In der vorliegenden Arbeit soll der Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Arten informeller Arbeit und der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes untersucht werden. Es stellt sich also die Frage, ob Informalität mit einer Entwicklung einhergehen kann, oder, ob sie die Länder der Dritten Welt daran hindert eine stabile und funktionierende Wirtschaft aufzubauen. A. Portes, ein Vertreter des strukturalistischen Ansatzes, ist der Ansicht die Verlagerung der Produktion aus den Industrieländern sei mit der Informalität eng verknüpft. Diese würden nun eine neue Strategie verfolgen, die im Allgemeinen als Post-Fordismus1 bezeichnet wird und eine flexible Produktion bedeutet und als eine Neuregelung der Arbeitsorganisation verstanden wird.2
Im Abschnitt 2. werde ich unter der Überschrift „Organisationsformen der Wirtschaft“ auf die Arbeitsstandards und auf die Bedeutung der In-und Exportorientierung lateinamerikanischer Länder in Zeitverlauf eingehen.
Die sich daraus ergebenden komplizierten Verflechtungen innerhalb des informellen und formellen Sektor, die auch bereits in den vorhergehenden Hausarbeiten angesprochen wurden,
möchte ich mit einigen Modellen von Portes und Sassen-Koob verdeutlichen. In meinem mündlichen Vortrag zeige ich dann ein Beispiel aus dem Bereich des Tourismus.
Abschließend stelle ich die Theorie von Maloney dar, der den informellen Sektor als einen „Dämpfer“ im Wirtschaftskreislauf sieht.
Diese Hausarbeit unternimmt also einen Versuch die heterogenen Aspekte und Zusammenhänge einer wirtschaftlichen Entwicklung lateinamerikanischer Länder dem Leser näher zu bringen und verschiedene Denkansätze vorzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Organisationsformen der Wirtschaft
- Arbeitsstandards
- Industrialisierung durch Importsubstitution
- Export-Orientiertes Wirtschaften
- Verflechtungen innerhalb der Sektoren
- Informal Marketing Chain
- Input Supply Chain
- Vertical Poduction Chain
- Multiple Production and Marketing Chain
- Konjunkturhypothese
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen informeller Arbeit und wirtschaftlicher Entwicklung in lateinamerikanischen Ländern. Sie hinterfragt, ob Informalität Entwicklung behindert oder ob sie damit einhergehen kann. Die Arbeit präsentiert verschiedene theoretische Ansätze zu diesem komplexen Thema.
- Der Einfluss der Arbeitsstandards auf die Entwicklung des informellen Sektors.
- Die Rolle der Importsubstitution und Exportorientierung in der Gestaltung der Wirtschaftsstrukturen.
- Die komplexen Verflechtungen zwischen dem formellen und informellen Sektor.
- Die Konjunkturhypothese und ihre Relevanz für die Entwicklung des informellen Sektors.
- Verschiedene theoretische Ansätze zur Erklärung der Informalität.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und formuliert die zentrale Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen informeller Arbeit und wirtschaftlicher Entwicklung in lateinamerikanischen Ländern. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und benennt die wichtigsten theoretischen Ansätze, die im weiteren Verlauf behandelt werden, wie den strukturalistischen Ansatz von A. Portes und den Ansatz von Maloney, der den informellen Sektor als „Dämpfer“ im Wirtschaftskreislauf sieht. Die Arbeit beabsichtigt, die heterogenen Aspekte und Zusammenhänge der wirtschaftlichen Entwicklung lateinamerikanischer Länder zu beleuchten und verschiedene Denkansätze vorzustellen.
