aufmerksame Einwohner und Mitmenschen nehmen LOHAS zunehmend Abstand von der für sie unglaubwürdigen Regierungspolitik und übernehmen stattdessen Ver- antwortung in ihren Wohngebieten durch lokales und regionales Engagement, bei- spielsweise durch Ausübung von Ehrenämtern84.

Auch die aktive Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur spielt für die LOHAS eine große Rolle. Sie wollen die kulturellen Angebote aber nicht nur passiv wahrnehmen, sondern bewusst daran teilnehmen85.

Den Medien gegenüber verhalten sich die LOHAS sehr kritisch. Insbesondere schwammige und übertriebene Berichterstattung in der sog. Klatschpresse oder im Fernsehen lehnen sie ab86. Ihre Informationen beziehen sie bevorzugt aus dem Inter- net, welches sie altersindifferent überdurchschnittlich nutzen und das als Leitmedium der LOHAS bezeichnet werden kann87. Besonders deutlich wird dies durch die täglich wachsende Anzahl an LOHAS-Portalen, Communities und Blogs88, in denen sich die Anhänger aktiv beteiligen und Informationsaustausch betreiben. Die schnelle Kommu nikation untereinander ermöglicht es den LOHAS, über mutmaßliche „Greenwas- hing“89-Vergehen von Unternehmen oder aktuellen Innovationen im Bilde zu sein. So erwarten die LOHAS von Marketing-Bestrebungen seitens der Unternehmen eine klare Ansprache und volle Transparenz90. Klassische Werbemaßnahmen alleine reichen nicht mehr aus, um die LOHAS zu erreichen91.

Zusammenfassend kann man den hybriden Lebensstil des „Sowohl-als-Auch“ der LOHAS folgendermaßen beschreiben:

LOHAS sind trotz intensivem Naturbezug äußerst technikaffin und vereinen Genuss und Gesundheit genauso wie Spiritualität und Wirklichkeitsbezug. Sie sind modern, aber dennoch wertebewusst und sehen keine Gegensätze zwischen einem selbstbe- zogenen und gleichzeitig gemeinschaftsorientierten Handeln. Obgleich sehr individuell, betrachten sie sich nicht als Elite und ungeachtet ihrer hohen Ansprüche vermeiden sie Statusluxus92.

Bei dem Versuch, die Anzahl der LOHAS-Anhänger zu quantifizieren, findet man in der Literatur aufgrund der komplexen Struktur dieser Zielgruppe unterschiedliche Ergeb- nisse. Ray schätzt die Zahl der LOHAS, wie der Untertitel seines oben erwähnten Bu- ches bereits verrät, auf 50 Millionen Menschen in den USA93, während Zolli und Abur- dene diese Zahl bereits auf 63 Millionen94 bzw. 30 Prozent der Erwachsenenbevölke- rung95 beziffern.

In Deutschland96 liefern Studien verschiedene Resultate zur LOHAS-Bevölkerung. Die Schätzungen belaufen sich von 5,6%97 (BURDA Greenstyle Report) über 19,3%98 (Touchpoint LOHAS-Monitor) bis hin zu 30%99 (AC Nielsen LOHAS-Studie) der rele- vanten Bevölkerung. Erwähnenswert ist des Weiteren, dass vor allem Frauen dem LOHAS-Profil am ehesten gerecht werden. Ray zufolge sind bereits 60% der LOHAS in den USA weiblich100 und auch in Deutschland scheint nachhaltiger und ethisch korrek- ter Konsum „Frauensache“ zu sein, da 43% der befragten Frauen angeben, dass die Umstände, unter denen Waren produziert werden, ihren Kaufprozess wesentlich be- einflussen und sie mit ihrer Einstellung eine Verbesserung bewirken wollen101.

In einem Punkt sind sich sämtliche Autoren einig: Ethische Gesichtspunkte spielen für eine wachsende Anzahl von Konsumenten beim Einkauf eine gewichtige Rolle und auf lange Sicht werden bis zu 50% der Menschen in Zentraleuropa, Nordamerika sowie Asien der Lifestyle-Avantgarde der LOHAS angehören102.

