Peter Weirs: The Truman Show - Die Sprache der Bilder


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 1999

18 Pages, Note: 3


Extrait


Inhaltsangabe

1. Die Truman – Show:
1. 1. Filmdaten
1. 2. Inhalt
1. 3. Bildästhetik

2. Kameraführung:
2. 1. Drei Ebenen der Kameraführung
2. 1. 1. Die Film–Ebene
2. 1. 2. Die Ebene der Dokumentar-Soap
2. 1. 3. Trumans point of view

3. Conclusio: Die Truman Show: Ein Film der Post-Postmoderne?

1. Die Truman Show

1. 1. Filmdaten:

Originaltitel: The Truman Show

USA 1998. 35mm, Farbe Cinemascope, Länge: 103 Minuten.

Eine Scott Rudin Production. Verleih: Paramount Pictures.

Drehbuch: Andrew Nicoll

Regie: Peter Weir

Kamera: Peter Biziou

Musik: Burkhard Dallwitz

Darsteller: Jim Carrey als Truman Burbank, Laura Linney als Meryl,

Noah Emmerich als Marlon, Ed Harris als Christof, Natascha McElhone als ferne Freundin, u. a. .

1. 2. Inhalt:

„Twenty-nine years ago, a baby boy was adopted by the OmniCam Corporation to become the subject of the most popular television show of all time. His name is Truman Burbank. (...) Every second of every day, from the moment he was born, for the last thirty years, Truman Burbank has been the unwitting star of the longest running, most popular documentary-soap opera in history. The picture-perfect town of Seahaven thar he calls home is actually a gigantic soundstage. Truman’s friends and family – everyone he meets, in fact – are actors. He lives every moment under the unblinking gaze of thousands of hidden TV cameras.“[1]

So ist zu Beginn des Filmes „The Truman Show“ die perfekt in Szene gesetzte Scheinwelt die Ausgangslage des unwissenden Gefangenen Truman Burbank. Als sich aber ein schlecht montierter Scheinwerfer vom künstlichen Firmament löst und direkt vor Trumens Füße kracht, kommt dessen Realitätsgefühl deutlich ins Wanken. Plötzlich aufgeschreckt, entwickelt Truman ein tiefes Mißtrauen gegen seine unwirkliche Umwelt, gegen das gekünstelte, schablonenhafte Verhalten seiner Mitmenschen. Von jeher eine neugierige und dynamische Natur, beginnt Truman zu insistieren und zu spionieren, um das unerklärliche Geheimnis seines Verfolgungsgefühls aufzudecken. Er versucht verzweifelt, aus seiner beengenden Existenz in dieser für ihn irrealen Welt zu flüchten, doch Christof, der Macher der „Truman Show“, läßt seinen Star nicht so einfach entwischen. Nachdem psychologische Tricks Truman nicht aufgeben lassen, nach der Freiheit zu streben, greift Christof zu drastischeren Mitteln. Es beginnt ein Kampf um Leben und Tod, den Christof mit gottähnlichen Mitteln zu lenken sucht, bereit, Truman einen dramatischen Abgang aus der Show - den realen Tod durch Ertrinken in einem inszenierten Sturm - zu bereiten. Der Showdown Trumans gegen seinen Erschaffer: der eine als mutiger Kapitän einer „Nußschale“ im tosenden Kunstmeer dem Nichts oder der Freiheit entgegen, der andere in der Kommandozentrale der Himmelskuppel über Trumans Welt, entschlossen, ein Menschenleben den Einschaltquoten zu opfern. Christof läßt (!) den roten Knopf zur Auslösung der gigantischen Flutwelle drücken, die promt einsetzt und Trumans Boot zum Kentern bringt. Doch Truman überlebt die Katastrophe – life on air – und berührt in der Endsequenz des Filmes schließlich mit seinen Händen den Pappmachéhorizont am Ende des auslaufenden Meeres. Der Erkenntnis, ein Gefangener zu sein, folgt Christofs Stimme aus dem Micro über den gemalten Wolken, die Truman einige Erklärungen inklusive Christofs Haltung dazu nachliefert. Doch in der Schlußeinstellung kommt eine Treppe am Horizont ins Bild, an deren oberen Ende eine Tür ist, mit dem Schild „Exit“ gekennzeichnet. Truman hat die Freiheit vor Augen, unwissend was sie für ihn bedeutet. Er entscheidet sich. Er öffnet die Tür und verschwindet ins schwarze Nichts.

