Universität ist ohne Forschung und Wissenschaft nicht denkbar, Wissenschaft wiederum nicht machbar ohne geschriebene Texte. Auch beruflicher Alltag ist nicht möglich ohne Schreib-Kompetenz in einer von Schrift dominierten Gesellschaft. Diese Tatsache führt dazu, dass ein Studium ohne das Erlernen von Schreibkompetenzen auch nicht denkbar ist. Daraus folgt zwangsläufig: Wer nicht schreiben kann, ist nicht in der Lage ein Studium zu vollbringen.
Akademisches Schreiben ist stark an das Erlernen von selbstständigem und kritischem Denken gekoppelt. Aber nicht nur im akademischen Bereich sondern in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen ist das Schreiben eine wichtige Schlüsselqualifikation. „Schreiben heißt, Wissen zur Sprache zu bringen. [...] Das Schreiben im Studium ist ein Trainingsfeld für selbstständiges und kritisches Denken.“ Das Erlernen des selbstständigen und kritischen Denkens und Schreibens ist eines der wichtigsten Lernziele der Universität und somit wegweisend für die berufliche Zukunft des Akademikers.
Das Schreiben gehört seit der Humboldschen Universitätsreform fest zur universitären Lehre. Es ist damit eine der Schlüsselkompetenzen, die den Weg zum Wissen öffnen. Erwerben Studenten diese Kompetenz nicht in ausreichendem Maße, wird der Weg durch das Studium beschwerlich.
In dieser Arbeit benutze ich den Begriff Schreibens in dem Sinn des akademischen und nicht dem des wissenschaftlichen Schreibens. Studierende nehmen noch nicht an den realen wissenschaftlichen Diskursen teil, da ihre Texte nicht veröffentlicht werden. Das akademische Schreiben stellt daher eher ein Übungsfeld für das wissenschaftliche Schreiben dar.
Das akademische Schreiben ist gerade für Studienanfänger eine große Herausforderung. Fragen wie: „Darf ich das so sagen?“, „Muss ich eine eigene These aufstellen?“, „Wie formuliere ich wissenschaftlich?“ sind unter Studierenden keine Seltenheit. Eine Orientierungslosigkeit scheint weit verbreitet und offenbar fehlen den meisten Studierenden die Grundlagen, um sich den Grundanforderungen akademischen Schreibens zu stellen. Die universitäre Abschlussarbeit stellt für viele Stundenten eine überaus große Hürde dar.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK
- SCHREIBEN AN DER HOCHSCHULE
- Der Status Quo an den Hochschulen
- Schreib-Probleme und Ihre Ursachen
- Folgen von Schreib-Problemen
- PROZESSORIENTIERTE SCHREIBBERATUNG
- Schreiben als Prozess
- Prozessorientiertes Peer Tutoring
- Idee und Ursprung des Peer-Tutoring
- Peer-Tutoring in der Praxis
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Schwierigkeiten von Studierenden im akademischen Schreiben und stellt ein Konzept für prozessorientiertes Peer-Tutoring als Lösungsmöglichkeit vor. Das Ziel ist, die Schreibkompetenz von Studierenden zu verbessern und die Dozenten in ihrer Betreuungsfunktion zu entlasten.
- Die Herausforderungen des akademischen Schreibens für Studierende
- Die mangelnde Unterstützung von Hochschulen im Bereich der Schreibkompetenz
- Das Konzept des prozessorientierten Peer-Tutorings
- Die Rolle von Dozenten in der Schreibförderung
- Praxisbeispiele für Übungen und Lösungsansätze im Peer-Tutoring
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Schreibens im universitären Kontext und die Schwierigkeiten, die Studierende beim akademischen Schreiben erleben. Es werden die mangelnde Orientierung, die fehlenden Grundlagen und die Herausforderungen der Abschlussarbeit angesprochen. Kapitel 2 beschreibt den Status Quo an den Hochschulen, wobei die mangelnde Vermittlung von Schreibkompetenz, die begrenzten Möglichkeiten der Studienberatung und die Mehrfachbelastung der Dozenten hervorgehoben werden. Das dritte Kapitel präsentiert das Konzept des prozessorientierten Peer-Tutorings als Lösungsmöglichkeit. Es beschreibt die Idee und den Ursprung des Peer-Tutorings sowie die praktische Anwendung in der Lehre.
Schlüsselwörter
Akademisches Schreiben, Schreibkompetenz, Peer-Tutoring, Prozessorientierung, Hochschulen, Dozenten, Studierende, Studienberatung, Schreibprobleme, Abschlussarbeit
- Quote paper
- Vanessa Ruhrmann (Author), 2009, Schreibhilfen im Studium, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143619