3.3 LOHAS-Märkte

„Aus dem Nischenmarkt ist ein Mengenmarkt geworden.“103

(Jörg Reuter)

Die grüne Ökonomie104 ist im Vormarsch, was sicherlich auch am Einfluss der LOHAS auf die Märkte liegt. Wie in den vorherigen Kapiteln erläutert, sind viele Unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, gezwungen, den kritischen LOHAS entgegenzukom- men, da diese in ihren Konsumentscheidungen auf weniger umweltfreundliche Produk- te sehr sensibel reagieren und diese kategorisch ablehnen. Bio-Qualität, Fair Trade, sozialer Mehrwert und ethisch korrekte Herstellungsbedingungen – dies sind wesentli- che Kaufgründe der LOHAS. Das Natural Marketing Institute in den Vereinigten Staa- ten schätzt allein die US-LOHAS-Industrie für das Jahr 2010 für alternative Energien und Automobile, Gesundheits- und Lebensmittelprodukte, Öko-Tourismus, „grünes“ Bauen und nachhaltige Geldanlagen auf 424 Milliarden US-Dollar (US$)105. In Deutsch land wird der Markt auf 200 Milliarden Euro beziffert106. Die Green Economy soll global bis ins Jahr 2015 ca. 1,6 Billiarden US$ umfassen107. Die Unternehmensberater der Boston Consulting Group gehen sogar davon aus, dass die LOHAS-Märkte bis zum Jahr 2020 mehr Arbeitsplätze bereit halten werden als die Automobilindustrie108.

Im Folgenden soll auf die wichtigsten LOHAS-Märkte eingegangen werden.

In der Lebensmittelbranche ist der Bio-Trend am deutlichsten zu beobachten. Dies wird sowohl an den Veränderungen der Konsumenten hin zu einer bewussten Ernährungs- weise ersichtlich, als auch an den zunehmenden Aktivitäten der Discounter in diesem Marktsegment109. Auch sie haben erkannt, dass sich die Menschen viel mehr Gedan- ken um die Qualität ihrer Nahrungsmittel machen, ohne dabei beispielsweise auf Fast- food oder Fertiggerichte verzichten zu wollen, solange diese ethisch korrekt und ge- sund sind und zudem auch noch gut schmecken110. ALDI beispielsweise hat im Jahr 2006 seine Umsätze im Bereich der Bio-Lebensmittel um 46% im Vergleich zum Vor- jahr gesteigert, während die anderen Discounter ihre Verkäufe gar um 64% erhöhen konnten111.

Der Anstoß dieser Bewusstseinsveränderung hin zu authentischen und qualitativ hochwertigen Produkten erfolgte nicht zuletzt aufgrund der sich häufenden Lebensmit- telskandale. Davon profitieren überwiegend die lokalen Produzenten, da die Zweifel der LOHAS weiterhin insbesondere Billiganbietern und Großunternehmen gelten112. Den Trend hin zu Bio-Food113 erkennt man auch dadurch, dass im Jahr 2008 bereits 86% der deutschen Haushalte mindestens einmal Lebensmittel aus ökologischer Hers- tellung bezogen haben114 und 77,6% freiwillig einen Aufpreis für Bio-Produkte zahlen würden115. Abbildung 4 illustriert die Umsatzentwicklung der Bio-Lebensmittel in Deutschland, welche mit Ausnahme von einem Jahr stets in zweistelliger Höhe ange- wachsen ist und im Jahre 2008 auf 5,8 Mrd. Euro geschätzt wird. Das Bio-Food bringt es somit bei steigender Tendenz auf einen Marktanteil von 3,5%116.

Abbildung 4: Die Umsatzentwicklung der Bio-Lebensmittel in Deutschland

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BÖLW (2009), S 17.

Damit steht Deutschland in Europa an vorderster Front und ist hinter den USA der zweitgrößte Organic-Food-Markt weltweit, wie im Folgenden grafisch veranschaulicht wird.

Abbildung 5: Die Top-10 der umsatzstärksten Bio-Märkte 2007 (Vergleich ausge- wählter Länder der Europäischen Union (EU) und der USA)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an BÖLW (2009), S 21.

