Die Wasserproblematik im Nahen Osten wird mit jedem Tag brisanter. Die Relevanz dieser Thematik ist grösser, als man üblicherweise annimmt. Die Vereinten Nationen haben sich diesem Problem – und zahlreichen anderen entwicklungspolitischen Themen – mit den MDGs angenommen. Unter dem Ziel der „nachhaltigen Entwicklung“ wird unter anderem das Thema Wasser aufgegriffen. Bis 2015 soll der Anteil der Weltbevölkerung, der keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser hat, halbiert werden. Wie sieht die Situation im Nahen Osten bezüglich dieser Zielsetzung aus?
In einer ersten theoretischen Betrachtung wird klar, dass es sich bei den MDGs um „soft law“ handelt. Ferner werden Überlegungen zur Implementierung im Allgemeinen skizziert. Die Schlagwörter: Institutionen, Regime, compliance.
Vor diesem Hintergrund wird der Wasserkonflikt im Nahen Osten genauer erläutert. Die aride Region leidet unter akutem Wassermangel auf der Angebotsseite und einem steigenden Bedarf auf der Seite der Nachfrage. Die hauptsächlichen Wasserquellen sind das Jordanbecken, die Golanhöhen und der See Genezareth,
die Aquifere im Westjordanland und Gaza und ein Wasserabkommen zwischen Israel und der Türkei. Grösster Wasserkonsument ist die Landwirtschaft. Die Verteilung der Ressourcen ist ausgesprochen ungleich. Die Infrastruktur und Organisation ist weitgehend in israelischen Händen. Mögliche Lösungsansätze sind das Peace Canal
Project, der Import von „virtuellem Wasser“ sowie die Meerwasserentsalzung. Letztgenanntes wird bereits praktiziert.
Den Palästinensern wird das Recht auf Wasser grundsätzlich anerkannt. Jedoch schlägt sich dies nicht in konkreten Massnahmen Israels nieder. Das grundlegende „Wassergesetz“ datiert aus dem Jahre 1959. Spezielle Regelungen für die Verbesserung der Situation in den besetzten Gebieten gibt es nicht. Auch der
internationalen Verpflichtung Israels im Rahmen der MDGs wird bis heute nicht Folge geleistet.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Die UNO Millennium Development Goals (MDGs)
- Überblick
- Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung
- Die MDGs - soft oder hard law?
- Zur Theorie der Implementierung
- Die Wasserproblematik im Nahen Osten
- Überblick
- Wasserquellen
- Jordanbecken, Golanhöhen, See Genezareth
- Aquifere im Westjordanland und Gaza
- Wasserabkommen Israel-Türkei
- Wassernutzung
- Verteilung
- Infrastruktur und Organisation
- Mögliche Lösungsansätze
- Die israelische Wasserpolitik im Lichte der MDGs
- Geschichtlicher Überblick
- Aktuelle Gesetze
- Der Implementierungsprozess
- Zusammenfassung
- Ergebnis
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Implementierung der UNO Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) im Bereich der Wasserversorgung im Nahen Osten, insbesondere im Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts. Sie analysiert die Rolle des Wassers als konfliktträchtigen Faktors und beleuchtet die Frage, inwiefern die israelische Wasserpolitik mit den Vorgaben der MDGs in Einklang steht.
- Analyse der MDGs als rechtliche Grundlage für die Wasserversorgung im Nahen Osten
- Untersuchung der Wasserproblematik im Nahen Osten, inklusive der verfügbaren Wasserressourcen und deren Nutzung
- Bewertung der israelischen Wasserpolitik im Hinblick auf die MDGs
- Beurteilung des Einflusses der MDGs auf die Implementierung von Wassermanagementstrategien
- Diskussion des Zusammenhangs zwischen Wasser und Frieden im Nahen Osten
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 4: Die UNO Millennium Development Goals (MDGs): Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die UNO Millenniums-Entwicklungsziele und beschreibt deren Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung. Es erläutert das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung sowie die acht Millennium-Entwicklungsziele, die eine umfassende Agenda für die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Armutsbekämpfung, Friedenssicherung und Umweltschutz darstellen.
- Kapitel 5: Die MDGs - soft oder hard law?: Dieses Kapitel analysiert die rechtliche Natur der MDGs, indem es die Theorien von soft und hard law diskutiert. Es untersucht, welche Auswirkungen diese Klassifizierung für die Implementierung der MDGs hat.
- Kapitel 6: Zur Theorie der Implementierung: Dieses Kapitel erläutert die theoretischen Grundlagen des Implementierungsprozesses von internationalen Verträgen und Abkommen, um ein besseres Verständnis für die praktischen Herausforderungen der Umsetzung der MDGs zu ermöglichen.
- Kapitel 7: Die Wasserproblematik im Nahen Osten: Dieses Kapitel beleuchtet die Wasserproblematik im Nahen Osten und bietet einen Überblick über die verfügbaren Wasserressourcen, deren Nutzung, Verteilung und die Herausforderungen des Wassermanagements in der Region. Es behandelt die Rolle des Wassers als konfliktträchtigen Faktors und diskutiert mögliche Lösungsansätze für die Wasserknappheit.
- Kapitel 8: Die israelische Wasserpolitik im Lichte der MDGs: Dieses Kapitel untersucht die israelische Wasserpolitik im Hinblick auf die MDGs. Es analysiert die historische Entwicklung der israelischen Wasserpolitik, die aktuellen Gesetze und die Praxis der Implementierung. Es stellt die Frage, inwieweit die israelische Wasserpolitik mit den Vorgaben der MDGs im Einklang steht.
Schlüsselwörter
UNO Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), Wassermanagement, Nahostkonflikt, Israel, Palästina, Wasserknappheit, Frieden, nachhaltige Entwicklung, Implementierung, soft law, hard law, rechtliche Grundlagen, Wasserpolitik, Ressourcenmanagement.
- Quote paper
- Samuel Schmid (Author), 2008, Die Uno-Milleniumsentwicklungsziele: Wasser und Frieden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142915