1. Einleitung
Im Verlauf der aktuellen Debatte um das deutsche Schulwesen machen immer mehr Terminologien die Runde, deren eigentliche Bedeutungen dazu neigen, analog zur Häufigkeit ihrer Benutzung aus dem Fokus zu entschwinden. Von einer Verbesserung der Schulqualität ist die Rede, ohne den an sich schon weitläufigen Begriff Qualität dabei auch nur annähernd einer hinreichenden Modifikation dem Bildungssektor entsprechend zu unterziehen.
Um diese wie auch immer geartete Schulqualität zu erreichen, wird des Weiteren nicht daran gespart, schlagwortartig anmutende Einzelbegriffe von der Sorte „Schulprogramm“, „Evaluation“ oder „Motivationsmanagement“ als Heilmittel für die herrschende Handlungsnotwenigkeit zu bemühen. Zahlreiche empirische Erhebungen haben deutlich gemacht, dass tatsächlich ein Handlungsbedarf auf dem Bildungssektor existiert. Doch welche Methoden sind am zweckdienlichsten für die notwendige Schulentwicklung?
Die aktuelle Schulverbesserungsforschung hat zwei Faktoren als entscheidend für die Verbesserung der Situation herausgestellt: Sie spricht sich eindeutig für die erweiterte Handlungsautonomie der deutschen Einzelschule auf der einen, und damit einhergehend für die Stärkung der Position der Schulleitung und ihrer Befugnisse in diesen Entwicklungsprozessen auf der anderen Seite aus. Sich von der zentralorganisierten Verwaltungstradition abwendend sieht man in der heutigen Forschung die Notwendigkeit gegeben, den Schulen die Möglichkeit zu bieten, auf regionale und lokale Begebenheiten ihren Ansprüchen entsprechend optimal reagieren und handeln zu können.
Dabei stellen sich zwangsläufig ganze Fragenketten, die sich sowohl auf organisatorische, als auch auf methodische Aspekte dieses angestrebeten Wandels hin zu einem dezentralisierten Schulwesen ergeben: Wie soll in Zukunft das Arbeitsfeld der Schulleitung genau aussehen? Was kann der einzelne Schulleiter konkret in seiner Schule machen, um die Qualität dieser zu verbessern? Was muss geändert werden, um derzeit herrschende Missstände für alle Beteiligten sinnvoll zu verändern und somit aus veralteten Missständen neue Entwicklungsvorraussetzungen zu schaffen?
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Qualität
- Was ist das?
- Qualität nach Heid
- Qualität nach Harvey/Green
- Schulleitung und Schulmanagement
- Die Schulleitung
- Berufsbild und Rollenverständnis von Schulleitern
- Kategorien schulleiterlichen Handelns
- Das Schulprogramm
- Begriffs- und Funktionsdefinition
- Struktur von Schulprogrammen
- Personalmanagement
- Vereinbahrung gemeinsamer Ziele
- Die Schulleitung
- Schulleitung und Schulaufsicht
- Konflikt
- Kooperation
- Das neue Selbstverständnis von Schulaufsicht
- Fazit und Perspektiven
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Qualität und Qualitätssicherung in der Schule durch die Schulleitung. Sie analysiert die verschiedenen Definitionen von Qualität, die Rolle der Schulleitung im Schulmanagement, die Bedeutung von Schulprogrammen und die Interaktion zwischen Schulleitung und Schulaufsicht.
- Definition und Interpretation von "Qualität" in pädagogischen Kontexten
- Die Rolle der Schulleitung als Motor für Schulentwicklung und Qualitätssicherung
- Der Einfluss von Schulprogrammen auf die Qualität von Unterricht und Lernprozessen
- Die Beziehung zwischen Schulleitung und Schulaufsicht im Kontext von Qualitätsmanagement
- Die Bedeutung von Handlungsautonomie und dezentralisierter Steuerung für die Schulqualität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die aktuelle Diskussion um Schulqualität und die Bedeutung von Schulleitung und Schulmanagement in den Mittelpunkt. Sie zeigt auf, dass die Suche nach effektiven Methoden zur Schulentwicklung ein zentrales Anliegen ist.
- Qualität - Was ist das?: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Vielfältigkeit der Definitionen von "Qualität" und analysiert die Ansätze von Heid und Harvey/Green. Es wird deutlich, dass Qualität nicht als objektive Eigenschaft, sondern als Ergebnis einer Bewertung zu verstehen ist.
- Schulleitung und Schulmanagement: Hier wird die Bedeutung der Schulleitung als zentrale Akteure der Schulentwicklung herausgestellt. Die Arbeit beleuchtet die Rolle, Aufgaben und Kompetenzen von Schulleitern und die Bedeutung des Schulprogramms als strategisches Instrument.
- Schulleitung und Schulaufsicht: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen Schulleitung und Schulaufsicht. Es untersucht die Herausforderungen von Konflikt und Kooperation sowie die Entwicklung eines neuen Selbstverständnisses der Schulaufsicht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Qualität, Qualitätssicherung, Schulmanagement, Schulleitung, Schulprogramm, Schulaufsicht, Handlungsautonomie, Dezentralisierung und Schulentwicklung. Sie befasst sich mit den Herausforderungen, die sich aus der Suche nach effektiven Methoden zur Verbesserung der Schulqualität ergeben.
- Arbeit zitieren
- Katrin Raußen (Autor:in), 2005, Qualität und Qualitätssicherung in der Schule durch die Schulleitung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142819