„Jedes Kunstwerk ist eine absolute Untat.“
(Theodor W. Adorno, 1903)
Wie beginnt man einen Essay im bloßen Hinblick auf die Philosophien der Kunst, wenn dem armen Rezipienten bis heute unklar bleiben muss, was denn nun Kunst ausmacht und wo der konkrete Zusammenhang zu suchen ist in Verbindung mit der Philosophie.
Wenn also Kunst noch immer Denken und Reflexion abverlangt, bleibt der hilflose Rezipient sich selbst, seinem Verstand, seiner Vernunft, überlassen.
Er steht ihm allein gegenüber, dem Kunstwerk.
Das ästhetische Subjekt muss ambivalent sein, birgt es doch von Anfang an das Trauma in sich, indem es die Ambivalenz der Erkenntnis offenbaren kann. Die ästhetische Reflexion durch den Betrachter ist fähig den Wahrheitsgehalt eines Kunstwerkes herauszustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Das Negativ-Schöne: Ein Versuch über die Negation des ästhetischen Subjektes
- Kunst ist Kritik
- Das Subjekt wird negiert
- Die ästhetische Negation hat weiterhin Bestand
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Frage, wie die Negation des ästhetischen Subjekts in der Kunst der Spätmoderne zum Ausdruck kommt. Es geht um die Ambivalenz des ästhetischen Erlebnisses und die Herausforderungen, die sich aus der Selbstreflexivität und Selbstkritik der Kunst für das Subjekt ergeben.
- Die Ambivalenz des ästhetischen Subjekts
- Die Kritik an der Identität des Subjekts in der Spätmoderne
- Die Rolle der Kunst als Projektionsfläche für philosophische und gesellschaftliche Fragen
- Die Negation des Erhabenen und die Problematik der Gesellschaftsutopie
- Der Einfluss von Adorno, Mallarmé, Valéry und Lyotard auf das Verständnis der ästhetischen Negation
Zusammenfassung der Kapitel
Das Negativ-Schöne: Ein Versuch über die Negation des ästhetischen Subjektes
Der Essay beginnt mit der Feststellung, dass Kunst sowohl Denken als auch Reflexion abverlangt. Das ästhetische Subjekt steht vor der Aufgabe, den Wahrheitsgehalt eines Kunstwerks zu erkennen, und diese Reflexion kann bereits philosophische Dimensionen annehmen. Der Autor führt den Begriff des „Negativ-Schönen“ ein, das in der Kunst der Spätmoderne eine zentrale Rolle spielt. Die Spätmoderne zeichnet sich durch eine radikale Negation der Identität aus, wodurch die Individualität des Subjekts gleichermaßen bestätigt und aufgehoben wird.
Kunst ist Kritik
Dieser Abschnitt widmet sich der kritischen Funktion von Kunst. Die Kunst der Spätmoderne richtet sich oft gegen das individuelle und kollektive Subjekt. Die Kunstphilosophie der Spätmoderne lenkt den Blick auf die Problematik der Gesellschaftsutopie und die individuelle Subjektivität innerhalb dieser vermeintlichen Utopie.
Das Subjekt wird negiert
Hier wird die Negation des Subjekts in der Kunst der Spätmoderne weiter beleuchtet. Der Autor bezieht sich auf Jean-François Lyotard und dessen Kritik am Strukturalismus. Die reale Welt kann durch die Vernunft niemals vollständig dargestellt werden, so dass Kunst zum Simulacrum der Realität verkommt und im Imaginierungsprozess gefangen bleibt. Der Subjekt-Skeptizismus erreicht in Lyotards Ausführungen seinen Höhepunkt.
Schlüsselwörter
Der Essay behandelt zentrale Themen wie ästhetische Negation, Spätmoderne, Subjekt-Skeptizismus, Kunstphilosophie, Kritik, Gesellschaftsutopie, Simulacrum und die philosophischen Strömungen von Adorno, Mallarmé, Valéry und Lyotard.
- Arbeit zitieren
- Julia Kulewatz (Autor:in), 2009, Das Negativ-Schöne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143210