Das internationale Insolvenzrecht gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Vor allem für die solche export-orientierten Staaten wie Bundesrepublik Deutschland ist es von großer Wichtigkeit, ob und wie die deutschen Unternehmen
ihre Rechte in der Insolvenz des ausländischen Geschäftspartners geltend machen können.
Speziell werden im Rahmen der internationalen Insolvenz-gesetzgebung solche Fragen wie die internationale Zuständigkeit für die Eröffnung von Insolvenzverfahren,die Anerkennung von Insolvenzverfahren in den anderen Mitgliedstaaten,die Koordination von Haupt- und Partikularverfahren und das anwendbare Recht geregelt.
Das Insolvenzrecht ist demzufolge das Recht des zahlungsunfähigen Schuldners bzw. einer illiquiden Unternehmung. Das Insolvenzrecht setzt den rechtlichen Rahmen für die Abwicklung des Vermögens- und Haftungsverhältnisse beim wirtschaftlichen Zusammenbruch eines Schuldnerunternehmens3 oder einer natürlichen Person.
Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, die rechtlichen Strukturen der nationalen und internationalen Insolvenz-gesetzgebung zu veranschaulichen und die wesentlichen Anwendungsbereiche und Anknüpfungsregelungen dieser
Regelungskomplexe zu erläutern.
Zu diesem Zweck werden im zweiten Kapitel der Arbeit der Begriff der Insolvenz und dessen Bedeutung für die Volkswirtschaft sowie die Entwicklung des internationalen Insolvenzrechtes dargestellt.
Desweiteren wird die Systematik des internationalen bzw. europäischen Insolvenzrechtes und dessen Verhältnis zu dem deutschen internationalen Insolvenzrecht (§§ 335 ff. InsO und Art. 102 EGInsO) erörtert. Dabei werden die Sachverhalte innerhalb der EU sowie im Bezug zu Drittstaaten betrachtet. Die
besondere Aufmerksamkeit in diesem Kontext wird den Anknüpfungsregelungen des internationalen Insolvenzrechtes gewidmet.
Das Kapitel 4 dieser Arbeit beschäftigt sich mit der EUInsVO, insbesondere mit deren Zielen und Struktur, Anwendungsbereichen und dem nach der Verordnung zur Anwendung kommenden Recht.
Grundsätzlich wird die in der Arbeit ein Überblick darüber gegeben, welches Recht bei der grenzüberschreitenden Insolvenzfällen angewendet und mit welchen Anknüpfungen in dem internationalen Insolvenzrecht gearbeitet wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Vorgehensweise
- 2. Begriff der Insolvenz
- 2.1 Bedeutung der Insolvenzen in der Volkswirtschaft
- 2.2 Geschichte des internationalen Insolvenzrechts
- 3. Grundzüge des internationalen Insolvenzrechtes
- 3.1 Systematik des internationalen Insolvenzrechtes
- 3.1.1 Das Prinzip der Territorialität und Universalität
- 3.1.2 Internationales Insolvenzrecht als Bestandteil des internationalen Privat- und Verfahrensrechtes
- 3.2 Das internationale Insolvenzrecht in der deutschen Gesetzgebung
- 3.3 §§ 335 ff. InsO
- 3.3.1 Verhältnis von deutschem und europäischem Recht
- 3.3.1.1 Sachverhalte innerhalb der europäischen Union
- 3.3.1.2 Sachverhalte mit Bezug zu Drittstaaten
- 3.3.2 Grundsätze und Aufbau des deutschen Internationalen Insolvenzrechts
- 3.3.2.1 Eingeschränkte Universalität
- 3.3.2.2 Anknüpfungsregelungen des IIR
- 3.4 Art. 102 EGInsO
- 3.4.1 Art. 102 EGInsO a. F.
- 3.4.2 Art. 102 EGInsO n. F.