1.3. Bildästhetik:

Der Regisseur des Films, Peter Weir, hat für „Die Truman Show“ eine ganz eigentümliche Bildersprache entwickelt. Er hat in postmoderner Manier aus so verschiedenen Bereichen wie der Werbefilm-Ästhetik, der Gestaltung von soap operas, der surrealistischen Bildkomposition eines Magritte und den Suchbildern von Überwachungskameras formale und bildästhetische Elemente entnommen und zu einer neuen, ganz spezifischen Filmsprache kombiniert, die dem Inhalt der „Truman Show“ auf kongeniale Weise entspricht.

Die farbliche und kompositorische Gestaltung einiger Aufnahmen erinnert manchmal stark an einen Werbe- oder Imagefilm. Das Marketing-Objekt ist zweifellos die perfekt gestylte Heimat des Truman Burbank, die idyllische amerikanische Kleinstadt Seahaven, auf einer romantischen kleinen Insel nahe dem Festland gelegen.

Die optische Gestaltung Seahavens verleiht der Fernseh-soap „Truman Show“ das Image der „schönen heilen Welt“ und das fördert die Einschaltquoten. Mit hellen, pastelligen Farbtönen wird das paradiesische Idyll der amerikanischen Kleinstadt auf die Fernseher der soap-süchtigen Zuschauer geworfen. Der Himmel von Seahaven erstrahlt in Azurblau, die Wolken, die Häuser des Städtchens, wie auch die Kleidung der Bewohner in einem blendenden Weiß, die sauberen Straßen in Teracotta, die gepflegten Vorgärten in Maigrün, die schicken, familienfreundlichen Fahrzeuge u.a. in knackigem Rot, die friedliche Atmosphäre in mildes Sonnenlicht getränkt. Die technischen Mittel für den Farbenzauber dieser Szenerie sind Polarisations-, Verlauf- und Farbfilter.

Die ästhetisch ansprechende Bildkomposition orientiert sich an einer ausgewogen wirkenden Anordnung von Bildelementen. Der Bildaufbau innerhalb des Bildkaders ist harmonisch durchstrukturiert, die Grundlinien, die Geraden, die Diagonalen, die Achsen sind ausgeglichen komponiert, die starke horizontale Linie impliziert Gleichgewicht und Stabilität. Die Bildkadrierung selbst wirkt bei vielen dieser Einstellungen wie das Format einer Postkarte.

In diese perfekt gestylte Szenerie fügen sich die ebenso perfekt gestylten Schauspieler um Truman als stets freundlich lächelnde Bewohner ein. Seahaven beschwört das Bild der harmonischen Kleinfamlie mit Hund, Reihenhaus und Combi in der Garage. Es impliziert Sicherheit, Ordnung, Frieden, Harmonie. Werte, nach denen sich die Zuschauer der Show zu sehnen scheinen.

[...]


[1] internet: www.trumanshow.com

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
Peter Weirs: The Truman Show - Die Sprache der Bilder
Université
LMU Munich  (Institut für Theaterwissenschaft)
Cours
Proseminar: Inszenierungsanalyse (Film): Von der Schizophrenie zur Paranoia.
Note
3
Auteur
Année
1999
Pages
18
N° de catalogue
V14367
ISBN (ebook)
9783638197878
ISBN (Livre)
9783656760085
Taille d'un fichier
501 KB
Langue
allemand
Mots clés
Peter, Weirs, Truman, Show, Sprache, Bilder, Proseminar, Inszenierungsanalyse, Schizophrenie, Paranoia
Citation du texte
Babette Kraus (Auteur), 1999, Peter Weirs: The Truman Show - Die Sprache der Bilder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14367

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