Die vorliegende Referatsausarbeitung befasst sich mit den Themen von Edwin M. Lemert, der 1951 abweichendes Verhalten als ein Produkt von gesellschaftlichen Interaktions- und Reaktionsprozessen bezeichnete: Nicht der delinquente Jugendliche mit seinen Erziehungsdefiziten habe Schuld an seinem devianten Verhalten, sondern erst die Polizei, das Jugendamt oder der Bewährungshelfer verhelfen ihm zur kriminellen Karriere. Ist letztendlich die Gesellschaft an allem schuld?
Im ersten Kapitel wird zunächst der theoretische Ausgangspunkt dargelegt. Anschließend wird der Erklärungsansatz von Lemert zum abweichenden Verhalten vorgestellt. Insbesondere seine primäre und sekundäre Devianz und sein Verlaufsmodell zu einer kriminellen Karriere werden detailliert erklärt. Im Folgenden wird die Rolle der Gesellschaft veranschaulicht, denn für Lemert kann die sekundäre Devianz nicht ohne die soziale Kontrolle verstanden werden. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung und Gesamtbewertung des Erklärungsansatzes von Lemert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Symbolischer Interaktionismus als theoretische Grundlage
- Primäre und sekundäre Devianz
Verlaufsmodell einer kriminellen Karriere nach Lemert - Die Rolle der Gesellschaft
- Überlegungen zum Erklärungsansatz von Lemert
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Theorie der primären und sekundären Devianz von Edwin M. Lemert, die im Kontext des symbolischen Interaktionismus betrachtet wird. Ziel ist es, den Erklärungsansatz von Lemert zu analysieren und seine Bedeutung für das Verständnis von abweichendem Verhalten aufzuzeigen.
- Symbolischer Interaktionismus als theoretische Grundlage
- Die Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Devianz
- Der Einfluss sozialer Kontrolle auf die Entwicklung abweichenden Verhaltens
- Die Rolle der Gesellschaft bei der Entstehung einer kriminellen Karriere
- Kritik und Weiterentwicklung von Lemerts Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Kontext der Hausarbeit dar und erläutert die Bedeutung der Labeling-Perspektive für die Erforschung abweichenden Verhaltens. Sie führt kurz in die Arbeit von Edwin M. Lemert ein und beleuchtet die Relevanz seiner Theorie für die zeitgenössische Soziologie.
- Symbolischer Interaktionismus als theoretische Grundlage: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Prinzipien des symbolischen Interaktionismus, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der sozialen Interaktion in der Selbst- und Identitätsbildung. Es betont die Bedeutung des "self" und die Prozesse der Rollenübernahme, die für den Erklärungsansatz von Lemert zentral sind.
- Primäre und sekundäre Devianz: Dieses Kapitel präsentiert Lemerts Theorie der primären und sekundären Devianz. Es erklärt die Unterscheidung zwischen diesen beiden Formen abweichenden Verhaltens und beschreibt den Prozess, wie sich primäre Devianz in sekundäre Devianz entwickeln kann. Darüber hinaus wird das von Lemert entwickelte Verlaufsmodell einer kriminellen Karriere vorgestellt.
- Die Rolle der Gesellschaft: Dieses Kapitel widmet sich der Rolle der Gesellschaft bei der Entstehung abweichenden Verhaltens. Es analysiert die Bedeutung sozialer Kontrolle, Etikettierungsprozesse und die Reaktion der Gesellschaft auf abweichendes Verhalten, die nach Lemert zur Entstehung sekundärer Devianz führen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen der Labeling-Theorie, wie z.B. primäre Devianz, sekundäre Devianz, sozialer Kontrolle, Etikettierungsprozesse und symbolischer Interaktionismus. Sie analysiert den Beitrag von Edwin M. Lemert zum Verständnis von abweichendem Verhalten und beleuchtet die Auswirkungen gesellschaftlicher Reaktionen auf die Entwicklung krimineller Karrieren.
- Quote paper
- Heike Meyer (Author), 2008, Ist die Gesellschaft an allem Schuld? Überlegungen zur primären und sekundären Devianz nach Edwin Lemert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142710