Um den Klimawandel zu bekämpfen haben die bisherigen politischen Maßnahmen zur Reduzierung des Kohlenstoffdioxids in der Atmosphäre zu keinem Erfolg auf globaler Ebene geführt. Stattdessen ist der Verbrauch fossiler Energieträger weiter angestiegen. Problem der Klimaschutzpolitik ist nicht die mangelnde Wirksamkeit im nationalen Rahmen sondern im internationalen Kontext.
Dabei hat der momentane Ansatz nur Einfluss auf die Nachfrageseite nicht aber auf das Angebot. Auf Grund der Besonderheiten des Rohstoffmarktes bestimmen aber hauptsächlich das Angebot, bzw. die Entscheidungen der Rohstoffeigentümer, die geförderte Menge. Schwäche der Klimaschutzpolitik ist somit die fehlende Berücksichtigung des Angebotes.
Die Eigentümer der Quellen versuchen intertemporal ihr Vermögen zu mehren und berücksichtigen in ihrem Verhalten dementsprechend die Nachfragepolitik. Zu einer Mengenreduzierung kann es nicht kommen, da das Angebot unelastisch ist. Im Gegenteil, es gibt für die Förderer rationale Gründe den Abbau zu erhöhen. Nur eine Klimaschutzpolitik, die dies in ihrer Konzeption berücksichtigt, kann wirksam sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Klimawandel und CO2-Ressourcen
- 3. Wirksamkeit der Nachfragepolitik zur Reduzierung der CO2-Emissionen
- 3.1 Methodischer Ansatz der Nachfragepolitik
- 3.1.1 Pigou-Steuer
- 3.1.2 Substitute
- 3.1.3 Mengenbeschränkungen und Zertifikatshandel
- 3.2 Wirkung der Nachfragepolitik
- 3.1 Methodischer Ansatz der Nachfragepolitik
- 4. Eine vergessene Dimension in der politischen Debatte: das Angebot
- 4.1 Angebotselastizität
- 4.1.1 Zusammenhang zwischen Nachfrage und Angebot
- 4.1.2 Angebotselastizität der fossilen Energieträger
- 4.2 Ursachen der fehlenden Angebotselastizität
- 4.3 Der volkswirtschaftlich optimale Abbaupfad
- 4.4 Institutionen und Rohstoffförderung
- 4.4.1 Fehlende Eigentumsrechte
- 4.4.2 Fehlende Glaubhaftigkeit von Eigentumsrechten
- 4.5 Carbon Leakage als Folge der fehlenden Angebotselastizität
- 4.5.1 Veränderungen in der nationalen Wirtschaftsstruktur
- 4.5.2 Die Entscheidung von Industrieansiedlungen
- 4.5.3 Preisreduzierungen und Nachfrageerhöhungen
- 4.5.4 Maßnahmen gegen Carbon Leakage
- 4.1 Angebotselastizität
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit bisheriger klimapolitischer Maßnahmen und identifiziert eine vernachlässigte Dimension: die Angebotsseite. Sie analysiert, warum die Fokussierung auf die Nachfragepolitik unzureichend ist und wie die Berücksichtigung der Angebotsseite zu einem effektiveren Klimaschutz beitragen kann.
- Wirksamkeit der Nachfragepolitik zur CO2-Reduktion
- Die Rolle der Angebotselastizität fossiler Brennstoffe
- Der Einfluss von Institutionen auf die Rohstoffförderung
- Das Phänomen des Carbon Leakage
- Entwicklung eines wirksameren Politikansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt das Problem der Ineffektivität bisheriger klimapolitischer Maßnahmen dar, die sich primär auf die Nachfrageseite konzentrieren. Sie hebt die Notwendigkeit hervor, die Kalkulationen der Wirtschaftssubjekte zu verstehen, um einen effektiven Politikansatz zu entwickeln, der Anreizkompatibilität von Moral berücksichtigt und den Fokus auf den Rohölmarkt als stellvertretenden Markt für Kohlenstoffenergieträger legt.
2. Klimawandel und CO2-Ressourcen: Dieses Kapitel erläutert den Zusammenhang zwischen globalen Temperaturen und Treibhausgasen, wobei der Anstieg der CO2-Äquivalente seit dem vorindustriellen Zeitalter im Vordergrund steht. Es werden die Ursachen dieses Anstiegs, insbesondere die Nutzung fossiler Brennstoffe, Abholzung und veränderte Landnutzung, genannt.
3. Wirksamkeit der Nachfragepolitik zur Reduzierung der CO2-Emissionen: Dieses Kapitel analysiert verschiedene methodische Ansätze der Nachfragepolitik wie Pigou-Steuern, Substitute und Mengenbeschränkungen mit Zertifikatshandel. Es bewertet deren Wirksamkeit bei der Reduzierung von CO2-Emissionen und zeigt deren Grenzen auf, da sie nur die Nachfrage, nicht aber das Angebot beeinflussen.