Das Thema Gesundheit rückt in der Gesellschaft immer mehr in den Fokus. Rauchver- bot, Yoga, Pilates, Functional Food, Naturkosmetik, Wellness-Farmen und rezeptfreie Arzneimittel – nur eine Auswahl von Begriffen, die für das neue Gesundheitsbewuss- tsein der Menschen stehen. So geben 80% der Verbraucher gesundheitliche Motive bei ihren Kaufentscheidungen an117. Hieraus ergeben sich für den Gesundheitsmarkt erhebliche Chancen. Die Menschen sehen sich zunehmend in der Pflicht, aktiv für ihr Wohlergehen zu sorgen, indem sie Eigeninitiative zeigen, vorbeugende Maßnahmen ergreifen und sich beraten lassen118. LOHAS verspüren Gesundheit nicht mehr nur als die Absenz von Krankheit, sie empfinden es viel mehr als ein Ziel, dass es Schritt für Schritt zu erreichen gilt, um so ein glückliches und ausgeglichenes Leben in Wohlbe- finden zu führen119. Vor allem die Lebensmittel- und Gastronomiebranche kann von dieser Entwicklung Profit ziehen, wenn sie sich deren Anforderungen anpassen. Aber auch für den Fitness- und Wellnessmarkt sowie für Ärzte, Apotheken und Krankenhäu- ser ergeben sich mit speziellen und innovativen Dienstleistungsangeboten hohe Erlös- potenziale120.

Im Zuge dieser Entwicklungen auf den bereits erwähnten Märkten bestehen auch in der Modebranche Möglichkeiten, aus dem bewussten Konsum der LOHAS Vorteile zu ziehen. Wie bereits in Kapitel 3.2 erläutert, sind für die LOHAS das soziale Engage- ment der Hersteller sowie eine umweltfreundliche Produktion von besonderer Bedeu- tung121. Die Bekleidung sollte also nicht nur qualitativ hochwertig sein und gut ausse- hen, sondern auch die ethischen und ökologischen Ansprüche der LOHAS erfüllen122. Diverse prominente und umweltorientierte Schauspieler und Sänger aus den USA tra- gen durch ihre Vorliebe für Öko-Fashion bereits dazu bei, dass diese Art von Mode gesellschaftlich immer weniger verpönt ist und zunehmend an Beliebtheit gewinnt123. Viele Markenfirmen wie H&M, Levi´s, Marc O´Polo oder auch C&A haben diesen Trend erkannt und sind mit ihren eigenen „organic cotton“-Linien auf den Zug mit aufgesprun- gen124. C&A hat sogar in diesem Rahmen mit der Eröffnung seines ersten energieeffi- zienten „Eco-Store“ für Schlagzeilen gesorgt125 und ist mittlerweile zum zweitgrößten Kunden von Bio-Baumwolle aufgestiegen126. Daher verwundert es nicht, dass Naturtex- tilien in den vergangenen Jahren starke Umsatzzuwächse verzeichnen. Abbildung 6 demonstriert dies grafisch.

Abbildung 6: Weltweiter Umsatz mit Produkten aus Bio-Baumwolle (in Mrd. US$)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S 167./ Sieper (2009).

LOHAS sind keine Kostverächter oder Genussverweigerer. Vielmehr möchten sie von ästhetischen Produkten mit Stil angesprochen werden. Produktdesign steht mehr und mehr im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit. Erzeugnisse und deren Verpackungen müssen sich den Anforderungen der LOHAS hin zum ökologischen Design unterwer- fen. Daraus ergeben sich auch Vorteile für die Architektur- und Baubranche. Das Inter- esse der LOHAS an modernen „grünen“ Bauten, dem Einsatz von natürlichen Baustof- fen und der Nutzung alternativer Formen der Energiegewinnung wächst zunehmend127. Weitere wichtige LOHAS-Märkte finden sich im Sport- und Freizeitsektor, in der Me- dienbranche, sowie im Bereich der Umwelttechnologien und „grünen“ Finanzanlagen. Der Anlagenumfang im zuletzt genannten Sektor stieg hierbei in Form von sog. Öko- Fonds von 1,6 Mrd. Euro im Jahr 2000 um ein vielfaches auf 15 Mrd. Euro im Jahre 2006128.

Die Tourismusbranche, der für diese Arbeit wichtigste LOHAS-Markt, wird ausführlich im nachfolgenden Kapitel erläutert. Die Kriterien des bewussten und nachhaltigen Rei- sens sowie die Anforderungen der LOHAS an den Tourismus werden in Kapitel fünf behandelt.

4 Tourismus

4.1 Grundlagen zum Tourismus

4.1.1 Definition und Bedeutung des Tourismus

Tourismus129 umfasst nach Freyer „den nationalen und internationalen Reiseverkehr, d.h. Verkehr von Reisenden (oder Touristen) zwischen Heimatort und Reiseziel, den vorübergehenden Aufenthalt (Orts-)Fremder am Reiseziel sowie die Organisation der Reisevorbereitung und Reisenachbereitung am Heimatort“130.

