Die Beobachtung der Erdoberfläche liefert wichtige Aufschlüsse für das Verstehen von Prozessen unterschiedlicher Geosysteme auf der Erde. Die Fernerkundung gilt als berührungslose und schnelle Methode zur Betrachtung der Erde aus dem Weltall und ist
deshalb mittlerweile zu einem Standardverfahren in vielen geowissenschaftlichen Bereichen geworden. Die Fernerkundungsdaten liefern heutzutage einen wesentlichen Beitrag zur Erfassung von Veränderungen der Erdoberfläche und ermöglichen Lösungen von Umweltproblemen. Hierzu zeichnen Fernerkundungssensoren seit fast
drei Jahrzehnten kontinuierlich Informationen der Erdoberfläche sowie der Atmosphäre in unterschiedlichen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums auf. Die erhobenen
Daten dienen in Kombination mit atmosphärischen Parametern als Grundlage für die Beschreibung von Zuständen sowie der Modellierung von komplexen Systemen in den
verschiedensten naturwissenschaftlichen Disziplinen. Entscheidende Voraussetzung für den operationellen Einsatz von Fernerkundungsdaten in diversen Anwendungsbereichen
sind eine globale Abdeckung und eine ständige Verfügbarkeit sowie eine den Anwendungszielen entsprechende Auflösung. Hierzu haben sich optische Fernerkundungssysteme im operationellen Einsatz aufgrund sich ergebender Wolkenbedeckung oder Tageszeiten in der Vergangenheit als teilweise unbrauchbar
erwiesen. Im Gegensatz zur optischen Erderkundung haben sich aktive Radarerkundungssatelliten mittels des sich an Bord befindlichen Synthetic Aperture
Radar den Vorteil verschafft, von Wetter und Tageszeit unabhängig zu sein. Das Hauptaugenmerk dieser Hausarbeit liegt auf eine Reihe von zivilen Allwetter- und Erdbeobachtungssatelliten, die als primäre Nutzlast ein hochauflösendes abbildendes
Synthetic Aperture Radar an Bord haben. Diesbezüglich wird der erste europäischen Fernerkundungssatelliten ERS-1 aus dem Jahr 1991 und seinem Nachfolger ERS-2 aus
dem Jahr 1995 teil dieser Arbeit sein. Mit ENVISAT folgt ein Umweltsatellit zur ständige Überwachung des Klimas, des Ozeans und des Ökosystems der Erde. Als Gegenspieler zu ENVISAT folgt der zur ausschließlichen Erdbeobachtung konzipierte
kanadische Erdbeobachtungssatellit Radarsat. Mit TerraSAR-X und TanDEM-X werden die ersten im Rahmen einer Public Private Partnership realisierten deutschen Fernerkundungssatelliten mit brillierender Auflösung in den Augenschein genommen.
Bezüglich der Public Private Partnership wird auf die Finanzierung ...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. European Remote Sensing Satellite 1 & 2
- 2.1 Instrumentelle Ausstattung
- 2.2 Radar Interferometrie - Tandem Mission ERS 1 & 2/SRTM
- 3. Environmental Satellite
- 3.1 Instrumentelle Ausstattung
- 3.2 Kommerzieller Datenvertrieb
- 4. Radarsat 1 & 2
- 5. TerraSAR-X
- 5.1 Instrumentelle Ausstattung
- 5.2 Finanzierung und Kommerzieller Datenvertrieb
- 5.3 Ausblick
- 6. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit aktiven Satellitenbildaufnahmesystemen, insbesondere mit Radar-Satelliten. Sie untersucht eine Reihe ziviler Allwetter- und Erdbeobachtungssatelliten, die ein hochauflösendes Synthetic Aperture Radar (SAR) an Bord haben. Die Arbeit konzentriert sich auf die europäische Geschichte der Erdbeobachtung mit den Satelliten ERS-1 und ERS-2, sowie dem Umweltsatelliten ENVISAT und dem kanadischen Erdbeobachtungssatelliten Radarsat. Im Fokus steht außerdem der deutsche Satellit TerraSAR-X und seine Rolle im Rahmen einer Public Private Partnership.
- Entwicklung und Einsatz von Radar-Satelliten für Erdbeobachtung
- Technologie und Funktionsweise von Synthetic Aperture Radar (SAR)
- Anwendungen von Radarsatellitendaten in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen
- Herausforderungen und Chancen der kommerziellen Datenverbreitung im Kontext von Erdbeobachtungssatelliten
- Public Private Partnerships in der Raumfahrt und deren Einfluss auf die Entwicklung von Satellitenbildaufnahmesystemen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Satellitenbildaufnahmesysteme und deren Bedeutung für die Erdbeobachtung ein. Sie erläutert den Vorteil von Radarsystemen gegenüber optischen Systemen und die Notwendigkeit einer globalen Abdeckung und ständigen Verfügbarkeit von Daten.
- Kapitel 2: European Remote Sensing Satellite 1 & 2
Dieses Kapitel stellt die beiden europäischen Satelliten ERS-1 und ERS-2 vor, die den Beginn der radargestützten Erdbeobachtung markierten. Es beschreibt die technische Ausstattung und die Bedeutung der Tandemmission ERS 1 & 2/SRTM für die Radarinterferometrie.
- Kapitel 3: Environmental Satellite (ENVISAT)
Das Kapitel beleuchtet den Umweltsatelliten ENVISAT, seine instrumentelle Ausstattung und den kommerziellen Datenvertrieb.
- Kapitel 4: Radarsat 1 & 2
Dieses Kapitel behandelt den kanadischen Erdbeobachtungssatelliten Radarsat, der zur ausschließlichen Erdbeobachtung konzipiert wurde.
- Kapitel 5: TerraSAR-X
Das Kapitel stellt den deutschen Satellit TerraSAR-X vor, der im Rahmen einer Public Private Partnership realisiert wurde. Es beschreibt die instrumentelle Ausstattung, die Finanzierung und den kommerziellen Datenvertrieb sowie den Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Erdbeobachtung, Fernerkundung, Satellitenbildaufnahmesysteme, Synthetic Aperture Radar (SAR), Radarinterferometrie, ERS-1, ERS-2, ENVISAT, Radarsat, TerraSAR-X, Public Private Partnership, Kommerzieller Datenvertrieb, Datenverfügbarkeit, Anwendungsbereiche.
- Citar trabajo
- Benedikt Breitenbach (Autor), 2008, Aktive Satellitenbildaufnahmesysteme (Radar-Satelliten) II, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143535