Der Wandel in der Frauenerwerbstätigkeit, in Bildung und Ausbildung, in den familialen Lebensformen und vor allem in Orientierungen der Frauen selbst wird allgemein als Hinweis dafür gewertet, dass auch Frauen vom Prozess der Individualisierung erfasst werden. Das Muster der weiblichen Normalbiografie löst sich auf. Eine größere Vielfalt von Lebensformen werden Frauen zugänglich. Die Lebensführung der Frauen wird stärker bestimmt und abhängig von der Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig aber bleibt der entscheidende Aspekt ihrer Lebenslage, die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, unangetastet.
Berufstätigkeit und Elternschaft sind entwicklungsbedeutsame Lebensthemen. Für Frauen ist es heute noch keine Selbstverständlichkeit, Berufstätigkeit und Mutterschaft gleichermaßen als Entwicklungspotenzial zu nutzen. Im Gegenteil: Man muss davon ausgehen, dass Frauen in ihrer Entwicklung eingeschränkt und behindert werden. Für die Mehrzahl der Männer steht außer Frage, beide Entwicklungen miteinander verbinden zu können.
Wenn man das Verhältnis „Frau - Beruf“ untersucht, erhält man Einblick in eine besondere Komplexität und Gegensätzlichkeit zwischen den Anforderungen an berufliche Arbeit und den biografisch erworbenen Dispositionen des weiblichen Arbeitsvermögens und den damit ständig verbundenen Aufgaben im familiären Reproduktionsbereich.
In der vorliegenden Arbeit sollen Aufstiegschancen und -hindernisse von Frauen auf Facharbeiterebene differenzierter diskutiert werden. Dabei sollen Widersprüchlichkeiten bei der Lebens- und Berufsplanung und der beruflichen Tätigkeit aufgezeigt werden. Besonders berücksichtigt werden Berufe von Frauen, ihre Berufsausübung und Weiterbildung. Außerdem werden Barrieren aufgezeigt, die es den Frauen systematisch erschweren, beruflich aufzusteigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ausrichtung der Geschlechter auf die Berufe
- Die berufliche Sozialisation im weiblichen Lebensverlauf
- Die weiblichen Berufsinteressen
- Chancengleichheit auf dem Lehrstellenmarkt
- Weibliche Jugendliche mit 10-klassigem Schulabschluss im dualen System der Berufsausbildung
- Weibliche Studienberechtigte (Sekundarstufe II) im dualen System der Berufsausbildung
- Die schulische Berufsausbildung von jungen Frauen
- Die Erwerbstätigkeit im weiblichen Lebensverlauf
- Der berufliche Aufstieg der Frau
- Die Ausrichtung der Geschlechter auf die Berufe
- Die Frauenkarriere
- Schichtspezifische Spannungen
- Typische Strukturmerkmale von Frauenberufen
- Das Verhältnis von geschlechtlicher Arbeitsteilung
- Allgemeine Definition von Beruf
- Schlechtere Arbeitsbedingungen und geringere Löhne in Frauenberufen
- Die Veränderung der beruflichen Strukturmerkmale
- Die Veränderung der Berufsinhalte
- Die Änderung des Sozialstatus
- Der Geschlechtswandel und die Folgen für die Berufsinhalte
- Die Weiterbildung von Frauen
- Die Weiterbildungsteilnahme von Frauen
- Die gesetzlichen Regelungen zur Gleichstellung von Mann und Frau
- Die berufliche Weiterbildung von Frauen
- Die betriebliche Weiterbildung von Frauen in Facharbeiterberufen
- Die geförderte Weiterbildung nach SGB III
- Die geförderte Weiterbildung nach Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz
- Die Teilnahme von Frauen am Fernunterricht
- Die Teilnahme von Frauen an formalisierter Weiterbildung
- Fazit zur berufliche Weiterbildung der Frauen
- Zusammenfassende Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem antagonistischen Verhältnis von „weiblicher Kultur“ und beruflich organisierter Arbeit. Sie analysiert die Entwicklungen und Herausforderungen der beruflichen Sozialisation, Erwerbstätigkeit und Weiterbildung von Frauen im Kontext der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und der Veränderungen im Berufsleben. Ziel ist es, die spezifischen Bedingungen und Schwierigkeiten der weiblichen Berufstätigkeit aufzuzeigen und die Folgen des Geschlechtswandels für die Berufsinhalte zu beleuchten.
- Berufliche Sozialisation und Berufsinteressen von Frauen
- Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und ihre Folgen
- Die berufliche Entwicklung von Frauen im Laufe des Lebens
- Die Bedeutung der Weiterbildung für Frauen in der Arbeitswelt
- Chancengleichheit und Gleichstellung von Mann und Frau im Berufsleben
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Fokus der Arbeit. Sie beleuchtet die Ausrichtung der Geschlechter auf die Berufe und geht auf die berufliche Sozialisation im weiblichen Lebensverlauf sowie die weiblichen Berufsinteressen ein.
- Das Kapitel „Die Frauenkarriere“ untersucht die schichtspezifischen Spannungen und typischen Strukturmerkmale von Frauenberufen. Es wird das Verhältnis von geschlechtlicher Arbeitsteilung, die Definition von Beruf und die schlechteren Arbeitsbedingungen sowie geringere Löhne in Frauenberufen beleuchtet.
- Das Kapitel „Der Geschlechtswandel und die Folgen für die Berufsinhalte“ analysiert die Veränderungen der beruflichen Strukturmerkmale und der Berufsinhalte. Es wird die Änderung des Sozialstatus von Frauen in der Arbeitswelt untersucht.
- Das Kapitel „Die Weiterbildung von Frauen“ beleuchtet die Weiterbildungsteilnahme von Frauen und die gesetzlichen Regelungen zur Gleichstellung von Mann und Frau. Es wird die berufliche Weiterbildung von Frauen in verschiedenen Bereichen und die Teilnahme am Fernunterricht sowie an formalisierter Weiterbildung untersucht.
Schlüsselwörter
Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Frauenberufe, Berufliche Sozialisation, Erwerbstätigkeit, Weiterbildung, Gleichstellung, Chancengleichheit, Geschlechtswandel, Berufsinhalte, Sozialstatus.
- Quote paper
- Astrid Reiß (Author), 2002, Das antagonistische Verhältnis von weiblicher Kultur und beruflich organisierter Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14290