- 3.4.2.1 Örtliche Zuständigkeit
- 4. EUInsVO Nr. 1346/2000
- 4.1 Ziele und Struktur der EUInsVO
- 4.2 Anwendungsbereich der Verordnung
- 4.2.1 Sachlicher Anwendungsbereich
- 4.2.2 Räumlicher Anwendungsbereich
- 4.2.2.1 Bezug zu einem Mitgliedsstaat
- 4.2.2.2 Grenzüberschreitender Bezug
- 4.2.2.3 Erfordernis des Bezugs zu mehreren Mitgliedstaaten
- 4.2.3 Zeitlicher Anwendungsbereich
- 4.2.4 Persönlicher Anwendungsbereich
- 4.3 Anwendbares Recht
- 4.3.1 Dingliche Rechte Dritter (Art. 5 EUInsVO Nr. 1346/2000)
- 4.3.2 Aufrechnung (Art. 6 EUInsVO Nr. 1346/2000)
- 4.3.3 Eigentumsvorbehalt (Art. 7 EUInsVO Nr. 1346/2000)
- 4.3.4 Weitere Sonderanknüpfungen der EUInsVO Nr. 1346/2000
- 5. Resümee
- Die Bedeutung der Insolvenzen in der Volkswirtschaft
- Die Entwicklung des internationalen Insolvenzrechtes
- Die Systematik des internationalen Insolvenzrechtes, insbesondere das Prinzip der Territorialität und Universalität
- Die Anwendung des internationalen Insolvenzrechtes in der deutschen Gesetzgebung, insbesondere §§ 335 ff. InsO und Art. 102 EGInsO
- Die Analyse der EUInsVO Nr. 1346/2000, inklusive ihrer Ziele, Struktur und Anwendungsbereiche
- Kapitel 1: Einleitung und Vorgehensweise
Dieses Kapitel führt in das Thema der grenzüberschreitenden Insolvenzen ein und erläutert die Relevanz der Thematik, insbesondere für exportorientierte Staaten wie Deutschland. Es werden die zentralen Fragestellungen im Kontext internationaler Insolvenzgesetzgebung aufgezeigt. - Kapitel 2: Begriff der Insolvenz
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Insolvenz und beleuchtet dessen Bedeutung für die Volkswirtschaft. Des Weiteren wird die Entwicklung des internationalen Insolvenzrechtes im historischen Kontext betrachtet. - Kapitel 3: Grundzüge des internationalen Insolvenzrechtes
Dieses Kapitel untersucht die Systematik des internationalen Insolvenzrechtes, insbesondere das Prinzip der Territorialität und Universalität. Der Zusammenhang zwischen dem internationalen Insolvenzrecht und dem internationalen Privat- und Verfahrensrecht wird beleuchtet. Darüber hinaus werden die Regelungen des deutschen internationalen Insolvenzrechts im Rahmen der §§ 335 ff. InsO und Art. 102 EGInsO analysiert, wobei die Sachverhalte innerhalb der EU und im Bezug zu Drittstaaten betrachtet werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Anknüpfungsregelungen des internationalen Insolvenzrechtes gelegt. - Kapitel 4: EUInsVO Nr. 1346/2000
Dieses Kapitel befasst sich mit der EU-Insolvenzverordnung Nr. 1346/2000. Es werden die Ziele und die Struktur der Verordnung dargestellt, sowie deren Anwendungsbereich im Hinblick auf sachliche, räumliche, zeitliche und persönliche Aspekte beleuchtet. Die Verordnung wird im Hinblick auf anwendbares Recht, insbesondere dingliche Rechte Dritter, Aufrechnung, Eigentumsvorbehalt und weitere Sonderanknüpfungen, analysiert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der grenzüberschreitenden Insolvenzen. Im Fokus stehen die rechtlichen Strukturen der nationalen und internationalen Insolvenzgesetzgebung sowie deren wesentliche Anwendungsbereiche und Regelungskomplexe.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zentralen Themen des internationalen Insolvenzrechtes. Die Hauptaugenmerke liegen auf Begriffen wie Territorialität, Universalität, grenzüberschreitende Insolvenzen, Anknüpfungsregelungen, internationale Zuständigkeit, Anerkennung von Insolvenzverfahren, Koordination von Haupt- und Partikularverfahren, EU-Insolvenzverordnung Nr. 1346/2000, §§ 335 ff. InsO und Art. 102 EGInsO.
- Quote paper
- Diplom-Ökonom Alexander Pevzner (Author), 2008, Grenzüberschreitende Insolvenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143484