Moderation am Beispiel eines Workshops

„Der gemeinsame Weg als Erfolgschance für eine erfolgreiche Zukunft“


Travail d'étude, 2009

22 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. EINLEITUNG

2. BEGRIFFSDEFINITION
2.1 Bedeutung des Begriffs „Moderation“
2.2 Bedeutung des Begriffs „Moderator“

3. UMSETZUNG DER MODERATION AN EINEM BEISPIEL
3.1 Titel, Thema und Anwendungsbereich der Moderation
3.2 Teilnehmer des moderierten Workshops
3.3 Moderator des Workshops
3.4 Vorgeschichte zum moderierten Workshop
3.5 Ziele, Interessen und Konflikte
3.5.1 Ziele und Interessen des Workshops
3.5.2 Konflikte des Workshops
3.6 Situation des moderierten Workshops

4. PLANUNG UND VORBEREITUNG
4.1 Inhaltliche Vorbereitung
4.2 Methodische Vorbereitung
4.2.1 Phase „Einsteigen“
4.2.2 Phase „Sammeln“ und „Auswählen“
4.2.3 Phase „Bearbeiten“ und „Planen“
4.2.4 Phase „Abschließen“
4.3 Organisatorische Vorbereitung
4.4 Persönliche Vorbereitung

5. KRITISCHE SITUATIONEN
5.1 Ausfall der Technik
5.2 Ein Teilnehmer arbeitet nicht mit und stört
5.3 Die Gruppe verstrickt sich in Diskussionen

6. ABSCHLUSSBEMERKUNG

Anlagenverzeichnis

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Phasen des Moderationszyklus J.W. Seifert: Visualisieren, Präsentieren, Moderieren, 2006

1. EINLEITUNG

Moderation, eine Methode um Teams und Gruppen bei Problemlösungen, Ideenfindungen und Themenbearbeitungen zu unterstützen und zu führen, stellt den Kern dieser Studienarbeit dar. Dabei wird im Folgenden kurz auf die begriffliche Bedeutung eingegangen, bevor die Methode Moderation an einem konkreten Beispiel erläutert wird. In diesem Abschnitt werden unter anderem die Teilnehmer, die Rolle des Moderators sowie Vorgeschichte, Ziele und Konflikte vorgestellt. Anschließend folgt die Darstellung der Vorbereitungsmaßnahmen die notwendig sind, um eine Moderation erfolgreich durch- zuführen. Abrunden wird diese Studienarbeit die Beschreibung von drei kritischen Situationen, die in dem vorgestellten Beispiel aufgetreten sind und wie diese konstruktiv gelöst werden können. Enden wird die Studienarbeit mit einer Schlussbemerkung.

2. BEGRIFFSDEFINITION

2.1 Bedeutung des Begriffs „Moderation“

Der Begriff Moderation stammt vom lateinischen Wort „moderare“ ab und bedeutet „in der Mitte halten“, „mäßigen, steuern, lenken“.1 Die Moderation als Methode ist Ende der 60iger Jahre entstanden. Sie hatte bei Protestaktionen den Zweck, alle Beteiligten zu einer gemeinsamen Lösungsfindung zu vereinen und den Lösungsprozess zu fördern.2

Im neueren Sprachgebrauch wird der Begriff Moderation sehr unterschiedlich verwendet. Zum einen findet der Begriff Moderation bei Rundfunk- und Fernsehanstalten Verwendung, aber auch einfache Gesprächsführungen werden bereits als Moderation bezeichnet. Nach Sperling, Stapelfeldt und Wasseveld wird Moderation in drei Bereiche eingeteilt, die ein Unternehmen bei der Förderung der Zusammenarbeit von Gruppen unterstützen soll. Sie unterscheiden dabei die Bereiche: „1. Gesprächsleitung, 2. Moderation und 3. Prozessberatung“.3 Alle drei Stufen fördern die Kommunikation unter den Teilnehmern in unterschiedlichem Maße und setzen unterschiedliche Wissens- und Erfahrungsstände voraus.4 Klebert, Schrader und Straub definieren den Begriff Moderieren wie folgt: „Moderieren nennen wir das Bemühen zweier Menschen, den Meinungs- und Willensprozess einer Gruppe zu ermöglichen und zu erleichtern, ohne inhaltlich einzugreifen oder zu steuern.“5

