In einem Dorf an der rauhen britischen Nordseeküste berät der Ältestenrat einer
kleinen calvinistischen Kirchengemeinde darüber, ob die gläubige, wenngleich naive
und psychisch labile Bess ihren Freund Jan heiraten darf. Widerwillig geben sie
Bess ihre Erlaubnis zur Heirat mit dem „Fremden“ Jan, einem Arbeiter von der
Bohrinsel. Die Hochzeit wird gefeiert, doch ohne Kirchenglocken, die in der
puritanischen Gemeinde als Symbol weltlicher Freude verpönt sind und daher nicht
am Kirchturm hängen dürfen. Nach der Heirat geniesst Bess das Zusammensein mit
ihrem geliebten Jan und macht mit Neugierde ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Als
Jan nach einiger Zeit zurück zur Bohrinsel muss, ist Bess zutiefst verzweifelt und
erleidet einen Zusammenbruch. In der Kirche bittet sie Gott inständig, Jan zu ihr
zurückkehren zu lassen. Jan kehrt nach einem schweren Unfall auf der Plattform
tatsächlich zurück, allerdings vollständig gelähmt. Bess ist von ihrer Mitschuld an
Jans Unfall überzeugt, da sie Jans Rückkehr ungeduldig von Gott erbeten hatte.
Jans Gesundheitszustand verschlechtert sich, doch Bess lässt sich nicht entmutigen.
Sie bittet Gott nur, Jans Leben zu erhalten. Bess Schwägerin Dodo und Jan sind
sich einig darüber, dass es notwendig ist, Bess ein selbständiges und von Jan
unabhängiges Leben zu ermöglichen, auch die Möglichkeit einer neuen
Partnerschaft soll für Bess offenstehen. Um dies zu forcieren, fordert Jan Bess auf,
mit anderen Männern sexuelle Kontakte zu haben und ihm davon zu erzählen. Jan
behauptet, dass dies seinen Lebensmut erhalten könne. Bess versucht trotz ihres
Widerwillens, Jans Wünsche zu erfüllen, wobei ihr eigener Wunsch eigentlich ist, bei Jan bleiben zu dürfen, ein Leben ohne ihn lehnt sie ab. Als es ihr nicht gelingt, Dr.
Richardson, dem sie vertraut, zu verführen, erzählt sie Jan erfundene sexuelle
Abenteuer. Nachdem Jan ihr aber nicht glaubt und sich sein gesundheitlicher
Zustand verschlechtert, beginnt Bess verzweifelt, ähnlich einer Prostituierten, sich
fremden Männern in Kneipen oder im Bus anzubieten. Sie handelt in der
Überzeugung, dieses Opfer sei notwendig, damit Jan geheilt wird. Sie wird
schliesslich aus der kirchlichen Gemeinschaft verstossen und verdammt. [...]
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Breaking the Waves:
- Einige Filmdaten
- Kurzer Filminhalt
- Auf der Suche nach Authentizität: ästhetische Strategien
- Das Filmbild in Zusammenhang mit einer Besonderheit:
- Die strukturierenden „Kapitelbilder“
- Kameraarbeit
- Montage
- Bemerkung zur Nachbearbeitung des Filmmaterials
- Conclusio: Gedanken zum visuellen Konzept:
- Der „Naive Blick“ der Kamera und Bess' „direkter Blick“ im Zusammenspiel:
- An der Schnittstelle filmischer Wirklichkeit und realem Leben - Wo Unmittelbarkeit und Authentizität entsteht...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit analysiert das visuelle Konzept von Lars von Triers Film „Breaking the Waves“ mit dem Ziel, die Intention des Regisseurs zu verstehen, den Filminhalt möglichst unmittelbar und authentisch zu vermitteln. Die Analyse untersucht, wie filmische Mittel eingesetzt werden, um das Gefühl der Unmittelbarkeit zu erzeugen und die Geschichte glaubwürdig zu erzählen.
- Die Suche nach Authentizität im Film
- Das Zusammenspiel von visuellem Konzept und Filminhalt
- Die Bedeutung der Kameraarbeit und der Montage für die Darstellung von Emotionen und der Geschichte
- Die Rolle des „naiven Blicks“ der Kamera und Bess' „direktem Blick“
- Die Verbindung von filmischer Wirklichkeit und realem Leben
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Das erste Kapitel gibt einen Überblick über die wichtigsten Fakten zum Film, einschließlich Filmdaten, Besetzung und einer Zusammenfassung des Inhalts.
- Kapitel 2 befasst sich mit den ästhetischen Strategien von Lars von Trier im Film und analysiert, wie das Filmbild, die Kameraarbeit, die Montage und die Nachbearbeitung des Filmmaterials zur Vermittlung von Authentizität und Unmittelbarkeit beitragen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Diese Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Authentizität, Unmittelbarkeit, visuelles Konzept, Filmbild, Kameraarbeit, Montage, Lars von Trier, Breaking the Waves, Naive Blick, direkter Blick, filmische Wirklichkeit, reales Leben.
- Citar trabajo
- Babette Kraus (Autor), 2001, Auf der Suche nach Unmittelbarkeit und Authentizität: Das visuelle Konzept von Lars von Triers Breaking the Waves, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14372