Die Westfassade des Domes S. Maria Assunta in Siena, die 1284 unter dem Bildhauer und Architekt Giovanni Pisano begonnen wurde, ist Thema dieser Hausarbeit. Ihre Ziele sind, die Baugeschichte der Fassade zu klären, die wichtigsten Aspekte der Bauforschung zu erläutern und die wichtigsten stilistischen Vorbilder und Einflüsse darzulegen. Die Hausarbeit wird sich allein mit der Architektur der Fassade befassen. Das Skulpturenprogramm der Fassade und der Dom an sich sind nicht Gegenstand dieser Arbeit. Würde man diese beiden Punkte zusätzlich behandeln, wäre es nicht möglich der Architektur der Fassade die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie benötigt, um umfassend und verständlich vorgestellt und erläutert zu werden. Dass die Besprechung der Fassade soviel Material bietet, um eine ganze Hausarbeit zu füllen, wird sich in den folgenden Kapiteln zeigen.
Zunächst wird die Baugeschichte der Westfassade anhand der vorhandenen und gesicherten Quellen umrissen, worauf ein kurzes Kapitel über den heutigen Erhaltungszustand der Fassade folgt. Diesem schließt sich die Beschreibung an. Das darauf folgende Kapitel beschäftigt sich mit der Bauforschung. Die Bauforschung der Westfassade ist von Problemen und Unklarheiten geprägt, allen voran der Achsenwechsel zwischen Ober- und Untergeschoss und die Frage, ob die Marmorfassade des Giovanni Pisano einer einfachen Fassade, das heißt einer facciata semplice, aufgelegt wurde. Ebenso ist die Datierung der Vollendung der Fassade, die bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts häufig diskutiert wurde, äußerst problematisch. Diese Probleme gilt es in diesem Kapitel zu erläutern und soweit wie möglich zu klären. Das anschließende Kapitel wird sich mit den romanisch- toskanischen Vorbildern der Fassade und den Einflüssen der französischen Gotik, die in ihr zu finden sind, befassen. Gleichzeitig soll geklärt werden, inwiefern bei der Sieneser Westfassade eine eigene „italienische“ Interpretation der französischen Gotik vorliegt. Die Hausarbeit endet mit einer Zusammenfassung der in dieser Hausarbeit gewonnenen Erkenntnisse und mit einem kurzen Abschnitt über die Nachfolge der Sieneser Westfassade.
Mit der Architektur der Sieneser Westfassade befassten sich in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts vorrangig Walter Paatz und Harald Keller . Diesen folgte Renate Wagner- Rieger in den 50er Jahren mit ihrer Untersuchung über die italienische Baukunst zu Beginn der Gotik.
Inhaltsverzeichnis
- 1) Einleitung
- 2) Baugeschichte
- 3) Erhaltungszustand
- 4) Baubeschreibung
- 5) Bauforschung
- 5.1) Der Achsenwechsel zwischen Ober- und Untergeschoss
- 5.2) Das Problem der Facciata Semplice
- 5.3) Datierung der Vollendung
- 6) Kunstgeschichtliche Bezüge
- 6.1) Romanisch-Toskanische Vorbilder
- 6.2) Gotische Vorbilder und die Italienische Gotik
- 7) Schlussbetrachtung
- 7.1) Zusammenfassung
- 7.2) Nachfolge der Sieneser Westfassade
- 8) Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Westfassade des Domes S. Maria Assunta in Siena, begonnen 1284 unter Giovanni Pisano. Die Arbeit klärt die Baugeschichte, erläutert Aspekte der Bauforschung und legt stilistische Vorbilder und Einflüsse dar. Der Fokus liegt ausschließlich auf der Architektur der Fassade; Skulpturenprogramm und der Dom selbst werden nicht behandelt.
- Baugeschichte der Sieneser Westfassade
- Wichtige Aspekte der Bauforschung (Achsenwechsel, Facciata Semplice, Datierung)
- Romanisch-toskanische und gotische Vorbilder
- Italienische Interpretation der französischen Gotik
- Nachfolge der Sieneser Westfassade
Zusammenfassung der Kapitel
1) Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein, nämlich die Westfassade des Domes in Siena. Sie benennt die Ziele der Arbeit: Klärung der Baugeschichte, Erläuterung der Bauforschung und Darstellung der stilistischen Vorbilder und Einflüsse. Es wird betont, dass sich die Arbeit allein auf die Architektur konzentriert und Skulpturenprogramm sowie der Dom selbst ausgeschlossen sind. Die Einleitung stellt die Notwendigkeit einer detaillierten Untersuchung der Fassade heraus und kündigt die Struktur der Arbeit an.
2) Baugeschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Baugeschichte der Fassade anhand gesicherter Quellen. Ein zentraler Punkt ist die Grundsteinlegung im Mai 1284, belegt durch eine anonyme Chronik und Dokumente über Giovannis Einbürgerung in Siena. Ein weiteres wichtiges Datum ist der 17. Juli 1290, an dem Giovanni Pisano trotz eines Vergehens als unverzichtbarer Mann für den Dombau bezeichnet wird. Das Kapitel erwähnt die Vollendung des rechten südlichen Seitenportals um 1300 und Giovannis Ausscheiden aus dem Domoperaverband 1296/97, welches im Zusammenhang mit einer administrativen Krise der Domopera steht. Schließlich wird die These vertreten, dass die Fassade bis zum Kranzgesims bis 1296/97 fertiggestellt war, und die Bauarbeiten danach aufgrund von Geldmangel und der Fokussierung auf andere Projekte bis 1377 ruhten.
Schlüsselwörter
Sieneser Dom, Westfassade, Giovanni Pisano, Baugeschichte, Bauforschung, Facciata Semplice, Romanisch-Toskanische Architektur, Gotik, Italienische Gotik, Domopera, Architektur des Mittelalters, Toskana.
Häufig gestellte Fragen zur Sieneser Domfassade
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht die Westfassade des Domes Santa Maria Assunta in Siena, insbesondere ihre Baugeschichte, die Ergebnisse der Bauforschung und ihre stilistischen Vorbilder.
Wer war der Architekt der Fassade?
Die Arbeiten an der Fassade begannen 1284 unter der Leitung von Giovanni Pisano. Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Architektur der Fassade; Skulpturen und der Dom selbst werden nicht behandelt.
Welche Aspekte der Baugeschichte werden behandelt?
Die Hausarbeit beleuchtet die Baugeschichte anhand von Quellen wie einer anonymen Chronik und Dokumenten zu Giovannis Einbürgerung. Wichtige Daten sind die Grundsteinlegung im Mai 1284, die Vollendung des rechten südlichen Seitenportals um 1300 und Giovannis Ausscheiden aus dem Domoperaverband 1296/97. Die These der Hausarbeit ist, dass die Fassade bis zum Kranzgesims bis 1296/97 fertiggestellt war und die Arbeiten danach bis 1377 ruhten.
Welche Themen der Bauforschung werden untersucht?
Die Hausarbeit befasst sich mit zentralen Aspekten der Bauforschung, darunter der Achsenwechsel zwischen Ober- und Untergeschoss, das Problem der "Facciata Semplice" und die Datierung der Vollendung der Fassade.
Welche stilistischen Vorbilder werden analysiert?
Die Hausarbeit untersucht romanisch-toskanische und gotische Vorbilder sowie die italienische Interpretation der französischen Gotik. Der Einfluss dieser Stile auf die Architektur der Sieneser Westfassade wird detailliert analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Baugeschichte, Erhaltungszustand, Baubeschreibung, Bauforschung (mit Unterkapiteln zu Achsenwechsel, Facciata Semplice und Datierung), Kunstgeschichtliche Bezüge (mit Unterkapiteln zu romanisch-toskanischen und gotischen Vorbildern), Schlussbetrachtung (mit Zusammenfassung und Nachfolge der Fassade) und Literaturverzeichnis.
Was ist das Fazit der Hausarbeit?
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und beleuchtet die Bedeutung der Sieneser Westfassade im Kontext der italienischen Architekturgeschichte und ihrer Nachwirkung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Sieneser Dom, Westfassade, Giovanni Pisano, Baugeschichte, Bauforschung, Facciata Semplice, Romanisch-Toskanische Architektur, Gotik, Italienische Gotik, Domopera, Architektur des Mittelalters, Toskana.
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- Magistra Artium Silvia Katzenmaier (Autor), 2003, Die Westfassade des Domes in Siena, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143550