2.2 Bedeutung des Begriffs „Moderator“

Der Moderator ist demnach die Person, welche die oben beschriebene Methode ausführt und den Prozess methodisch unterstützt und für ein ausgeglichenes Engagement aller Beteiligten sorgt. Nach Sperling, Stapelfeldt und Wasseveld nimmt der Moderator nicht nur die Moderatorenrolle, sondern auch die Rolle des Prozessberaters oder Experten für Gruppenprozesse ein.6 Briegel beschreibt das Aufgabenfeld des Moderators noch etwas genauer. Der Moderator ist nicht nur Experte und Prozessberater sondern auch „Vermittler“ und „Partner“ innerhalb der Gruppen, „Geburtshelfer“ bei der Zielfindung und ein guter „Diskussionshelfer“. Das heißt, „dass der Moderator seine eigenen Werte, Meinungen und Ziele zurückstellen muss“ und „eine neutrale Position bezieht“, also sich mäßigt.7 Nicht zu vergessen ist noch die Rolle des „Dienstleisters“ gegenüber den Teilnehmern und den externen oder internen Auftraggebern.8

3. UMSETZUNG DER MODERATION AN EINEM BEISPIEL

Nachdem die Begrifflichkeiten geklärt wurden, wird im Folgenden die Moderation an einem Praxisbeispiel erläutert.

3.1 Titel, Thema und Anwendungsbereich der Moderation

Die Moderation wurde im Rahmen eines Workshops abgehalten und hatte den Titel „Der gemeinsame Weg als Erfolgschance für eine erfolgreiche Zukunft“. Das Thema war die Bildung einer gemeinsamen Gruppe und das Sammeln von Aktivitäten, um das Unternehmen aus der Krise in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

3.2 Teilnehmer des moderierten Workshops

Die acht Teilnehmer des moderierten Workshops kommen aus den beiden Hauptbetrieben der Unternehmensgruppe. Zu den Teilnehmern zählen die beiden Geschäftsführer, der technische Leiter sowie der Fertigungsleiter des Betriebes X. Aus dem Betrieb Y sind der Bereichsleiter/Assistent der Geschäftsleitung sowie der erst vor kurzem in das Unternehmen eingetretene Qualitäts- und Fertigungsleiter anwesend. Die Runde wird von der Personalleiterin und ihrem Stellvertreter der Unternehmensgruppe ergänzt.

3.3 Moderator des Workshops

Der Moderator in diesem Workshop ist der Stellvertreter der Personalleiterin, der parallel ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert. Es wurde im Vorfeld von der Geschäftsleitung entschieden, dass der Workshop nicht von einem externen Moderator moderiert werden soll, sondern vom Stellvertreter der Personalleiterin.

3.4 Vorgeschichte zum moderierten Workshop

Nachdem die Teilnehmer und der Moderator vorgestellt wurden, geht es im Folgenden um die Vorgeschichte zu diesem Workshop.

Die Unternehmensgruppe ist in der Metallverarbeitung tätig. Sie betreuen Kunden im Service- und Reparaturbereich sowie Industriekunden. Von der Wirtschaftskrise ist die Gruppe nicht verschont geblieben und muss Einbrüchen von über 40% verkraften. Die beiden Hauptbetriebe befinden sich am gleichen Standort und stellen ca. 75% der Unternehmensgruppe dar. Die restlichen 25% werden durch mehrere kleine Nieder- lassungen ergänzt. Der Industriebetrieb X, der zum Großteil für den Automotivbereich tätig ist, konnte sich in den letzten Jahren besser weiterentwickeln als der Service- und Reparaturbetrieb. Hier ist die Entwicklung des familiengeführten Unternehmens nicht in gleichem Maße verlaufen wie im Industriebetrieb. In beiden Hauptbetrieben ist die Krise deutlich zu spüren, und versäumte Entwicklungsmaßnahmen sind in verschiedenen Bereichen erkennbar. Aus diesem Grund wurde ein Workshop ins Leben gerufen, bei dem sich die Teilnehmer mindestens einmal im Monat treffen sollen, um die Entwicklung der Firmengruppe voranzutreiben. Um Zeit zu sparen und die Erfahrungen der beiden Betriebe zu nutzen, wurde die Führungsebene der beiden Hauptbetriebe zu diesem Workshop vorgeschlagen und eingeladen.

Nachstehend werden die Konflikte und Ziele näher erläutert, die sich aufgrund der aktuellen Situation und Teilnehmer ergeben.

3.5 Ziele, Interessen und Konflikte

3.5.1 Ziele und Interessen des Workshops

Die Geschäftsführer der Unternehmensgruppe verfolgen die Ziele, vor allem den Service- und Reparaturbetrieb weiterzuentwickeln und die Schwachpunkte in der Organisations- struktur und verschiedener Prozesse zu verbessern. Dabei wollen beide Geschäftsführer die Standortnähe und die Erfahrungen und den Entwicklungsstand des Industriebetriebes nutzen. Weiterhin ist es für die Geschäftsleitung wichtig, dass das neue Projektteam sich besser kennenlernt und sich ein effektives und lösungsorientiertes Team bildet.