Organisationsformen der Wirtschaft: Dieses Kapitel klärt zunächst wirtschaftswissenschaftliche Grundbegriffe, insbesondere den Begriff der „wirtschaftlichen Entwicklung“ im Kontext von Wachstum und Kapitalakkumulation. Es wird der Unterschied zwischen dem gewinnmaximierenden Prinzip des formellen Sektors und dem Versorgungsprinzip des informellen Sektors herausgestellt. Das Kapitel analysiert die Arbeitsstandards in Lateinamerika, die zwar formal existieren, aber in der Praxis oft nicht eingehalten werden, was zur Entstehung eines großen informellen Sektors beiträgt. Weiterhin wird die Bedeutung der Importsubstitution und der Exportorientierung für die Entwicklung der lateinamerikanischen Länder beleuchtet, wobei die unterschiedlichen Entwicklungsverläufe von Brasilien und Mexiko im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern hervorgehoben werden. Die im Zeitraum von 1950 bis 1980 beobachtete Stagnation des Anteils informeller Beschäftigung trotz BIP-Wachstum wird als Hinweis darauf gewertet, dass eine bloße Industrialisierung die Existenz informeller Strukturen nicht automatisch beseitigt.
Schlüsselwörter
Informeller Sektor, wirtschaftliche Entwicklung, Lateinamerika, Arbeitsstandards, Importsubstitution, Exportorientierung, Post-Fordismus, Multinationale Unternehmen, Modernisierungstheorie, ILO, PREALC.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Informeller Sektor und wirtschaftliche Entwicklung in Lateinamerika
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den komplexen Zusammenhang zwischen dem informellen Sektor und der wirtschaftlichen Entwicklung in lateinamerikanischen Ländern. Sie hinterfragt, ob und wie Informalität die Entwicklung beeinflusst und präsentiert verschiedene theoretische Ansätze zu diesem Thema.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Organisationsformen der Wirtschaft in Lateinamerika, den Einfluss von Arbeitsstandards, die Rolle der Importsubstitution und Exportorientierung, die Verflechtungen zwischen formellen und informellen Sektoren, sowie die Relevanz der Konjunkturhypothese. Verschiedene theoretische Ansätze zur Erklärung der Informalität werden vorgestellt und diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Organisationsformen der Wirtschaft (inkl. Arbeitsstandards, Importsubstitution und Exportorientierung), ein Kapitel zu den Verflechtungen innerhalb der Sektoren (inkl. verschiedener Produktions- und Marketingketten), ein Kapitel zur Konjunkturhypothese und ein Fazit.
Welche theoretischen Ansätze werden diskutiert?
Die Arbeit erwähnt unter anderem den strukturalistischen Ansatz von A. Portes und den Ansatz von Maloney, der den informellen Sektor als „Dämpfer“ im Wirtschaftskreislauf sieht. Weitere theoretische Ansätze zur Erklärung der Informalität werden ebenfalls behandelt.
Wie wird die Rolle der Importsubstitution und Exportorientierung beschrieben?
Die Arbeit analysiert die Bedeutung der Importsubstitution und Exportorientierung für die Entwicklung lateinamerikanischer Länder und vergleicht unterschiedliche Entwicklungsverläufe (z.B. Brasilien und Mexiko im Vergleich zu anderen Ländern). Es wird herausgestellt, dass bloße Industrialisierung die Existenz informeller Strukturen nicht automatisch beseitigt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Informeller Sektor, wirtschaftliche Entwicklung, Lateinamerika, Arbeitsstandards, Importsubstitution, Exportorientierung, Post-Fordismus, Multinationale Unternehmen, Modernisierungstheorie, ILO, PREALC.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie hängt die informelle Arbeit mit der wirtschaftlichen Entwicklung in lateinamerikanischen Ländern zusammen?
Wie wird der Unterschied zwischen formellen und informellen Sektor dargestellt?
Der Unterschied wird anhand des gewinnmaximierenden Prinzips des formellen Sektors und dem Versorgungsprinzip des informellen Sektors erläutert. Die oft nicht eingehaltenen Arbeitsstandards in Lateinamerika tragen maßgeblich zur Entstehung eines großen informellen Sektors bei.
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- Paulina Holbreich (Autor), 2006, Informalität und Entwicklung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143044