Das Augenmerk der Untersuchung liegt auf dem Wahlkampf in der BRD im Jahr 1969, da erst seitdem „in voller Breite“ die Methoden des politischen Marketings genutzt werden. Diese Entwicklung und die breite Ausstattung der Bevölkerung mit Fernsehgeräten sowie die Diversifizierung der Programme bewirkte ein erstmaliges Aufflammen der Diskussion um Fernsehwerbung. Die starke Zäsur und der politische Generationenwechsel im Jahr 1969 befeuerten zudem die wachsende Bedeutung der Medien im Prozess der Politikvermittlung.
Die CDU, die SPD und die FDP werden als Hauptakteure der Wahl im Fokus der Analyse stehen: die CDU und die SPD finden sich in einer Konkurrenzposition wieder, in der die Regierungsleistung und Verdienste der ersten großen Koalition verteilt werden mussten. Die FDP spielt in dieser Konstellation die Rolle als regierungspolitisches „Zünglein an der Waage“ – in Disposition zu den Parteien der großen Koalition. Die Untersuchung der Diskrepanz zwischen programmatischer und medial dargestellter Partei bzw. Parteiinteressen fokussiert demnach den Wahlkampf 1969 und die dazugehörigen Wahlwerbefilme im Vergleich zu den Wahlprogrammen der CDU, der SPD und der FDP. Es wird analysiert, welche Spannungen zwischen den Wahlprogrammen und den medial kommunizierten Parteiinteressen entstanden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Politikgeschichte im Spiegel von Wahlwerbung
- Die Wahl 1969
- Die große Koalition 1966-1969
- Parteienlandschaft
- Wahlprogramme und Zielsetzungen
- CDU
- SPD
- FDP
- Wahlwerbefilme 1969
- Die Gattung „Wahlwerbefilm”
- Wahlwerbespots als Teil der Wahlkampfkommunikation
- Legitimationsfunktion von Wahlen
- Kommunikation durch Wahlwerbung
- Deutungsangebote von Wahlwerbespots
- Relevanz von Wahlwerbespots in Deutschland
- Normativer Rahmen von Wahlwerbespots
- CDU
- Fünfminütiger Film: „Auf den Kanzler kommt es an: Kurt Georg Kiesinger”
- Zweieinhalbminütiger Film 1: „Auf den Kanzler kommt es an”
- Zweieinhalbminütiger Film 2: „Auf den Kanzler kommt es an”
- Programmbezug der CDU-Werbespots
- SPD
- Bildung, Wissenschaft, Forschung
- Sozial- und Gesundheitspolitik
- Verkehr, Städte- und Wohnungsbau
- Wirtschafts- und Finanzpolitik
- Außenpolitik und Schlussappell
- Programmbezug der SPD-Werbespots
- FDP
- Zweieinhalbminütiger Werbefilm zu Bildung und Forschung
- Fünfminütiger Werbefilm mit 17 Politikern und Politikerinnen
- Programmbezug der FDP-Werbespots
- Resümee: Die Gradwanderung zwischen programmatischer Wirklichkeit und medialer Wirkungsabsicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit analysiert die Wahlwerbespots der CDU, SPD und FDP im Bundestagswahlkampf 1969 und beleuchtet die Beziehung zwischen den politischen Interessen und deren medialer Darstellung. Sie untersucht, wie die Parteien ihre programmatischen Ziele in der Fernsehwerbung kommunizieren und welche Botschaften sie an die Wähler richten. Die Arbeit widmet sich der Analyse der Wahlwerbespots und ihrer Funktion innerhalb der politischen Kommunikation, beleuchtet die Legitimationsfunktion von Wahlen und untersucht die Bedeutung von Wahlwerbung in der Medienlandschaft Deutschlands.
- Die Rolle von Wahlwerbespots in der politischen Kommunikation
- Die Strategien der CDU, SPD und FDP in der Fernsehwerbung
- Die Darstellung politischer Themen in den Wahlwerbespots
- Die Wirkung von Wahlwerbespots auf die Wähler
- Die Spannung zwischen politischen Interessen und medialer Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Masterarbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der politischen Kommunikation im Spiegel von Wahlwerbung beleuchtet. Es wird die Bedeutung von Wahlwerbespots in der heutigen Medienlandschaft und die Spannung zwischen Parteien, Politikern und Medienlandschaft hervorgehoben. In einem zweiten Kapitel wird die Wahl 1969 als ein wichtiges historisches Ereignis in der Entwicklung der politischen Kommunikation in Deutschland dargestellt. Es werden die wichtigsten politischen Ereignisse und Themen, die Parteienlandschaft und die Wahlprogramme der CDU, SPD und FDP beleuchtet. Die Arbeit widmet sich im dritten Kapitel einer Analyse der Wahlwerbefilme von 1969 und der Gattung „Wahlwerbefilm” im Allgemeinen. Es wird die Legitimationsfunktion von Wahlen, die Kommunikation durch Wahlwerbung und die Deutungsangebote von Wahlwerbespots untersucht. Zudem werden die verschiedenen Werbespots der CDU, SPD und FDP im Detail analysiert, um den jeweiligen Programmbezug und die Strategien der Parteien in der Fernsehwerbung aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der politischen Kommunikation, Wahlwerbung, Wahlwerbespots, Fernsehwerbung, politische Parteien, CDU, SPD, FDP, Bundestagswahlkampf 1969, Medienlandschaft, politische Kultur, Legitimationsfunktion, Programmbezug und mediale Wirkungsabsicht. Sie analysiert die Strategien der Parteien im Wahlkampf und beleuchtet die Spannung zwischen politischen Interessen und deren medialer Darstellung.
- Quote paper
- Mara Kesting (Author), 2022, Parteien im Film. Die große Koalition 1966-1969 im Spiegel der Wahlwerbefilme 1969, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1433623