Für den Fertigungsleiter und den technischen Leiter des Industriebetriebes liegt der Schwerpunkt des Workshops in einer Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen, ein konsequenterer Einsatz des Qualitätsmanagementsystems und ein Leben der Unternehmensvision. Sie erhoffen sich durch Überarbeitung der veralteten Unternehmensstrategien eine Weiterentwicklung in den Bereichen Vertrieb, Kundenmanagement und Mitarbeiterführung. Des Weiteren möchten sie den Service- und Reparaturbetrieb mit ihren Erfahrungen und Erkenntnissen unterstützen.

Der Bereichsleiter/Assistent der Geschäftsführung aus dem Servicebetrieb möchte vor allem seinen Unternehmensteil weiterentwickeln, um ihn wettbewerbsfähiger zu machen und vor allem die schlechte Organisationsstruktur überarbeiten, aus der sich viele Fehler im Alltag ergeben, die während der wirtschaftlich guten Zeit nicht so deutlich spürbar waren. Er möchte mit Hilfe dieser Gruppe Lösungen entwickeln, um das Unternehmen weiter voran zu bringen. Eine konsequentere Mitarbeiterführung, Weiterentwicklung und damit verbundene Schulungsmaßnahmen der Mitarbeiter sind für ihn wichtig.

Der neue Qualitäts- und Fertigungsleiter des Servicebetriebes ist sehr gespannt, da er die Teilnehmer am wenigsten kennt. Sein Ziel ist es sich zu integrieren, um nicht ins Abseits zu geraten. Durch seine mehrjährige berufliche Erfahrung im vorherigen Betrieb erhofft er sich, das vorhandene Wissen und seine Erfahrungen mit einbringen zu können. Durch eine aktive Mitarbeit kann er sich eine Festigung seiner neuen Position vorstellen. Von Interesse für ihn ist ein detaillierterer Einblick in das Unternehmensgeschehen des Familienunternehmens.

Die Personalleiterin erhofft sich eine Unterstützung im Entwicklungsprozess der Unternehmensgruppe leisten zu können. Ihr liegt der Workshop sehr am Herzen, da sie schon sehr oft um diese Form der Zusammenarbeit gebeten hatte, aber bis dato von der Geschäftsführung keine Zustimmung fand. Eine Verbesserung der Organisationsstrukturen, der personellen Abläufe und Prozesse sowie eine konsequentere Mitarbeiterführung und eine Reduzierung der Fluktuationsrate sind für sie von Bedeutung.

Auch der Moderator hat Erwartungen an den Workshop. Er erwartet sich eine gute Zusammenarbeit des Teams sowie das Einhalten von Terminen und die Pünktlichkeit der Teilnehmer. Des Weiteren ist eine aktive Mitarbeit der Teilnehmer am Workshop für ihn wichtig. Die Ergebnisse die im Laufe der folgenden Workshops erzielt werden, haben für ihn Bedeutung, da er ein Mitglied dieser Unternehmensgruppe ist und mit der Moderation zur Findung der Ergebnisse und Ziele beitragen möchte.

Im Vorfeld haben alle Teilnehmer in dieser Form als Team noch nicht aktiv zusammen gearbeitet. Die meisten kennen sich, da es durch die Standortnähe immer wieder Berührungspunkte gibt. Für alle Teilnehmer ist es eine Herausforderung ein Team zu bilden, um das Unternehmen wettbewerbsfähiger und zukunftsorientierter zu machen.

[...]


1 KLEBERT, SCHRADER, STRAUB: KurzModeration, 2003, S.13

2 Vgl. Ebenda S.13ff

3 SPERLING, STAPELFELDT, WASSEVELD: Moderation, 2004, S.11

4 Vgl. Ebenda S.11

5 KLEBERT, SCHRADER, STRAUB: KurzModeration, 2003, S.15 4

6 Vgl. SPERLING, STAPELFELDT, WASSEVELD: Moderation, 2004, S.13

7 BRIEGEL: Souverän Moderieren Techniken, Praxisfälle, Checklisten, 2000, S.4

8 Vgl. Ebenda, S.4f

Fin de l'extrait de 22 pages

Résumé des informations

Titre
Moderation am Beispiel eines Workshops
Sous-titre
„Der gemeinsame Weg als Erfolgschance für eine erfolgreiche Zukunft“
Université
University of Applied Management
Cours
Moderation
Note
1,3
Auteur
Année
2009
Pages
22
N° de catalogue
V142953
ISBN (ebook)
9783640525430
ISBN (Livre)
9783640525911
Taille d'un fichier
568 KB
Langue
allemand
Mots clés
Moderation, Workshop, Themenfindung, Problemlösung in Gruppen
Citation du texte
Christian Wandtke (Auteur), 2009, Moderation am Beispiel eines Workshops, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142953

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