Als geläufigste und wichtigste Definition von Tourismus wird heutzutage die Begriffsbe- stimmung der Welttourismusorganisation (UNWTO, kurz: WTO) verwendet, die wie folgt lautet: „Tourismus umfasst die Aktivitäten von Personen, die an Orte außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen und sich dort zu Freizeit-, Geschäfts- oder bestimm- ten anderen Zwecken nicht länger als ein Jahr ohne Unterbrechung aufhalten“131.

Die wesentlichen Bestandteile des Tourismus sind somit

- der Ortswechsel, also die räumliche Veränderung des Aufenthaltsorts einer Person, der mit einem Transportmittel (bspw. Automobil, Schienenverkehr, Flugzeug, Schiff, Bus) durchgeführt wird,
- wobei der Zielort lediglich temporär und somit nicht fortwährender Wohnsitz oder Arbeitsort sein darf132,
- die Motive der Reise, also die Gründe für den Ortswechsel, wie z.B. Freizeit und Erholung, Medizinische Behandlungen wie Kuren, Besuch von Verwand- ten, Dienst-, Pilger-, Kultur- oder Sportreisen,
- die Aktivitäten und Übernachtungen einer Person am Zielort, sowie
- die Interaktionen zwischen Anbietern und Nachfragern touristischer Produkte und der Reisenden selber133.

[...]


1 Lomoth (2009). Heinz Fuchs ist Vorstandsvorsitzender von TransFair und Referent für Unternehmens- verantwortung beim Evangelischen Entwicklungsdienst (EED).

2 Unter einem Trend versteht man eine aus heutiger Sicht denkbare zukünftige Entwicklung, die in der Vergangenheit und Gegenwart sicht- bzw. messbar ist und die begründete Annahme besteht, dass sie in der Zukunft andauern wird. (Vgl. Lohmann; Aderhold (2008), S. 5.).

3 Das Akronym LOHAS steht für den Lifestyle of Health and Sustainability und wird im 3.Kapitel näher erläutert. Übersetzt meint der Begriff grob die Ausrichtung der Lebensweise auf Gesundheit und Nachhal- tigkeit.

4 Vgl. Kapitel 6, S. 55ff.

5 Vgl. Kapitel 5.4.1, S. 52ff.

6 Vgl. Kapitel 5.4.2, S. 56ff.

7 Vgl. Kapitel 5.4.3, S. 58ff.

8 Rat für Nachhaltige Entwicklung (o.J.). Thomas Loster ist Mitglied des 2001 von der Bundesregierung berufenen Rates für Nachhaltige Entwicklung, deren Aufgaben die Entwicklung von Beiträgen für die Um- setzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sind sowie das Bestreben, die Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu ma- chen.

9 Vgl. Müller (2007), S. 26.

10 Vgl. Baumgartner (2008), S. 23.

11 Vgl. VISIT (2004), S. 6.

12 Vgl. Bieger (2006), S. 279.

13 Vgl. Schaller (2004).

14 Vgl. Schulz (2008c), S. 58.

15 Vgl. Baumgartner; Röhrer (1998), S. 16.

16 Vgl. Schulz (2008c), S. 62.

17 Vgl. Baumgartner (2000), S. 10.

18 Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen.

19 Der Bericht wurde unter dem Vorsitz der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem

Brundtland veröffentlicht und erlangte durch die Bezeichnung als Brundtland-Bericht größere Bekanntheit. (Vgl. Baumgartner (2000), S. 8.).

20 WCED (1987), S. 43.

21 Vgl. Opaschowski (2001), S. 43.

22 Müller (2007), S. 28.

23 Die Agenda 21 (Agenda für das 21. Jahrhundert) ist ein weitläufiges Maßnahmenprogramm, das zwar nicht völkerrechtlich bindend ist, aber an der UN-Weltgipfelkonferenz „Environment and Development“ in Rio 1992 von 182 Staaten ratifiziert wurde, mit dem Ziel der Festlegung der Grundlagen zur Sicherung einer dauerhaften Zukunft unseres Planeten von jetzt bis in das 21. Jahrhundert sowie der Bestimmung der wesentlichen Umwelt- und Entwicklungsfragen, von welchen ökonomische oder ökologische Belastun- gen ausgehen könnten. (Vgl. Müller (2007), S. 201.).