4. Eine vergessene Dimension in der politischen Debatte: das Angebot: Dieses Kapitel beleuchtet die entscheidende Rolle der Angebotselastizität fossiler Energieträger. Es untersucht die Ursachen für die fehlende Angebotselastizität, den volkswirtschaftlich optimalen Abbaupfad, den Einfluss von Institutionen wie Eigentumsrechten und die Problematik des Carbon Leakage – wirtschaftliche Verlagerung von Emissionen. Die Kapitel analysiert die Auswirkungen auf nationale Wirtschaftsstrukturen, Industrieansiedlungen und Preise und diskutiert mögliche Gegenmaßnahmen.
Schlüsselwörter
Klimawandel, CO2-Emissionen, Nachfragepolitik, Angebotselastizität, fossile Energieträger, Rohölmarkt, Carbon Leakage, Institutionen, Eigentumsrechte, wirksamer Klimaschutz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Wirksamkeit der Nachfragepolitik zur Reduzierung der CO2-Emissionen
Was ist der Hauptfokus dieses Dokuments?
Das Dokument untersucht die Wirksamkeit bisheriger klimapolitischer Maßnahmen und hebt die vernachlässigte Rolle der Angebotsseite hervor. Es analysiert, warum die Konzentration auf die Nachfragepolitik unzureichend ist und wie die Berücksichtigung der Angebotsseite zu einem effektiveren Klimaschutz beitragen kann.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die Arbeit behandelt die Wirksamkeit der Nachfragepolitik zur CO2-Reduktion, die Rolle der Angebotselastizität fossiler Brennstoffe, den Einfluss von Institutionen auf die Rohstoffförderung, das Phänomen des Carbon Leakage und die Entwicklung eines wirksameren Politikansatzes. Konkret werden verschiedene methodische Ansätze der Nachfragepolitik (Pigou-Steuer, Substitute, Mengenbeschränkungen mit Zertifikatshandel) analysiert und deren Grenzen aufgezeigt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Ursachen der fehlenden Angebotselastizität, dem volkswirtschaftlich optimalen Abbaupfad fossiler Brennstoffe und den Maßnahmen gegen Carbon Leakage.
Welche methodischen Ansätze der Nachfragepolitik werden untersucht?
Das Dokument analysiert die Pigou-Steuer, Substitute und Mengenbeschränkungen mit Zertifikatshandel als methodische Ansätze der Nachfragepolitik zur Reduzierung von CO2-Emissionen.
Warum ist die Fokussierung auf die Nachfragepolitik unzureichend?
Die Fokussierung auf die Nachfragepolitik ist unzureichend, da sie die Angebotsseite vernachlässigt. Die fehlende Angebotselastizität fossiler Energieträger und der damit verbundene Carbon Leakage (Verlagerung von Emissionen) werden als entscheidende Faktoren für die Ineffektivität bisheriger Maßnahmen identifiziert.
Welche Rolle spielt die Angebotselastizität?
Die Angebotselastizität fossiler Energieträger spielt eine entscheidende Rolle. Eine fehlende Angebotselastizität verhindert eine effektive Reduktion der CO2-Emissionen, da die Nachfragepolitik lediglich die Nachfrage, nicht aber das Angebot beeinflusst. Das Dokument untersucht die Ursachen dieser fehlenden Elastizität.
Was ist Carbon Leakage und wie wirkt es sich aus?
Carbon Leakage bezeichnet die wirtschaftliche Verlagerung von Emissionen. Durch die Reduktion der Nachfrage in einem Land kann es zu einer Verlagerung der Produktion in Länder mit weniger strengen Umweltbestimmungen kommen, was die globalen CO2-Emissionen nicht effektiv reduziert. Das Dokument analysiert die Auswirkungen auf nationale Wirtschaftsstrukturen, Industrieansiedlungen und Preise und diskutiert mögliche Gegenmaßnahmen.
Welche Rolle spielen Institutionen?
Institutionen, insbesondere Eigentumsrechte und deren Glaubhaftigkeit, spielen eine wichtige Rolle bei der Rohstoffförderung und beeinflussen die Angebotselastizität. Fehlende oder ungeschützte Eigentumsrechte können zu einem ineffizienten Abbau fossiler Brennstoffe führen.
Wie wird der volkswirtschaftlich optimale Abbaupfad beschrieben?
Das Dokument beschreibt den volkswirtschaftlich optimalen Abbaupfad fossiler Brennstoffe, der eine Berücksichtigung der Angebotselastizität und der langfristigen Kosten des Klimawandels beinhaltet.
Welche Schlussfolgerungen zieht das Dokument?
Das Dokument kommt zu dem Schluss, dass eine effektive Klimapolitik sowohl die Nachfrage- als auch die Angebotsseite berücksichtigen muss. Die fehlende Angebotselastizität und das damit verbundene Carbon Leakage werden als wichtige Hindernisse für einen effektiven Klimaschutz identifiziert. Eine Berücksichtigung dieser Faktoren ist essentiell für die Entwicklung eines wirksamen Politikansatzes.
- Citation du texte
- Diplom-Verwaltungswirt (FH) Matthias Will (Auteur), 2009, Das vergessene Angebot. Eine in der Klimaschutzdiskussion unbeachtete Dimension, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143671