In dieser Arbeit möchte ich einigen Fragen nachgehen, die den höfischen Selbstdarstellungsaspekt in dem Schäferspiel Aminta näher beleuchten. Die angesprochenen Fragen sind nicht als chronologische Anordnung zu verstehen, sondern greifen zum Teil dynamisch ineinander über, d.h. daß einige Überlegungen ihre Fortsetzung in den anschließenden Kapiteln finden. Hier nun die folgenden Fragen:
• Welche Rolle spielt der Fürst (hier Alfonso II.) im Kontext der höfischen Welt und in welcher Weise bestimmen innere und äußere sozialpolitische Faktoren sein Handeln? In wieweit fühlt sich die Hofgesellschaft davon betroffen?
• An welches Publikum wendet sich Tasso?
• Welche Funktion erfüllt der Dichter/die höfische Dichtung für das Herrscherhaus?
• Warum hat der Hof gerade für die Schäferdichtung eine Vorliebe?
• In welcher Form stellt Tasso enkomiastische und antihöfische Elemente dar und welche Seite bevorzugt Tasso in seinem Drama?
Gerade die Fragen nach dem Dichter und der Dichtung sowie die letzte Frage nach der Beurteilung des Hofes sind sehr eng mit der Biographie Tassos verbunden. Da ich während meiner Lektürestudien immer wieder auf derartige Hinweise gestoßen bin, habe ich sie in dieser Arbeit mit einfließen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Zeitgenössische Konflikte des Hofes von Ferrara
- Naturkatastrophen
- Probleme im Innern der Stadt und des Herzogtums.
- Konflikte mit dem Kirchenstaat.
- Dynastische Probleme
- II. Das Schäferdrama
- Tassos literarische Vorbilder.
- Allgemeines zum Schäferspiel.
- III. Höfische Selbstdarstellungsaspekte in Tassos Aminta
- Der Ort des Geschehens
- Anspielungen auf die dynastischen Probleme des Herzogtums von _
- IV. Konkrete Anspielungen auf Personen des Hofes von Ferrara und die Rolle des Dichters und der Dichtkunst
- Die Gestalt des weisen Elpinus und der schönen Licoris
- Die Mopsus-Episode als Beispiel für Hofkritik und Herrscherlob
- Mopsus als Verfechter des Antihöfischen..
- Thyrsis als Verteidiger des Hoflebens..
- Zusammenfassung.....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Tassos Schäferspiel "Aminta" im Hinblick auf seine Funktion als Medium höfischer Selbstdarstellung. Die Arbeit befasst sich mit den politischen und sozialen Kontexten des Hofes von Ferrara und beleuchtet, wie Tasso in seinem Werk auf diese Kontexte anspielt.
- Die Rolle des Fürsten Alfonso II. im Kontext der höfischen Welt
- Die Funktion des Dichters und der höfischen Dichtung für das Herrscherhaus
- Die Verwendung enkomiastischer und antihöfischer Elemente in Tassos Werk
- Der Einfluss von Tassos Biografie auf seine Darstellung des Hoflebens
- Die Bedeutung des Schäferdramas als literarisches Genre für die höfische Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I befasst sich mit den historischen und politischen Problemen des Hofes von Ferrara, die Alfonso II. und seine Umgebung während der Entstehung von "Aminta" beschäftigten. Kapitel II gibt einen kurzen Überblick über Tassos literarische Vorbilder und beleuchtet die Besonderheiten des Schäferdramas als Genre. Kapitel III beginnt mit der inhaltlichen Analyse von "Aminta", wobei der Fokus auf dem Ort des Geschehens und den Anspielungen auf die dynastischen Konflikte des Herrscherhauses liegt. Kapitel IV beleuchtet konkrete Anspielungen auf Personen des Hofes von Ferrara und untersucht die Rolle des Dichters und der Dichtkunst im Kontext von Hofkritik und Herrscherlob.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die folgenden Schlüsselwörter: höfische Selbstdarstellung, Schäferdrama, Aminta, Tasso, Alfonso II., Hof Ferrara, dynastische Probleme, Hofkritik, Herrscherlob, enkomiastische Elemente, antihöfische Elemente, literarisches Genre.
- Citation du texte
- Christina Kleine (Auteur), 2001, Tassos "Aminta" als Medium höfischer Selbstdarstellung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142936