24 Vgl. Meyer; Räth (2001), S. 18f.

25 Vgl. Baumgartner (2000), S. 11.

26 Vgl. Revermann; Petermann (2003), S. 136.

27 Vgl. Bieger (2006), S. 279./ Vgl. Revermann; Petermann (2003), S. 136.

28 Vgl. UBA (2003), S. 6.

29 Vgl. Becker; Job; Witzel (1996), S. 5.

30 Vgl. Bieger (2006), S. 280.

31 Vgl. Müller (2007), S. 26.

32 Vgl. Becker; Job; Witzel (1996), S. 4.

33 Vgl. Baumgartner (2008), S. 26.

34 Vgl. Müller (2007), S. 27.

35 Forum anders reisen (2008), S. 7. Mahatma Gandhi war der politische und geistige Führer der indi- schen Unabhängigkeitsbewegung.

36 Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 6.

37 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 9 f.

38 Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet Unternehmerische Sozialverantwortung und ist ein Konzept der freiwilligen gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, das die Aspekte der Nach- haltigkeit aufnimmt und sich auf die drei Säulen Wirtschaft, Soziales und Umwelt stützt. (Vgl. Forum an- ders reisen (2008), S. 192).

39 Vgl. Arnold; Siebenhühner (2007), S. 149.

40 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 16.

41 Vgl. Aburdene (2008), S. 32./ Vgl. Schommer; Harms; Gottschlich (2007), S. 4.

42 Vgl. Klaus (2008), S. 20.

43 Vgl. Unfried (2007).

44 Aburdene (2008), S. 185.

45 Hierunter versteht man größere Veränderungsprozesse, die sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken und sich in sämtlichen Lebensbereichen äußern. Sie wirken umfassend und gravierend für alle gesell- schaftlichen Akteure und prägen somit die zukünftigen Märkte. (Vgl. Z_punkt (2008)).

46 Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 10.

47 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 17.

48 Vgl. Schroer (2000), S. 13.

49 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 18.

50 Vgl. Romeiß-Stracke (2003), S. 27.

51 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 18f.

52 Vgl. Wenzel; Kirig (2006), S. 23.

53 Hillmann (2001), S. 15.

54 Vgl. Wenzel; Kirig (2006), S. 22.

55 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 20.

56 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 2.

57 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 9.

58 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 13.

59 Unfried (2007). Christoph Harrach ist freier Marketing-Berater, „Öko-Trendscout“ und gehört mit seinem Blog „Karmakonsum“ zu den aktivsten deutschen LOHAS-Bloggern.

60 Holthoff-Stenger (2008), S. 122.

61 Vgl. Franke (2008), S. 18.

62 Vgl. Baumbach (2007), S. 123.

63 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 3.

64 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 15.

65 Vgl. Ray; Anderson (2000), S. 22.

66 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 16.

67 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 5./ Vgl. Schulz (2008a), S. 37.

68 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 16.

69 Vgl. Albrecht (2007), S. 2.

70 Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 23.

71 In der Literatur werden LOHAS und Kulturell Kreative teils als identisch betrachtet (Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 21), teils wird auf viele Überschneidungen hingewiesen, ohne aber detailliert auf Diffe- renzen einzugehen (Vgl. Aburdene (2008), S. 187). Da es aber zwischen beiden Konsumentengruppen keine Unterschiede zu geben scheint, wird in dieser Ausarbeitung der Begriff der LOHAS mit dem der Kulturell Kreativen gleichgesetzt.

72 Ray; Gründler (2004), S 32./ Vgl. Ray; Anderson (2000), S. 35f.

73 Vgl. Nickisch (2008), S. 37.

74 Vgl. Pientka (2008).

75 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 31f.

76 Vgl. Wenzel; Kirig (2006), S. 30.

77 Vgl. Bittner (2006), S. 37.

78 Vgl. Ray; Anderson (2000), S. 8.

79 Vgl. Romeiß-Stracke (2003), S. 127f.

80 Aburdene versucht Spiritualität folgendermaßen zu definieren: „ Spiritualität heißt, das Verlangen nach etwas anderem zu spüren, nach dem Frieden, der Ganzheit und der Erfüllung, die [...] mit Geld nicht zu kaufen sind.“ (Aburdene (2008), S. 43).

81 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 23/32.

82 Vgl. Leendertse (2007).

83 Vgl. Sachse (2009).

84 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 29.

85 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 22.

86 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 22.

87 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 6.

88 Z.B.: „karmakonsum.de“, „utopia.de“, „ivyworld.de“, „lohas.de“, „lohasguide.de“, „greenorange.de“

89 Hierunter versteht man die Absicht, den Menschen ökologisch fragwürdige Erzeugnisse als besonders umweltfreundlich zu vermitteln. (Vgl. Braun (2008)).

90 Vgl. Nickisch (2008), S. 38f.

91 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 16.

92 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 33.

93 Ray bezeichnet dies als ein „kleines Frankreich“ mitten in den USA. (Vgl. Ray; Anderson (2000), S. 3).

94 Vgl. Zolli (2007)./ Vgl. Aburdene (2008), S. 186.

95 Erwachsenenbevölkerung über 15 Jahre in den Vereinigten Staaten von Amerika: 219 Mio. (Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 21f.)

96 In Deutschland leben ca. 82,2 Mio. Einwohner. Erwachsenenbevölkerung ab 15 Jahren ca. 71 Mio. (Vgl. Destatis (2007)).

97 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 4.

98 Vgl. Franke (2008), S. 18.

99 Vgl. Kerns; Häusler (2008), S. 9.

100 Vgl. Ray; Anderson (2000), S. 13.

101 Vgl. Brigitte (2008).

102 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 20.

103 Theisen-Canibol (2007). Jörg Reuter ist Inhaber und Geschäftsführer der Berliner Ökostrategiebera tung Reuter, Dr.Dienel & Kollegen GbR.

104 Synonym verwendete Begriffe sind: Green Economy, Greenomics.

105 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 17.

106 Vgl. Schulz (2008b), S. 27.

107 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 17.

108 Vgl. Spiegel (2009), S. 14.

109 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 8.

110 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 51.

111 Vgl. Englisch (2007), S. 1.

112 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 87.

113 Synonym verwendete Begriffe sind: Bio-Lebensmittel, Organic-Food.

114 Vgl. Nielsen (2009).

115 Vgl. Schommer; Harms; Gottschlich (2007), S. 6.

116 Vgl. BÖLW (2009), S. 16.

117 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 105.

118 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 11.

119 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 64.

120 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 105f.

121 Vgl. Schmidt; Littek; Nickl (2007), S. 11.

122 Vgl. Häusler; Kerns (2008), S. 5.

123 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2008), S. 166f.

124 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 59f.

125 Vgl. Wilhelm (2008), S. 18.

126 Vgl. Sieper (2009).

127 Vgl. Wenzel; Kirig; Rauch (2007), S. 70f.

128 Vgl. Englisch (2007), S. 2.

129 Synonym verwendete Begriffe sind: Fremdenverkehr, Reiseverkehr, Touristik. In der Literatur werden diese Begriffe teilweise nebeneinander verwendet und es wird auf gewisse Unterscheidungen hingewie- sen. Doch mittlerweile hat es sich etabliert, aufgrund der Kunden- und Dienstleistungsorientierung den international geläufigeren Begriff „Tourismus“ zu gebrauchen, wobei die anderen Bezeichnungen ebenfalls identisch benutzt werden können. (Vgl. Freyer (2006), S. 7f./ Vgl. Mundt (2006), S. 1ff.).

130 Vgl. Freyer (2006), S. 1.

131 Vgl. Freyer (1999), S. 5.

132 Vgl. Luft (2005), S. 15.

133 Vgl. Dettmer; Hausmann; Schulz (2008), S. 3.

Final del extracto de 121 páginas

Detalles

Título
Konsumtrend LOHAS. Eine Analyse nachhaltiger Tourismusangebote für das bewusste und nachhaltige Reisen
Universidad
University of Hohenheim
Calificación
1,7
Autor
Año
2009
Páginas
121
No. de catálogo
V142677
ISBN (Ebook)
9783640530441
ISBN (Libro)
9783640530229
Tamaño de fichero
1634 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
LOHAS, Tourismus, Nachhaltigkeit, Lifestyle of Health and Sustainability
Citar trabajo
Ozan Yüceler (Autor), 2009, Konsumtrend LOHAS. Eine Analyse nachhaltiger Tourismusangebote für das bewusste und nachhaltige Reisen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142677

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